Mitarbeiter erfahren könnten. Das Frage-Recht habe man schon seiteinigen Wochen gefordert, sagte Dick. Die Politik verlange zwar
ausgeklügelte Hygiene-Konzepte, verweigere aber den Unternehmen das Recht, nach dem Impfstatus zu fragen. „Wir halten das für schwierig“, so der Arbeitgebervertreter.
Zudem äußerte Dick Bedenken, Menschen könnten während einer Quarantäne die Möglichkeit zur Krankschreibung ausnutzen. „Wir fürchten durchaus einen gewissen Anstieg von ‒ ich sage mal „nicht ganz korrektem‘ Verhalten“, sagte Dick dem Sender. So könnten sich Mitarbeiter ohne Impfung krankschreiben lassen, um die Quarantäne zu umgehen.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben am Mittwoch beschlossen, dass es für Verdienstausfälle wegen einer angeordneten Quarantäne spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr geben soll. Greifen soll dies für alle, für die es eine Impfempfehlung gibt und die sich auch impfen lassen können.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Pforzheim | 185,7 |
LK Rottweil | 115,6 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 115,6 |
SK Stuttgart | 114,7 |
SK Mannheim | 112 |
SK Heilbronn | 107,5 |
LK Enzkreis | 104,1 |
LK Emmendingen | 102,5 |
LK Neckar-Odenwald-Kreis | 99,4 |
LK Tuttlingen | 96,7 |
Update vom 22. September, 8:19 Uhr: Seit Dienstag (21. September) können sich in Baden-Württemberg auch Personen ab 60 Jahren ihre Drittimpfung abholen, um diese Risikogruppen besser schützen zu können. Wie das Sozialministerium mitteilt „bei individuellem Wunsch nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und ärztlicher Aufklärung.“ Diese Auffrischungsimpfungen werden nur mit mRNA-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna durchgeführt und gelten als Gegenmaßnahme auf einen nachlassenden Immunschutz. Mehrere Studien haben deutlich gemacht, dass sich durch eine solche „Booster“-Impfung deutlich mehr Antikörper bilden können. Die Auffrischungsimpfung kann erst dann verabreicht werden, wenn die Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt – bzw. bei Johnson & Johnson sowie bei vollständig Genesenen die einmalige Impfung. Beides muss vor der Auffrischungsimpfung nachgewiesen werden.
Wichtig: Falls Deine ersten beiden Impfungen mit einem mRNA-Impfstoff erfolgt sind, muss die Auffrischungsimpfung mit dem Vakzin des gleichen Herstellers erfolgen. Bei Personen mit zuvor einer Kreuzimpfung mit AstraZeneca und einem mRNA-Impfstoff sollte der als zweites Impfstoff desselben Herstellers als Auffrischimpfung erhalten. Alle Menschen, die bislang mit Vektor-Impfstoffen (AstraZeneca oder Johnson & Johnson) geimpft worden sind, können mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe auffrischen – mit einer Einzeldosis.
Bereits seit 1. September werden bestimmte Gruppen durch Auffrischungsimpfungen geschützt. Dazu gehören etwa Bewohner von Pflegeeinrichtungen mit Immunschwäche sowie alle über 80-Jährigen.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Pforzheim | 203,1 |
LK Rottweil | 134,1 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 126,4 |
LK Enzkreis | 114,1 |
SK Mannheim | 112,7 |
SK Heilbronn | 111,5 |
SK Stuttgart | 104,6 |
LK Tuttlingen | 101,6 |
LK Neckar-Odenwald-Kreis | 101,5 |
LK Rems-Murr-Kreis | 100,9 |
Update vom 21. September, 9:19 Uhr: Bemerkenswerter Vorschlag des Chefs der genossenschaftlichen R+V-Versicherung, Norbert Rollinger. Der Vorstandsvorsitzende bringt ins Gespräch, unterschiedliche Versicherungstarife für Geimpfte und Ungeimpfte einzuführen! „Das sind schließlich Kosten der Gemeinschaft: Wenn jemand wegen Corona auf der Intensivstation landet, ist das deutlich teurer als eine Impfung“, argumentiert Rollinger in einem Interview mit T-Online. Zum Vergleich zieht er die unterschiedlich hohen Tarife für Raucher und Nicht-Raucher, die Krankenkassen schon jetzt verlangen dürfen. Dies könne man entsprechend auch bei gegen Corona geimpften bzw. nicht-geimpften Beitragszahlern umsetzen.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Pforzheim | 166,6 |
LK Rottweil | 132,0 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 131,5 |
SK Mannheim | 127,5 |
SK Heilbronn | 117,0 |
SK Stuttgart | 112,5 |
LK Rems-Murr-Kreis | 110,9 |
LK Tuttlingen | 105,9 |
LK Zollernalbkreis | 103,8 |
LK Enzkreis, LK Heilbronn | je 103,1 |
Update vom 20. September, 13:19 Uhr: Die AfD-Landtagsfraktion will die Einschränkungen für Ungeimpfte im Kampf gegen die Corona-Pandemie juristisch anfechten. Der Abgeordnete und Fraktionsvize Ruben Rupp werde als Betroffener beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim eine Normenkontrollklage einreichen, kündigte Fraktions-Chef Bernd Gögel am Montag in Stuttgart an.
