Fall Luise (†12): Drohungen und Hass – Social-Media-Kanäle der Verdächtigen gesperrt
Freudenberg/Koblenz - Im Fall der getöteten Luise (†12) haben zwei 12 und 13 Jahre alte Schülerinnen ein Geständnis abgelegt. Social-Media-Kanäle der Tatverdächtigen sind jetzt geschlossen.
- Die Leiche eines Mädchens aus Freudenberg (NRW) wird am Sonntag (12. März) in Rheinland-Pfalz gefunden. Die 12-jährige Luise war seit Samstag vermisst worden.
- Am Dienstag wurde bekannt, dass zwei Mädchen unter Tatverdacht stehen. Sie sind erst 12 und 13 Jahre alt und haben die Tat gestanden.
- Den Ermittlern zufolge wurde Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet und verblutete.
- Alle News zu dem Fall im Ticker:
Update vom 17. März, 13 Uhr: Die Behörden haben nach dem Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg dafür gesorgt, dass Seiten der beiden tatverdächtigen Mädchen in sozialen Netzwerken nicht mehr auffindbar sind. „Uns bekannte Social-Media-Kanäle wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft geschlossen“, sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein am Freitag. Der Polizeisprecher verwies auf die Persönlichkeitsrechte der beiden Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren. In sozialen Netzwerken hatte es auf den Profilen teils anonymer Nutzer zahlreiche Spekulationen und auch Drohungen und Hass gegen die Tatverdächtigen gegeben.
Ermittler mahnen Schutz der Persönlichkeitsrechte im Fall Luise an
Update vom 17. März, 10:10 Uhr: Knapp eine Woche nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg sehen Polizei und Staatsanwaltschaft sich veranlasst, gegen Falschmeldungen in die Offensive zu gehen. „Durch das breite Interesse der Öffentlichkeit und die damit verbundene Anteilnahme kommen immer wieder Gerüchte über die mutmaßlichen Hintergründe des Vorfalls auf“, kritisierte die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein am Freitag in einer Mitteilung.
„Offenkundig gibt es besonders in den sozialen Medien Spekulationen, die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken.“ Die Ermittlungsbehörden baten ausdrücklich darum, sich daran nicht zu beteiligen „und die Diskussionen über die Hintergründe des Vorfalls, auch zum Schutz der Angehörigen, nicht zu befeuern“. In sozialen Netzwerken wie TikTok werden immer mehr Spekulationen und auch Drohungen und Hass gegen die zwölf und 13 Jahre alten Täterinnen veröffentlicht.
Trotz Geständnis von zwei Mädchen (12/13) – Rätsel um die Tatwaffe im Fall Luise (†12)
Update vom 16. März, 13:40 Uhr: Die Ermittler haben weiterhin keine konkrete Spur zur Tatwaffe im Fall der getöteten zwölfjährigen Luise aus Freudenberg. Zuletzt hatten gut 30 Beamte am Dienstag (14. März) das Gebiet rund um den Tatort in einem abgelegenen Wald an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen durchsucht – ohne Erfolg. „Derzeit ist keine weitere Suchmaßnahme beabsichtigt“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen am Donnerstag (16. März).
Dabei wäre die Tatwaffe trotz des Geständnisses der beiden 12- und 13-jährigen mutmaßlichen Täterinnen für die Ermittler wichtig. „Alles, was eine geständige Einlassung objektiv untermauert, ist von Relevanz“, sagte der Sprecher. Nach früheren Angaben der Ermittlungsbehörden wird nach einem haushaltsüblichen Messer gesucht.

Fall Luise (†12): Polizei beobachtet Hass-Postings im Internet
Unterdessen beobachtet die Polizei in sozialen Netzwerken gezielt die Debatten zum Fall Luise. „Wir haben ein Monitoring dazu und prüfen laufend, ob strafrechtlich Relevantes gepostet wird“, sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein am Donnerstag. In sozialen Netzwerken wurden von teils anonymen Nutzern zahlreiche Spekulationen und auch Drohungen und Hass gegen die 12- und 13-jährigen mutmaßlichen Täterinnen veröffentlicht. „Wenn man nach den Hashtags sucht, findet man schon einiges“, sagte der Polizeisprecher.
Die Polizei appellierte an die Nutzer, keine Mutmaßungen und Drohungen zu verbreiten. „Es gehen sehr, sehr zügig auch Falschinformationen durchs Internet - und vieles deckt sich einfach nicht mit unseren Ermittlungen“, sagte der Sprecher. Zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren haben gestanden, die 12-jährige Luise am Samstagabend in einem Waldstück an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erstochen zu haben. Mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz des Opfers und der minderjährigen mutmaßlichen Täterinnen halten sich die Ermittler mit Informationen zu der Tat aber sehr zurück.
Getötete Luise (†12): Erstmals wieder normaler Unterricht in Schule in Freudenberg
Update vom 16. März, 8:20 Uhr: An der Schule der getöteten Luise (†12) in Freudenberg (NRW) sollen die Schüler nach ausführlichen Gesprächen allmählich wieder nach Stundenplan unterrichtet werden. Die ersten behutsamen Schritte in Richtung eines normalen Unterrichts hat die Bezirksregierung Arnsberg als Schulaufsichtsbehörde für diesen Donnerstag (16. März) angekündigt. Wie ein Sprecher versicherte, solle die Rückkehr zum Stundenplan aber ohne Druck passieren.
Drei Tage lang hätten sich Schüler und Lehrer nach der Tat Zeit für Gespräche und die Trauerarbeit genommen. Dieser Prozess sei auch noch lange nicht abgeschlossen. Psychologen und Fachleute der Bezirksregierung seien weiter an der Schule im Einsatz.

