Kamera wacht über Grab von Altkanzler Helmut Kohl (†87)
Speyer – Es ist wahrscheinlich eines von nur ganz wenigen Gräbern überhaupt in Deutschland, das videoüberwacht werden – die letzte Ruhestätte von Altkanzler Helmut Kohl (†87):













Das Hinweisschild deutete es bereits mehrere Tage zuvor an – jetzt ist die Videoüberwachung am Grab von Altkanzler Dr. Helmut Kohl (†87) ‚scharf‘.
LUDWIGSHAFEN24 hat sich am Montag (31. Juli) mal auf dem Domkapitelfriedhof am städtischen Adenauerpark umgesehen...
Und tatsächlich thront die Kamera in rund fünf Metern Höhe über dem Grab an einer Metallschiene in einem Baum, hat die nach wie vor aus Kiefernholz provisorische Grabanlage fest im Visier. In einer Endlosschleife werden die Aufnahmen von der Speyerer Firma „IBS Facility Management“ zehn Tage lang gespeichert.
Laut einer Rathaus-Sprecherin hängt die Kamera seit Donnerstag (27. Juli) und ist seit Freitag gegen 13 Uhr aktiviert!
Der private Wachdienst ist seitdem abkommandiert und wertet die Aufnahmen aus, sobald etwas pietätlos ‚Illegales‘ am Grab passieren sollte.
Auch ein mit fünf schwarzen Kabelbindern an einer rund 2,50 Meter langen, etwas schäbigen Metallstange befestigter Kasten ist neu - ein Bewegungsmelder, der die Kamera aktiviert.
Die Videoüberwachung wird auf den ausdrücklichen Wunsch von Kohls Witwe Maike Kohl-Richter (53) durchgeführt! Schon länger als die Kamera schützt ein grüner Metall-Gitterzaun das völlig blumenlose Grab. Dieser wird wohl wieder abgebaut, sobald letztendlich Grabstein und Anlage stehen.
Zuletzt hatten sich mehrere Steinplatten am Rande des Grabes abgesenkt, die von einem Mitarbeiter vom „Blumenhaus Burkhard“ begradigt wurden.
Keine Einwände gegen die Kamera hat übrigens der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann, solange nur das eigentliche Grab aufgezeichnet wird, wie er am Montag gegenüber der dpa sagt.
Für Kugelmann sei es wichtig, dass nicht die Menschen hinter dem Metallzaun zu erkennen sind. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit habe sich bei der Stadt vergewissert: „Nach den mir vorliegenden Informationen ist das so.“ Einschreiten müsse er jedoch, sollten etwa Aufnahmen von Grabbesuchern im Internet auftauchen oder ähnlich.
Möglicherweise werde die Kamera sogar ähnlich wie der Metallzaun wieder demontiert, sobald das Grab fertig angelegt ist.
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pek