Rupp beklagte einen „Lockdown für Ungeimpfte“, den „Impfzwang durch die Hintertür“ und die Spaltung in eine Zwei Klassen-Gesellschaft. Er sei selbst nicht geimpft, da die Kosten und Risiken einer Impfung den Nutzen aus seiner Sicht überwiegen würden. Er sei 31 Jahre und kerngesund, das Risiko einer schweren Erkrankung sei sehr gering. Auf einen Platz auf der Intensivstation wolle er dennoch nicht verzichten, sagte er auf dpa-Nachfrage.
Update vom 20. September, 8:19 Uhr: Vor der Schließung der Impfzentren Ende September gibt es Befürchtungen, die Impfkampagne im Südwesten könnte dadurch insbesondere mit Blick auf die Zweitimpfungen ins Stocken geraten. „Wir stellen derzeit fest, dass viele Menschen, die jetzt zur Erstimpfung kommen, keinen Hausarzt haben“, teilte Agnes Christner (SPD), Bürgermeisterin in Heilbronn, mit. Durch die Schließung der Impfzentren könnten deshalb Zweitimpfungen ausbleiben. Darum halte man es für wichtig, dass es auch nach dem 30. September weiterhin niedrigschwellige Impfangebote gebe, so Christner.
Bis zum Ende der vergangenen Woche wurden demnach allein im Kreisimpfzentrum Heilbronn und den dazugehörigen Impfbussen rund 1.400 Menschen erstmals geimpft, deren Zweitimpfung in die Zeit nach der Schließung der Impfzentren fällt. Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums betonte, inzwischen kämen kaum noch Menschen in die Impfzentren und ein Dauerbetrieb der Zentren sei von Anfang an nicht vorgesehen gewesen. Das Land setzt ab Oktober zur Ergänzung der Impfkapazitäten in der Regelversorgung durch die Arztpraxen auf 30 mobile Impfteams, die vor allem für Drittimpfungen etwa in Pflegeheimen und bei Impfaktionen in Städten zum Einsatz kommen sollen.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Pforzheim | 162,7 |
LK Rottweil | 138,4 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 132,0 |
SK Mannheim | 131,7 |
SK Heilbronn | 127,3 |
SK Stuttgart | 120,9 |
LK Rems-Murr-Kreis | 109,8 |
SK Baden-Baden, LK Zollernalbkreis | je 106,4 |
LK Göppingen | 105,9 |
LK Enzkreis | 105,6 |
Update vom 19. September, 9:36 Uhr: Mit der bundesweiten Aktionswoche zur Corona-Impfung zeigt sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufrieden. Etwa die Hälfte der 500.000 Erstimpfungen wird darauf zurückgeführt. Jedoch kritisiert der 41-Jährige via Twitter die Unterschiede beim Fortschritt der Corona-Impfungen zwischen den Bundesländern: „Im Nordwesten sind wir fast am Ziel, im Südosten sollten wir noch deutlich höhere Quoten erreichen.“ Nach seinen Angaben haben 62,9 Prozent der Bürger*innen in Deutschland (52,3 Millionen
Menschen) vollen Impfschutz, 67,1 Prozent (55,8 Millionen) erhielten mindestens eine Impfung.
