Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 23 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.782.546 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI zuletzt am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4,38 Millionen an. Die Zahl der Menschen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind, ist auf 96.558 gestiegen.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Biberach | 444,5 |
LK Rottweil | 399,5 |
LK Heidenheim | 393,8 |
SK Heilbronn | 361,4 |
LK Sigmaringen | 349,8 |
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Biberach | 404,4 |
LK Heidenheim | 390,8 |
SK Heilbronn | 356,6 |
LK Sigmaringen | 339,1 |
SK Pforzheim | 324,6 |
Update vom 5. November, 8:41 Uhr: Zum Corona-Kurs in den Wintermonaten wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am heutigen Freitag (13 Uhr) bei einer Pressekonferenz gemeinsame Beschlüsse verkünden. Diskutiert wird auf der zweitägigen Gesundheitsministerkonferenz in Lindau am Bodensee unter anderem, wie mehr Menschen zu Auffrischungsimpfungen bewegt werden können. Auch eine mögliche Ausweitung der Testpflicht in Pflegeheimen und finanzielle Unterstützung für Krankenhäuser sind Themen bei den Gesprächen.
Eine von Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) am Donnerstag geforderte Impfpflicht für Mitarbeiter in Pflegeheimen hatte der Vorsitzende der Konferenz, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), schon vor Beginn abgelehnt. Er befürwortete dagegen wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Auffrischungsimpfungen „in einer größeren Art und Weise“. „Ich glaube, dass wir da gemeinsam einen Schritt weiter kommen“, sagte Holetschek. Es müsse aber gewährleistet werden, dass zwischen den Impfterminen für die zweite und dritte Impfung sechs Monate vergehen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich zuletzt nahezu wöchentlich in Videoschalten ausgetauscht. Dass in Lindau nun vor Ort beraten wird, sei „sehr wichtig im Moment“, so Holetschek.
Update vom 4. November, 8:34 Uhr: Krankhaftes Computerspiel-Verhalten und Social-Media-Sucht haben bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie laut dpa einer Studie zufolge zugenommen. Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) kommt in einer Untersuchung im Auftrag der Krankenkasse DAK zu dem Schluss, dass bei mehr als 4 Prozent der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland ein sogenanntes pathologisches Nutzungsverhalten vorliegt. Pathologische Spieler und Social-Media-Nutzer zocken oder chatten der Studie zufolge vier oder mehr Stunden am Tag. Im Bereich Computerspiele hat sich demnach die Zahl der Betroffenen mit Suchtverhalten von rund 144.000 im Jahr 2019 auf 219.000 in diesem Jahr erhöht, bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Tiktok, Snapchat, WhatsApp oder Instagram von 171.000 auf 246.000.
Studienleiter Rainer Thomasius vom DZSKJ des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) warnt vor den Folgen durch die Vernachlässigung von Aktivitäten, Familie, Freunden und einen verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus: „Da persönliche, familiäre und schulische Ziele in den Hintergrund treten, werden alterstypische Entwicklungsaufgaben nicht angemessen gelöst. Ein Stillstand in der psychosozialen Reifung ist die Folge.“
Grundlage der Untersuchung ist eine wiederholte Befragung von Eltern und Kindern durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa. Die erste fand im Herbst 2019 vor der Pandemie statt, die zweite zur Zeit der ersten Schulschließungen im Frühjahr 2020, eine weitere im November 2020, bevor die Schulen erneut geschlossen wurden und die vierte schließlich im Mai und Juni dieses Jahres, als Schulen nach monatelangen Schließungen und Wechselunterricht langsam wieder zu einem gewissen Normalbetrieb zurückkehrten.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Sigmaringen | 298,6 |
LK Biberach | 293,2 |
LK Heidenheim | 284,6 |
LK Enzkreis | 256,8 |
SK Pforzheim | 250,8 |
Update vom 3. November, 8:11 Uhr: Die Corona-Situation in Baden-Württemberg und ganz Deutschland wird immer brenzliger! Deshalb blickt Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) auch mit großer Besorgnis dem Winter und speziell den anstehenden Weihnachtsfeiern entgegen: „Obwohl bereits viele Menschen geimpft sind, kann es immer noch zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen“, so der Mediziner gegenüber der „Rheinischen Post“. Immer mehr Intensivstationen würden bereits am Limit arbeiten: „Für geselliges Beisammensein in der Vorweihnachtszeit bedeutet das nichts Gutes“, so Lauterbach weiter.
