Baden-Württemberg: Statistik offenbart – Mannheim und Heidelberg laufen die Einwohner weg

Baden-Württemberg – Der Südwesten verzeichnet laut Statistischem Landesamt wegen Corona den geringsten Bevölkerungszuwachs seit 2009 – sieben der neun Großstädte schrumpfen sogar:
Bemerkenswerte Zahlen aus dem Südwesten... Die Einwohnerzahl Baden-Württembergs hat sich im Jahr 2020 um etwa 2.600 auf 11.103.000 Personen erhöht. Damit ist die Population gegenüber 1952, dem Gründungsjahr des Südweststaates, um rund 4,4 Millionen oder um etwa zwei Drittel angestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Dennoch war das Plus im vergangenen Jahr das geringste seit 2009, so das Statistische Landesamt Baden-Württemberg.
Bundesland | Baden-Württemberg |
Landeshauptstadt | Stuttgart |
Fläche | 35.751,46 km² |
Einwohnerzahl | 11.103.043 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Ministerpräsident | Winfried Kretschmann (Grüne) |
Die Zahl der Geburten war im vergangenen Jahr mit rund 108.000 um etwa 1 .000 niedriger als im Jahr 2019. Gleichzeitig ist die Zahl der Sterbefälle - aufgrund der Alterung der Bevölkerung und wohl auch im Zusammenhang mit der Pandemie aufgrund des tückischen Coronavirus - um rund 4.400 auf 116.000 angestiegen. Das Geburtendefizit, also die Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeborenen und der der Gestorbenen, hat sich damit von 2.600 im Jahr 2019 auf knapp 8.000 mehr als verdreifacht.
Baden-Württemberg: Einwohnerzahl in sieben der neun Großstädte geht zurück
Dagegen ging der Wanderungsgewinn Baden-Württembergs im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Vorjahren - sicherlich ebenfalls durch die Pandemie mitverursacht - weiter zurück und lag nur noch bei etwa 10.600 Personen. Im Jahr 2019 zogen noch rund 33.500 und im Jahr 2018 etwa 48.300 Personen mehr zu als fort, in den Jahren 2016 und 2017 waren es sogar noch per Saldo jeweils über 70.000 Personen.

Von den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs konnten 33 ihre Bevölkerungszahl im vergangenen Jahr steigern. Am höchsten war das Plus in den Landkreisen Heilbronn (1.907) und Karlsruhe (1.751) sowie im Ortenaukreis (1.627) mit jeweils mehr als 1 .500 Personen. Auffällig ist, dass zu den elf Kreisen, deren Einwohnerzahl zurückgegangen ist, immerhin sieben der neun Großstädte im Südwesten zählen.

So ist die Einwohnerzahl in Mannheim um 937 auf 309.721 (-0,3 Prozent), in Heidelberg um satte 2.744 auf 158.741 (-1,7 Prozent) und im Rhein-Neckar-Kreis um immerhin 122 auf 548.233 (-0,0 Prozent) gesunken.
Nach Einschätzung des Statistischen Landesamtes dürfte diese Entwicklung vor allem im Zusammenhang mit der in den vergangenen Jahren zunehmenden Wohnungsknappheit in den Zentren und den damit verbundenen enormen Kostensteigerungen für das Wohnen zu sehen sein. (PM/pek)