Tatsächlich sind im Nordwesten deutlich mehr Menschen gegen Corona geimpft als im Südosten, wie Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen. Bremen ist Spitzenreiter: Hier wurden 77,7 Prozent der Bürger einmal geimpft und 73,3 Prozent haben einen vollständigen Schutz (Stand: 18. September). Auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen erhielten mehr als 70 Prozent der Einwohner mindestens eine Corona-Impfung. In Ostdeutschland liegen die Impfquoten weiterhin zumeist deutlich
niedriger als im Westen. In Sachen beispielsweise haben bisher nur 56,9 Prozent einen ersten und 53,6 einen zweiten Pieks erhalten. Auch in Thüringen liegt die Impfquote noch unter 60 Prozent. Doch auch Bayern (63,8 Prozent Erstimpfungen) und Baden-Württemberg (64,3 Prozent) liegen noch weit hinter den Impf-Vorreiter-Bundesländern.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Pforzheim | 162,7 |
SK Mannheim | 144,0 |
LK Rottweil | 136,3 |
SK Heilbronn | 131,3 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 125,9 |
SK Stuttgart | 120,9 |
LK Rems-Murr-Kreis | 111,4 |
LK Zollernalbkreis | 108,5 |
LK Tuttlingen | 108,0 |
SK Baden-Baden | 106,4 |
LK Enzkreis | 106,1 |
Update vom 18. September, 11:41 Uhr: Enge Kontaktpersonen von Corona-Infizierten müssen künftig nicht mehr so lange in Quarantäne wie bisher. Die Absonderungsdauer für enge Kontaktpersonen und Haushaltsangehörige verkürze sich von 14 auf 10 Tage, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit Verweis auf eine neue Verordnung mit, die bereits in Kraft getreten ist. Ab Tag fünf können sich die Kontaktpersonen mit einem negativen PCR-Test vorzeitig aus der Quarantäne befreien, ab
Tag sieben reicht ein Antigen-Schnelltest.
Schüler, die regelmäßig getestet werden, dürfen sich als Kontaktpersonen bereits ab Tag fünf mit einem Schnelltest freitesten. Tritt ein Corona-Fall an einer Schule auf, werden grundsätzlich alle Mitschülerinnen und Mitschüler an fünf folgenden Schultagen getestet - auch an Grundschulen.
Die Gesundheitsämter im Südwesten sollen künftig zudem auf die massenhafte Kontaktverfolgung bei Corona-Fällen verzichten. „Wir fokussieren uns jetzt gezielt auf Ausbruchsgeschehen, den Schutz gefährdeter Personengruppen und Orte mit hoher
Übertragungswahrscheinlichkeit“, sagte Amtschef Uwe Lahl. Zur Verfolgung von Kontaktpersonen will das Land den Gesundheitsämtern der Stadt- und Landkreise bis März 2022 weitere rund 27 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Update vom 18. September, 9:26 Uhr: Die Landesregierung sieht Verbesserungsbedarf beim Meldeverfahren zu den Zahlen von Covid-Patienten in Kliniken. Die Auslastung des Gesundheitssystems sowie die noch vorhandenen Kapazitäten ließen sich mit der derzeit ausgewiesenen 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz nicht ausreichend gut ableiten, so eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Freitag zur dpa. Das Ministerium setze sich deshalb beim Bund dafür ein, Meldungen zu Klinikeinweisung von Corona-Patienten beim Robert Koch Institut zu verbessern.
Die Hospitalisierungsinzidenz gibt die Zahl der Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner an, die in einer Woche in eine Klinik
eingewiesen wurden. Die aktuelle Zahl der Klinikeinweisungen von Covid-Patienten liegt in der Regel aber höher als von der
Hospitalisierungsinzidenz ausgewiesen. Durch einen Meldeverzug liegen die vollständigen Werte oft erst ein bis zwei Wochen später vor.
Dagegen sei die Belegung der Intensivbetten durch Corona-Patienten laut Ministerium gut geeignet, um die Auslastung der Kliniken zu erfassen. Bei diesem Indikator habe man die Kalkulation bewusst so angesetzt, dass man in den Kliniken nicht hinterherhänge, so die Sprecherin. Florian Wahl, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, teilte mit, Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) habe das Land mit seiner alleinigen Konzentration auf die Hospitalisierungsrate und Intensivbettenbelegung auf den Holzweg gebracht. Dadurch, dass die Inzidenz nicht mehr herangezogen werde, fehle das so dringend notwendige Frühwarnsystem und die Fehleranfälligkeit sei viel höher.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Heilbronn | 155,8 |
SK Mannheim | 143,4 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 129,2 |
LK Rottweil | 127,7 |
LK Zollernalbkreis | 121,7 |
SK Pforzheim | 119,0 |
SK Stuttgart | 115,8 |
SK Baden-Baden | 108,2 |
LK Heilbronn | 108,0 |
LK Reutlingen | 105,0 |
Update vom 17. September, 8:26 Uhr: Das ist mal ein Statement! Die beiden großen Kirchen im Südwesten haben jetzt klargestellt, ihre Gottesdienste auch weiterhin für Ungeimpfte offen zu halten. „Besucher müssen weder Impfung noch Genesung oder Test nachweisen, um teilnehmen zu können“, wie die Evangelische Landeskirche in Württemberg am Donnerstag (16. September) mitteilt. Wer geimpft oder genesen sei und dies freiwillig nachweisen möchte, dürfe die Mindestabstände unterschreiten. Heißt: Keine 2G- oder 3G-Regeln in den Gotteshäusern im Ländle! Und auch das katholische Bistum Rottenburg-Stuttgart betont, der Zugang zu Gottesdiensten sei trotz neuer Corona-Verordnung generell für jedermann offen, wie der SWR berichtet. Besucher*innen müssten jedoch den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten und einen Mund-Nase-Schutz tragen.