Der Politiker fordert, dass jetzt Restaurants, Kinos und andere Einrichtungen strenge 2G-Vorschriften mit einem Zugang nur für vollständig geimpfte und genesene Personen durchsetzen und die Bundesländer rasch die Auffrischungsimpfung für Ältere ermöglichen. „Nur dann wären Menschenansammlungen bei Weihnachtsfeiern mit vielen Beschäftigten vertretbar“, so Lauterbach.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Heidenheim | 283,9 |
LK Biberach | 279,4 |
SK Pforzheim | 279,3 |
LK Enzkreis | 277,8 |
LK Sigmaringen | 246,7 |
Update vom 2. November, 8:03 Uhr: Um schnell mehr Menschen für die Erst- und die Booster-Impfung zu erreichen, ist eine Wiedereröffnung von Impfzentren nach Auskunft des Gesundheitsministeriums in Stuttgart nicht das richtige Mittel, da die Zeit drängt. In der Verantwortung stünden die niedergelassenen Ärzte, die auch bei der Booster-Impfung eine Schlüsselstellung hätten, sagte eine Sprecherin am Montag. In den vergangenen Tagen habe das Gesundheitsministerium vermehrt Hinweise erhalten, dass die Impf-Angebote der niedergelassenen Ärzteschaft nicht überall in Baden-Württemberg ausreichten.
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder aufgefordert, ihre Impfzentren wieder hochzufahren. „Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby bereithalten, nun wieder startbereit machen“, sagte er der „Rheinischen Post“. Der Vorschlag käme überraschend, da die Impfzentren erst vor wenigen Wochen geschlossen worden seien, sagte die Stuttgarter Behördensprecherin. Die Impfungen seien zum 1. Oktober in die Regelversorgung der Ärzteschaft übergegangen beziehungsweise würden vom Land dort, wo Bedarf bestehe, derzeit durch 30 mobile Impfteams unterstützt. Die Ärzteschaft möge ihrem Versorgungsauftrag nachkommen. „Sie haben hier eine große Verantwortung und im Übrigen von Beginn der Impfkampagne an darauf gedrängt, die Impfungen in den Praxen vornehmen zu dürfen.“
Noch in dieser Woche sollen weiter 50 mobile Impfteams in der Fläche eingesetzt werden, um mit dem Impfen schnell weiter voranzukommen. Dies könne zum Beispiel in Form von niedrigschwelligen Popup-Impfungen der Fall sein. „Für die Wiederöffnung von Impfzentren würden wir einen wesentlich längeren Vorlauf benötigen“, so die Behördensprecherin.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Heidenheim | 364,4 |
SK Pforzheim | 324,6 |
LK Biberach | 321,4 |
LK Sigmaringen | 303,9 |
LK Enzkreis | 295,4 |
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Heidenheim | 362,9 |
SK Pforzheim | 359,5 |
LK Biberach | 336,7 |
LK Enzkreis | 306,9 |
LK Sigmaringen | 302,4 |
Update vom 29. Oktober, 20:10 Uhr: In Baden-Württemberg werden Einschränkungen für viele ungeimpfte Menschen ab Mitte der kommenden Woche wahrscheinlicher. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen im Südwesten ist am Freitag (Stand: 16 Uhr) auf 258 geklettert und liegt damit erstmals über der kritischen 250er-Marke. Wird die 250er-Hürde an zwei Werktagen hintereinander erreicht oder überschritten, gelten in Baden-Württemberg vom nächsten Tag an Einschränkungen für viele ungeimpfte Menschen. Dazu könnte es nun frühestens am kommenden Mittwoch kommen - und zwar dann, wenn auch am Dienstag die 250er-Marke überschritten wird. Der kommende Montag ist in Baden-Württemberg ein Feiertag. (dpa)
Update vom 29. Oktober, 9:30 Uhr: Ungeimpfte können am Halloween-Wochenende vorerst noch einmal durchatmen. Anders als befürchtet wird die Warnstufe in dieser Woche nicht mehr erreicht werden. Die nämlich tritt erst in Kraft, wenn die Zahl der Intensivpatienten an zwei aufeinander folgenden Werktagen den Wert von 250 erreicht oder überschreitet. Bis einschließlich gestern, Donnerstag (28. Oktober), lag der Wert knapp unterhalb dieser Grenze, allerdings könnte er die Schwelle heute erstmals überschreiten. Fällt das Wochenende und/oder ein Feiertag dazwischen, wird die Zählung danach fortgesetzt, wegen des Feiertags am Montag also erst am kommenden Dienstag. Die Regeln würden dann folglich frühestens ab Mittwoch gelten.
