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Bluttat in Hanau: Zwei Kinder (7/11) tot – Stadt hatte Hinweise auf „familiäre Probleme“

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Von: Daniel Hagen

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Hanau - Zwei Kinder werden grausam getötet, während ihre Mutter bei der Arbeit ist. Der Mörder soll der Vater sein – am Samstag (14. Mai) wurde der 47-Jährige festgenommen:

Update vom 14. Mai, 16:34 Uhr: Sie haben ihn! Drei Tage nach dem brutalen Tod zweier Kinder in Hanau konnte der tatverdächtige Vater nach intensiven Fahndungsmaßnahmen festgenommen werden. Dies vermelden Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Hanau. Zielfahnder des Hessischen LKA war es nach der Tat am Mittwochmorgen (11. Mai) gelungen, die Spur des 47-jährigen Mannes aufzunehmen.

Bluttat in Hanau: Mord an zwei Kindern – es gab bereits Hinweise auf „familiäre Probleme“

Erstmeldung vom 12. Mai: Der Schock sitzt in Hanau auch einen Tag nach der Bluttat in einem Hochhaus noch tief. Dort findet die Polizei die Leiche einer 7-Jährigen auf dem Balkon. Ihr 11-jähriger Bruder wird vor dem Gebäude gefunden und stirbt später im Krankenhaus. Der Täter – bei dem es sich laut „Bild“ um den Vater der Kinder handeln soll – ist auf der Flucht. Ganz Deutschland stellt sich jetzt die Frage, ob man es hätte verhindern können?

StadtHanau (Hessen)
Einwohnerzahl97.137 (31. Dez. 2020)
Fläche76,49 km²
OberbürgermeisterClaus Kaminsky (SPD)

Bluttat in Hanau: Jugendamt hatte Hinweise auf familiäre Probleme

Die indische Familie sei zum Jahreswechsel 2021/22 in die hessische Stadt gezogen, wie die Stadt Hanau auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärt. Mitte Januar habe es dann die ersten Hinweise auf familiäre Probleme gegeben, woraufhin das Jugendamt sich eingeschaltet habe. Wie genau die Probleme ausgesehen haben, ist nicht bekannt.

Die Familie habe daraufhin Angebote unterbreitet bekommen, darunter die sozialpädagogische Familienhilfe. Diese seien auch angenommen worden. Dabei habe es sich insbesondere um Unterstützung bei Behördengängen
und im Familienalltag gehandelt. Wie die Stadt Hanau weiter erklärt, habe der Kommunale Soziale Dienst (KSD) ebenfalls mit der Familie im Kontakt gestanden.

Ermittlungen nach Tod von zwei Kindern in Hanau
Nach der Bluttat von Hanau trauern Anwohner um zwei tote Kinder. © Boris Roessler/dpa

Hanau: Familiäre Verhältnisse sollen sich vor Bluttat verschlechtert haben

„Bei diesen Kontakten waren keine Hinweise auf Gewalt erkennbar“, erklärt die Stadt Hanau der dpa. Anfang der Woche habe die KSD dann die Rückmeldung erhalten, dass die familiären Verhältnisse sich verschlechtert haben sollen. Wie die „Bild“ berichtet, soll der Vater am letzten Wochenende angekündigt haben, dass „etwas Schlimmes“ passieren werde! Über die Bluttat mit zwei toten Kindern in Hanau berichtet auch Merkur.de.

Eigentlich wollte der Kommunale Soziale Dienst in Hanau diese Woche erneut das Gespräch mit der Familie suchen – jedoch zu spät. Am Mittwoch (11. Mai) soll der Vater seine beiden Kindern brutal getötet haben. Da er ein enges Zeitfenster dafür ausnutzte, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Mordes. Eine Obduktion zeigt, wie genau die beiden Kinder aus Hanau bei der Bluttat getötet worden sind.

Mutter nach Bluttat in Hanau in psychiatrischer Behandlung

Die Mutter der beiden toten Kinder soll nach „Bild“-Informationen auf der Arbeit von der Bluttat in Hanau erfahren haben. Nach einem Zusammenbruch habe sie sich in eine psychiatrische Klinik begeben. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Bürgermeister Axel Weiss-Thiel beschäftigen sich am Donnerstag (12. Mai) intensiv mit den Fallakten.

Kaminsky sei erschüttert, auch wenn er die Familie nicht persönlich kenne. Unterdessen legen Anwohner in Hanau Kerzen, Blumen und Plüschtiere im Innenhof des Hochhauses ab. (dh mit dpa)

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