Corona-Mutante auch in Baden-Württemberg – neue Details
Baden-Württemberg - Die Corona-Mutation aus England hat an Heiligabend Deutschland erreicht. Jetzt wurden zwei weitere Fälle im Ländle gemeldet.
- Coronavirus: In Großbritannien ist eine mutierte Variante des Erregers aufgetreten.
- Neue Variante des Virus: Das musst Du über die Corona-Mutation wissen.
- Drei Fälle in Baden-Württemberg nachgewiesen.
Update vom 31. Dezember: Die britische Variante des Coronavirus ist erneut in Baden-Württemberg aufgetaucht. Das Gesundheitsministerium berichtete am Donnerstag von zwei neuen Fällen, wie die Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart erfuhr. Betroffen sei ein Paar aus dem Ortenaukreis. Ein Test der Frau sei am Mittwoch positiv auf die Virus-Variante gewesen. Sie hatte sich offensichtlich bei ihrem Partner angesteckt, der im Dezember nach einer Geschäftsreise in Großbritannien erkrankt war. Da die Frau bereits vor Weihnachten auf Corona positiv getestet wurde, seien die engen Kontaktpersonen schon wieder aus der Quarantäne entlassen worden.
Die Gesundheitsbehörden hätten nun erneute Tests der engen Kontaktpersonen veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung zu minimieren. An Heiligabend war die Virusvariante erstmals in Deutschland nachgewiesen worden - ebenfalls in Baden-Württemberg. Zwischenzeitlich tauchte die Variante B.1.1.7 auch schon bei Patienten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Sie ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern deutlich ansteckender als die bisher bekannte Version.
Corona in Baden-Württemberg: Mutiertes Virus jetzt auch im Ländle – gibt es weitere Fälle?
Update vom 28. Dezember: Nach dem ersten Nachweis der mutierten Coronavirus-Variante B.1.1.7 in Deutschland kurz vor Weihnachten sind den Behörden im Südwesten keine weiteren Fälle bekannt. „Nach unserer Kenntnis gibt es bisher in Baden-Württemberg nur diesen einen Nachweis“, teilt eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart am Montag mit, bei dem das Landesgesundheitsamt angesiedelt ist.
„Von diesem Fall geht nach aktueller Einschätzung kein bedeutendes Übertragungspotenzial aus, da sich die Person von Anfang an in Isolation befunden hat.“ Ihre Kontaktpersonen seien negativ getestet worden, sagte eine Sprecherin des Landratsamts Freudenstadt. Am 20. Dezember ist eine infizierte Frau von London Heathrow nach Frankfurt am Main geflogen. Sie wollte ihre Eltern im Landkreis Freudenstadt besuchen.
Am 24. Dezember wird bei ihr die mutierte Coronavirus-Variante B.1.1.7 nachgewiesen – der erste Fall in Baden-Württemberg. Sie und drei Kontaktpersonen begeben sich unverzüglich in Quarantäne. Die Frau weist leichte Krankheitssymptome auf. Laut der Landratsamt-Sprecherin steht das örtliche Gesundheitsamt täglich in Kontakt mit den Betroffenen.
Corona in Baden-Württemberg: Mutiertes Virus jetzt auch im Südwesten – besteht Gefahr?
Erstmeldung vom 25. Dezember: Die mutierte Coronavirus-Variante auf Großbritannien ist erstmals auch in Deutschland nachgewiesen worden. Die Variante B.1.1.7 ist bei einer Frau, die am 20. Dezember aus Großbritannien nach Baden-Württemberg eingereist ist, festgestellt worden. Dies teilt das Gesundheitsministerium in Stuttgart mit. Die Frau habe nur milde Krankheitssymptome und befinde sich in häuslicher Isolation. Drei enge Kontaktpersonen der infizierten Frau seien ebenfalls in Quarantäne.
Baden-Württemberg: Mutiertes Coronavirus aus Großbritannien – woher kam die Frau?
Die Frau, bei der das mutierte Coronavirus festgestellt worden ist, war von London Heathrow nach Frankfurt am Main geflogen, um ihre Familie im Landkreis Freudenstadt zu besuchen. „Bereits bei der Einreise erfolgte am Flughafen ein Schnelltest aller Passagiere auf Sars-CoV-2, der bei der betreffenden Person positiv ausfiel“, so ein Ministeriumssprecher. Sie sei dann von Verwandten mit einem Auto abgeholt worden. „Zur Diagnosesicherung erfolgte am 21. Dezember 2020 ein PCR-Test, der ebenfalls positiv ausfiel.“
Baden-Württemberg: Mutiertes Coronavirus ist möglicherweise ansteckender
Die engen Kontaktpersonen seien bisher nicht erkrankt. Eine Abstrich-Untersuchung der Kontaktpersonen wurde in die Wege geleitet. Die neue Variante des Coronavirus ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. Laut britischen Forschern soll die mutierte Variante möglicherweise auch für Kinder ansteckender sein. Die meisten EU-Staaten hatten nach Bekanntwerden der Mutation entschieden, Reisen aus und nach Großbritannien weitgehend einzuschränken, um die Verbreitung zu verhindern. In Dänemark sind bislang 33 Fälle der neuen Variante nachgewiesen worden. Auch in den Niederlanden ist sie inzwischen aufgetreten.
Mutiertes Coronavirus in Baden-Württemberg: Drosten ist optimistisch
Der Berliner Virologe Christian Drosten hatte bereits am Dienstag (22. Dezember) erklärt, es sei recht wahrscheinlich, dass B.1.1.7 mittlerweile auch in Deutschland sei. Bei den derzeitigen Beschränkungen im Lockdown „dürfte diese Variante hierzulande eher schwer Fuß fassen“, sagte Drosten. „Ich glaube nicht, dass wir da bald ein größeres Problem kriegen.“ Bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass die neue Variante einen Einfluss auf die Krankheitsschwere hat.
Der Chef des Impfstoffherstellers BioNTech, Ugur Sahin, erklärte am Dienstag, dass der Corona-Impfstoff sehr wahrscheinlich auch gegen die neue Variante wirke. „Wir haben in der Zwischenzeit über 20 verschiedene Mutationen, die in den vergangenen 10 Monaten aufgetreten sind untersucht und haben jedes Mal festgestellt, dass die Wirkung des Impfstoffs dadurch nicht beeinträchtigt ist.“ Dieser Test soll nun auch mit der neuen Virus-Mutation aus Großbritannien durchgeführt werden. (kp mit dpa)