Mannheim - Es ist das wohl bekannteste Weihnachtsgebäck: Die Butterstolle! Doch wie wird der Kuchen mit der besonderen Weihnachtsnote hergestellt? Wir sind in der Backstube dabei:
Fünf Kilo Mehl, drei Kilo Butter, in Rum eingelegte Rosinen, selbstgemachter Vanillezucker mit frischer Bourbon Vanille und zuguterletzt gebrannte Mandeln...Ein Hauch von Weihnachten liegt in der Luft, als wir die Backstube „Pralissimo“ in der Berliner Straße betreten. Inhaberin
Sabine Kreker (51)
ist schon seit dem frühen Morgen in der Backstube! Schließlich sollen an diesem Tag ganze 25 Stollen gebacken werden. Das braucht Zeit, Konzentration und vor allem: Organisation!
„Stollen sind so ziemlich das zeitaufwendigste Gebäck das es gibt, da ist Vorbereitung die halbe Miete“, erzählt sie uns.
So warten auch schon die frisch gebrannten Mandeln und die über Nacht in Rum eingelegten Rosinen auf ihren Einsatz. Doch zunächst muss der Teig her!
Ganz nach Omas altem Hausrezept werden die Zutaten miteinander vereint. Nun erledigt eine überdimensional große Rührmaschine das, was eine Menschenhand in den Mengen nicht mehr schafft. Sie rührt den Hefeteig zu einer geschmeidigen, festen Masse.
An Zutaten und guter Qualität wird hier nicht gespart!
„Ich nehme auch richtige Eier – keine Eierextrakte. Mein Motto: Wo viel hochwertige Produkte verarbeitet werden, entsteht auch ein hochwertiges Produkt“, betont die leidenschaftliche Bäckerin.
In der Backstube herrschen mollig-warme Temperaturen – die perfekte Vorraussetzung für den Hefeteig. Aber jetzt heißt es erstmal ‚ruhen‘...
Auch Naschkatzen mit Lactoseintoleranz können die Stollen bedenkenlos verzehren. Denn Sabine backt ausschließlich mit lactosefreien und zum Teil auch glutenfreien Zutaten.
Marzipan oder nicht Marzipan, das ist hier die Frage
Manche mögen ihn, manche mögen ihn nicht: Den feinen Marzipangeschmack in der Stolle. Dafür hat Sabine eine simple Lösung. Neben den untergemengten Rosinen und Mandeln bestückt sie nur die Hälfte der Laibe beim ‚Zurechtwirken‘ mit den Marzipanstücken.
Nun geht es ab in den Ofen – in speziellen Formen werden die Butterstollen genau 48 Minuten bei 150 Grad gold-braun gebacken.
Fehlt nur noch der bekannte Feinschliff: Mit flüssiger Butter bestrichen, in Vanillezucker eingetauscht und mit dem feinen „Schnee“ in Form von Puderzucker bestäubt.
Kleiner Geheimtipp:
Lässt man die Stolle bis zu drei Monate ‚reifen‘, entfaltet sie ihren vollen Geschmack. So steht dem Kauf im November und dem Verzehr an Weihnachten nichts im Wege.