Vor allem für Ungeimpfte würden die Zügel dann angezogen: Sie müssen in der Warnstufe bei Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen einen teuren PCR-Test vorweisen. Ein Schnelltest reicht dann nicht mehr aus, dieser genügt lediglich als 3G-Nachweis im Freien.
Update vom 28. Oktober, 17:45 Uhr: Die Corona-Warnstufe für Baden-Württemberg verzögert sich: Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen war bereits am Mittwoch um acht auf 242 gestiegen und bleibt damit unter der kritischen Schwelle von 250. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hatte noch am Dienstag verkündet, dass er bereits am Mittwoch mit dem Erreichen der für die Warnstufe erforderlichen Zahl an Corona-Kranken auf Intensivstationen rechne.
Die Warnstufe tritt in Kraft, wenn die Zahl der Intensivpatienten an zwei Werktagen in Folge den Wert von 250 erreicht oder überschreitet. Fällt das Wochenende oder ein Feiertag dazwischen, wird die Zählung danach fortgesetzt. Die strengeren Regeln vor allem für Ungeimpfte gelten ab dem Folgetag, an dem die Bedingungen für die Warnstufe erreicht werden. Sollte die Intensivbettenbelegung mit Covid-Patienten erstmals am Freitag über 250 steigen, könnte die Warnstufe aufgrund des Wochenendes und dem darauffolgenden Feiertag frühestens am Dienstag in Kraft treten. Die Regeln würden dann ab Mittwoch gelten. (dpa)
Ungeimpfte müssen in der Warnstufe bei Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen einen teuren PCR-Test vorweisen. Ein Schnelltest reicht dann nicht mehr aus. Dieser genügt dann lediglich als 3G-Nachweis im Freien. Auch bei Museen, Messen oder Kantinen wird künftig ein Schnelltest nötig. Seit Ende der kostenlosen Bürgertests müssen Ungeimpfte ihre Schnelltests selbst bezahlen. Außer im Falle einer möglichen Corona-Infektion müssen die wesentlich teureren PCR-Tests seit jeher selbst bezahlt werden.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
SK Pforzheim | 348,4 |
LK Heidenheim | 280,1 |
LK Sigmaringen | 250,5 |
SK Baden-Baden | 241,7 |
LK Biberach | 234,9 |
Unterdessen gibt es eine neue Maskenregel für Betriebe und Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg.
Erstmeldung vom 28. Oktober, 09:30 Uhr: Während sowohl 7-Tages- als auch Hospitalisierungsinzidenz vor allem unter Ungeimpften weiter kontinuierlich steigen, ziehen Veranstalter vielerorts Konsequenzen: In Mannheim etwa wird sogar der Weihnachtsmarkt nur unter 2G-Bedingungen stattfinden, Ungeimpften bleibt selbst mit aktuellem Corona-Test der Zutritt verwehrt. Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hatte bereits vergangene Woche befürchtet, schon ab dem morgigen Freitag (29. Oktober) könne womöglich die Warnstufe erreicht sein – diese zweithöchste Stufe nach der derzeit noch geltenden Basisstufe greift, sobald mehr als 250 Infizierte an zwei Werktagen hintereinander zeitgleich intensivbehandelt werden. Aktuell liegt der Wert bei 242, ein Anstieg von immerhin 8 im Vergleich zum Vortag. Damit dürfte die Warnstufe am Freitag zwar aller Wahrscheinlichkeit noch erreicht werden – allzu weit entfernt liegt sie aber nicht.
Die Schuld an der Misere der vielen Neuinfektionen schiebt Minister Lucha den Ungeimpften in die Schuhe: „Die wenigen Prozente der Nichtgeimpften sind verantwortlich für rund 80 Prozent der Infektionen und damit natürlich auch für die angespannte Lage in den Intensivstationen.“ Und sein Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht das ganz genauso: „Die Träger der Pandemie sind jetzt die Ungeimpften. Sie entscheiden letztlich darüber, ob es zu diesen Maßnahmen kommt oder nicht.“ (esk/pk)