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Affenpocken in BW: STIKO empfiehlt erstmals Impfung

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Von: Teresa Knoll

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Seit Mai breiten sich die Affenpocken auch in Deutschland aus. Die STIKO spricht jetzt eine Impfempfehlung aus, vorerst aber nur für bestimmte Personengruppen.

Der erste Affenpocken-Patient in Baden-Württemberg ist mittlerweile aus der Klinik entlassen worden. Weltweit wurden ungewöhnlich viele Fälle registriert. Da kommt auch die Frage auf, ob man sich gegen das Virus impfen lassen sollte. Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert über die Impfempfehlung, die die Ständige Impfkommission (STIKO) jetzt für bestimmte Personengruppen ausspricht.

ErkrankungAffenpocken
KlassifikationViren
Übertragungenger Kontakt mit Infizierten
SymptomeFieber, Pusteln, Kopfschmerz, geschwollene Lymphknoten

Affenpocken in BW: Impfempfehlung der STIKO mit Imvanex

In Europa gibt es seit 2013 den Impfstoff Imvanex. Dieser kann für Personen ab 18 Jahren verwendet werden. Es ist ein Vakzin, das gegen die echten Pocken (Variola) eingesetzt wird. Auf Grund der Ähnlichkeit zu den echten Pocken kann Imvanex auch gegen Affenpocken verwendet werden. An diesem Anzeichen kann man erkennen, ob man bereits gegen Pocken geimpft ist.

Am 9. Juni hat die STIKO eine Empfehlung bezüglich der Affenpocken-Impfungen ausgesprochen. Demnach soll Imvanex einerseits eingesetzt werden, wenn eine Person bereits Kontakt mit dem Virus hatte. Kontakt oder Exposition können folgendermaßen aussehen: Berührung von nicht intakter Haut oder den Schleimhäuten einer infizierten Person oder wenn längere Zeit ein Abstand von unter einem Meter bestand.

Affenpocken in BW: Impfempfehlung für Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko

Im medizinischen Bereich kann die Exposition bei fehlender medizinischen Ausrüstung erfolgen, also Mund-Nasenschutz, Handschuhe, Schutzkittel. Eine infektiöse Person oder kontaminiertes Material können das Virus übertragen. Ebenso kann ein Kontakt im Labor beim Umgang mit Affenpocken-Viren erfolgen. Die Impfung sollte in diesen Fällen innerhalb von 14 Tagen nach der Exposition erfolgen.

Die zweite Gruppe, für die die Empfehlung gilt, sind Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, mit dem Affenpocken-Virus in Kontakt zu kommen. Dies sind zum einen Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Grund dafür ist der Umstand, dass die Affenpocken-Patienten in Deutschland ausschließlich dieser Personengruppe angehören und deshalb besonders geschützt werden sollen.

Affenpocken in BW: Impfstoff beschränkt verfügbar – Impfung nur für bestimmte Personen

Zum anderen sind Menschen einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt, die in Laboren mit Pockenmaterial arbeiten. Dabei sollen Sicherheitsbeauftragte individuelle Empfehlungen vornehmen. Der Impfstoff ist im Moment beschränkt, daher empfiehlt die STIKO, dass zuerst Menschen geimpft werden, die bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.

Die Pflicht zur Impfung gegen Pocken ist in Deutschland in der BRD 1976, in der DDR 1982 aufgehoben worden, da das Virus seither weltweit als ausgerottet gilt. Die westafrikanische Variante verläuft deutlich milder als die zentralafrikanische. Erstere hatte auch der erste Affenpocken-Patient in Baden-Württemberg, der das Klinikum Freiburg wieder verlassen hat und sich in häuslicher Isolation befindet. (resa)

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