Die Staatsanwaltschaft Heidelberg berichtet über eine mögliche weitere Bombe. In der Nacht auf Donnerstag ist eine Postsendung abgefangen und entschärft worden. Diese lag im Paketverteilerzentrum im Münchner Flughafen. „Die Sendung war an ein Lebensmittelunternehmen mit Sitz in Bayern adressiert“, heißt es in der Mitteilung.
Nun ist auch das bayrische Landeskriminalamt in den Fällen involviert. Spezialisten prüfen derzeit sämtliche an den Tatort und an der Post befindlichen Spuren, um den Tätern schnell auf die Spur zu kommen. Die Motivlage ist weiterhin völlig unklar. Das Landeskriminalamt veröffentlicht ein Hinweisblatt für die Öffentlichkeit.
Update vom 18. Februar: Auch zwei Tage nach dem hinterhältigen Anschlag auf das Capri-Sun-Werk ADM WILD mit einem Verletzten am Dienstag (16. Februar) sind die Hintergründe weiter unklar. Haben es die Ermittler etwa mit einem irren Serientäter zu tun, der auch für die explodierte Brief-Bombe in der Zentrale von Discounter-Riese Lidl in Neckarsulm mit drei Verletzten am Mittwoch verantwortlich ist? Vielleicht treibt sogar ein gemeingefährlicher Erpresser in der Region sein Unwesen?
„Derzeit wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen gibt“, erklärt ein Heilbronner Polizeisprecher auf HEIDELBERG24-Anfrage. So werde etwa analysiert, ob der gleiche Sprengstoff verwendet wurde, wie bei der Paket-Bombe in Eppelheim. „Aber das dauert und ist nicht innerhalb weniger Stunden bzw. in einer Nacht machbar.“
Firmenname | ADM Wild Europe GmbH & Co. KG |
Unternehmenssitz | Eppelheim |
Mitarbeiter | 1.164 |
Gründungsjahr | 1931 |
Umsatz | 481,31 Mio. Euro (Stand: 31. Dezember 2018) |
Als Konsequenz sei durchaus denkbar, dass speziell bei größeren Firmen in der Region aufgrund der beiden schlimmen Zwischenfälle mit insgesamt vier Verletzten die Alarmglocken läuten und die Sicherheitsmaßnahmen angepasst werden. Als Polizei könne man die Unternehmen nicht anweisen, dies zu tun. „Durch die Berichterstattung sind sicher viele sensibilisiert und werden jeder selbst entscheiden, ob die Sicherheitsmaßnahmen erhöht werden“, so der Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn.
Update vom 17. Februar, 17:25 Uhr: Nur einen Tag nach dem Vorfall in Eppelheim kommt es am Mittwochnachmittag zu einer Explosion in der rund 60 Kilometer entfernten Lidl-Zentrale in Neckarsulm. Hier soll eine Briefbombe explodiert sein, die nach ersten Informationen drei Mitarbeiter verletzte. Die Polizei prüft nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur aktuell einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen.
Update vom 17. Februar, 12:30 Uhr: Nach der Explosion am Dienstag (16. Februar) in den Wild-Werken in Eppelheim gibt es nun erste Informationen zu dem verletzten Mitarbeiter, der das explosive Paket entgegengenommen hat. Er litt nach dem erschreckenden Vorfall an einem Knalltrauma. Glücklicherweise kann der Betroffene bereits am selben Tag aus dem Krankenhaus entlassen werden, so ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mannheim. Der Mitarbeiter sei glimpflich davon gekommen und befinde sich nun wieder zu Hause. Das explodierte Teil sei nach den Angaben des Pressesprechers beschlagnahmt worden und befinde sich aktuell in der Untersuchung. Die Explosion habe im Lager stattgefunden. Es sollen demnach keine Büros in unmittelbarer Nähe gewesen sein.
Nach HEIDELBERG24–Informationen sind die Mitarbeiter aufgefordert worden ihre Büroräume nicht zu verlassen. Die Einsatzkräfte sperrten den betroffenen Unternehmensbereich. Alle die das Werksgelände am Dienstagmittag betraten oder befahren wollten, wurden von den Einsatzkräften auf ihre Personalien kontrolliert. Die Einsatzkräfte hatten das Gelände gegen 14 Uhr verlassen. Der Betrieb geht bereits ein Tag nach dem Vorfall wie gewohnt weiter.
Update vom 16. Februar, 13:30: Wie die Polizei mitteilt, hat es um 11 Uhr eine Explosion in den Wild-Werken in Eppelheim gegeben. Die Ursache dafür hat sich in einem Paket befunden. Ein Mitarbeiter, der das Paket entgegengenommen hat, erleidet dabei ein Knalltrauma. Über die Ursache der Explosion gibt es aktuell noch keine Erkenntnisse. Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg und die Zentrale Kriminaltechnik haben die Ermittlungen übernommen. Unterstützt werden sie von Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg.
Erstmeldung vom 16. Februar, 12:20: Große Aufregung im Werk von ADM Wild in Eppelheim. Dort, wo auch die beliebte Trinkmarke Capri-Sun hergestellt wird, herrscht am Dienstagvormittag Panik. Nach ersten Informationen hat ein Zusteller am Morgen ein nicht näher definiertes Paket an der Pforte der Wild-Werke abgegeben. Die Verantwortlichen vor Ort haben eine schlimme Vermutung – handelt es sich um eine Bombe?
Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und dem Rettungsdienst machen sich sofort auf den Weg zu den Werken von ADM Wild in Eppelheim und sperren den Bereich großräumig ab. Wie viele Mitarbeiter sich aktuell in den Werken befinden ist unklar. Nach Informationen von HEIDELBERG24 arbeiten die Angestellten dort in coronatechnisch angepassten Schichten. (Einsatzreport24/dh)