Wichtig für alle Arbeitnehmer: Aufgrund der nach wie vor krassen Pandemie-Lage kann man sich noch bis 31. Dezember 2021 bereits bei leichten Erkältungserscheinungen telefonisch krankschreiben lassen, ohne einen Arztbesuch wahrnehmen zu müssen. Dadurch werden unnötige Kontakte verhindert und mögliche Neuinfektionen reduziert. Die entsprechende Sonderregelung ist jetzt um weitere drei Monate verlängert worden.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Heilbronn | 159,7 |
SK Mannheim | 147,6 |
LK Rottweil | 143,4 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 138,1 |
LK Zollernalbkreis | 135,4 |
LK Heilbronn | 119,2 |
LK Rems-Murr-Kreis | 113,5 |
SK Pforzheim | 112,7 |
LK Karlsruhe | 108,5 |
LK Ravensburg | 107,0 |
Update vom 16. September, 9 Uhr: Im Kampf gegen die Pandemie gelten in Baden-Württemberg ab heute strengere Regeln für Ungeimpfte. Das Kabinett von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) beschloss am Mittwoch im Umlaufverfahren eine neue Corona-Verordnung mit einem dreistufigen Alarmsystem, wie die Landesregierung in Stuttgart mitteilte. Sie stützt sich nicht mehr auf die Sieben-Tages-Inzidenz an Neuinfektionen, sondern auf die Belastung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten.
Nach dem neuen System gilt derzeit die so genannte Basisstufe. Die Warnstufe wird ausgerufen, sobald 250 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder acht von 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Corona-Symptomen in eine Klinik eingeliefert wurden. Dann haben Ungeimpfte nur noch mit negativem PCR-Test Zugang zu bestimmten öffentlichen Bereichen. Ein Antigentest reicht nicht mehr.
Stufe drei - die Alarmstufe - gilt, sobald 390 Covid-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden oder die so genannte Hospitalisierungsinzidenz bei 12 liegt. Dann haben Ungeimpfte gar keinen Zutritt mehr zu Restaurants, Kultur- und Sportveranstaltungen.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Heilbronn | 162,9 |
LK Rottweil | 151,2 |
SK Mannheim | 148,2 |
LK Zollernalbkreis | 138,5 |
LK Schwarzwald-Baar-Kreis | 132,0 |
LK Rems-Murr-Kreis | 118,2 |
LK Heilbronn | 114,9 |
LK Ravensburg | 112,3 |
SK Stuttgart | 112,2 |
LK Karlsruhe | 110,3 |
Update vom 15. September, 7:40 Uhr: Laut Angaben von Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) sind in Baden-Württemberg derzeit rund 95 Prozent aller Corona-Intensivpatienten in den Krankenhäusern ungeimpft. Kliniken in Friedrichshafen und Konstanz schlagen bereits Alarm, weil die Intensivstationen voll seien und andere Patienten mit schweren Erkrankungen nicht operiert werden könnten, wie der SWR berichtet.
Update vom 14. September, 7:19 Uhr: Für Baden-Württemberg meldet das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen 14 weitere Corona-Todesfälle. Zum Vergleich: Bundesweit sind 68 Opfer zu beklagen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind. Somit sind rund 20 Prozent aller Opfer in BaWü zu verzeichnen. Nur Nordrhein-Westfalen hat mit 21 Toten noch dramatischere Zahlen. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland gibt es jeweils einen Todesfall.
Angespannte Lage auch in den Kliniken, denn derweil steigt die Zahl der Intensivpatienten im Südwesten weiter an: Aktuell liegen 204 Patienten auf den Intensivstationen im Ländle – der Anteil der Corona-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten beträgt 8,9 Prozent. Von diesen 204 Intensiv-Patienten werden 89 invasiv beatmet.
Update vom 13. September: In Baden-Württemberg sind 60,99 Prozent der Bürger vollständig geimpft und 36,16 Prozent noch gar nicht (RKI, Impfquotenmonitoring, Stand: 12. September). Zum Vergleich: Deutschlandweit sind 62,19 Prozent ‚durchgeimpft‘ – bei 33,47 Prozent ungeimpften Personen. Der jeweils restliche Prozentsatz hat erst die Erstimpfung intus.
Währenddessen hofft Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD), dass wir die Corona-Pandemie im Frühjahr 2022 größtenteils überstanden haben: „Der Herbst wird noch einmal schwierig werden. Wir werden noch einmal steigende Fallzahlen haben. Im Winter könnte es dann aber besser werden, wenn die Zahl der Ungeimpften abgenommen hat“, so Lauterbach gegenüber der dpa. Speziell nach der Bundestagswahl am 26. September rechne er bundesweit mit die flächendeckenden Einführung der 2G-Regel.
Update vom 11. September: Die geplanten Corona-Einschränkungen vor allem für ungeimpfte Erwachsene im Südwesten verzögern sich. Das Land werde die überarbeitete Corona-Verordnung im Laufe der kommenden Woche verkünden, teilt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Stuttgart mit. Die strengeren Maßnahmen waren ursprünglich bereits für das Wochenende angekündigt worden und sollten am Montag in Kraft treten. Nun dürften die neuen Corona-Maßnahmen rund eine Woche später kommen als zuvor geplant. Die derzeit geltende Corona-Verordnung solle für einen Übergangszeitraum verlängert werden.
Meldung vom 10. September: Unter den Corona-Toten in Baden-Württemberg befinden sich auch zwei Babys. Das Mädchen und der Junge wurden tot geboren, nachdem die Mütter an Covid-19 erkrankt waren. Auch die Babys seien positiv getestet worden, berichtet t-online. Nach Angaben des Regierungspräsidiums in Stuttgart seien beide Mütter ungeimpft.
Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in Deutschland noch immer keine offizielle Impfempfehlung für Schwangere. Dabei legt eine englische Studie nahe, dass das Coronavirus zu einem signifikanten Anstieg von Totgeburten während der Schwangerschaft führt: Die Quote für Totgeburten bei an Covid erkrankten Schwangeren liegt mit 8,5 pro 1.000 Geburten mehr als doppelt so hoch als bei negativ Getestenen (3,5/1.000). Schwangere haben bei einer Corona-Infektion zudem ein 80 Prozent höheres Risiko für eine Frühgeburt. Zudem haben Schwangere ein deutlich höheres Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf. Jede 25. Schwangere landet statistisch auf der Intensivstation.
In folgenden Landkreisen und Städten von Baden-Württemberg ist der Inzidenz-Wert aktuell am höchsten (Quelle: RKI, 11. September, 3 Uhr):
Baden-Württemberg macht Ernst mit den bundesweit härtesten Einschränkungen für ungeimpfte Erwachsene im Fall einer Überlastung der Kliniken mit Covid-19-Patienten. Werden die neuen Grenzwerte überschritten, soll im Südwesten die harte 2G-Regel gelten, sagte Uwe Lahl, Amtschef im Sozialministerium am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Dann hätten Ungeimpfte keinen Zutritt mehr zu Restaurants, Kultur- und Sportveranstaltungen und müssten ihre sozialen Kontakte daheim auf ein Minimum reduzieren.
Die neue Corona-Verordnung soll am Montag (13. September) - zu Schulbeginn - in Kraft treten. Experten im Landesgesundheitsamt rechnen damit, dass die unteren Grenzwerte womöglich schon in der kommenden Woche überschritten werden.
Die erste Warnstufe soll nach Lahls Worten dann landesweit gelten, sobald 250 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder 8 von 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Symptomen in eine Klinik eingeliefert worden sind. Dann sollen Ungeimpfte nur noch mit einem PCR-Test Zugang zu bestimmten öffentlichen Bereichen haben. Zudem dürfen sich - ebenfalls im Falle von Ungeimpften - nur noch zwei Familien treffen.
Das Land will zudem die Alarmstufe auslösen, wenn 390 Covid-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden oder die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz bei 12 liegt. Dann soll im Bundesland die 2G-Regel gelten. Folgende Rechnung zeigt, wann die Knallhart-Regeln für Ungeimpfte in Kraft treten könnten. (dpa/kab/rmx)