Fall Luise (†12): Keine Spur von der Tatwaffe – Ermittler vermuten „haushaltsüblichen Gegenstand“
Luise war am Samstag mit zahlreichen Messerstichen getötet worden. Bei einer großangelegten Suche nach dem vermissten Kind fanden Polizeibeamte am Sonntagmittag in einem abgelegenen Tal die Leiche. Laut den Ermittlern haben zwei 12- und 13-jährige Mädchen aus dem Bekanntenkreis des Opfers die Tat gestanden. Von der Tatwaffe fehlt laut den Ermittlern jede Spur. Sie gehen von einem haushaltsüblichen Gegenstand aus.
Die Staatsanwaltschaft erklärt, dass die Kinder und ihre Familien geschützt werden müssten. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) warnt davor, Bilder, Namen oder angebliche Social-Media-Profile der mutmaßlichen Täterinnen im Internet zu teilen. „Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in Sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar“, sagte BDK-Chef Dirk Peglow dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Gefahr sei groß, dass Menschen öffentlich mit der Tat in Verbindung gebracht werden, die gar nichts mit ihr zu tun hätten. Und es bestehe die Gefahr, dass angeprangerte Menschen verbal oder gar körperlich angegangen werden.
Luise (†12) mit Messerstichen getötet – verdächtige Mädchen dürfen nicht zu Eltern
Update vom 15. März, 10:27 Uhr: Die beiden Mädchen, die in der Nähe von Freudenberg an der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erst 12-jährige Luise getötet haben sollen, leben vorerst nicht mehr bei ihren Eltern. Die beiden 12- und 13-Schülerinnen seien „außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht“, teilte der zuständige Kreis Siegen-Wittgenstein mit. Auch mit der Folge, dass „die Kinder nicht ihre bisherigen Schulen besuchen.“ Die Mädchen hätten aber weiterhin Kontakt zu ihren Eltern.
„Der Kontakt zur Familie ist aufgrund des jungen Alters der Mädchen für die Entwicklung einer gelingenden Unterstützung sehr bedeutsam und wird insofern unterstützt“, so der Kreis weiter. Auch für die beiden Tatverdächtigen handele es sich um eine „ganz außergewöhnliche Situation, die viel Empathie und umsichtiges Agieren erfordert“, zitiert die dpa den Kreis-Jugenddezernent Thomas Wüst.

Luise (12) mit Messerstichen getötet – tatverdächtige Mädchen (12/13) weg von ihren Eltern
Die beiden Mädchen hatten gestanden, Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben – das Kind ist letztendlich verblutet. Die mutmaßlichen Täterinnen und das Opfer sollen sich gekannt haben. Wegen ihres Alters sind sie noch nicht schuldfähig und können deshalb nicht vor Gericht angeklagt werden. Zum Motiv machten die Ermittler keine Angaben.
Auch mit der Familie der getöteten Luise stehe der Kreis in Kontakt. „Sobald die Familie von Luise dies wünscht, steht das Kreisjugendamt der Familie jederzeit zur Unterstützung zur Verfügung“, teilt die Kreisverwaltung mit.
„Mehrere Messerstiche“: Mädchen (12/13) gestehen Bluttat an Luise (†12) aus Freudenberg
Update vom 14. März, 13:30 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft Koblenz äußern sich am Dienstag bei einer Pressekonferenz zum Fall der getöteten Luise aus Freudenberg. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler erklärt, könne man aufgrund von Persönlichkeits- und Jugendschutzgründen aber nicht sehr viele Informationen weitergeben. Denn nach aktuellen Ermittlungen handelt es sich bei den mutmaßlichen Täterinnen um zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren. Sie sollen aus dem Bekanntenkreis der Getöteten stammen. Die beiden sollen die Tat bereits gestanden haben.
Die gestern durchgeführte Obduktion habe gezeigt, dass Luise durch „zahlreicher Messerstiche und des hierdurch ausgelösten Blutverlusts“ gestorben ist. Aufgrund des Alters geht der Leitende Oberstaatsanwalt von Strafunmündigkeit auf. Weitere Personen sollen an der schrecklichen Tat nicht beteiligt gewesen sein. Nach derzeitigen Erkenntnissen soll es sich beim Fundort in Rheinland-Pfalz um den Tatort handeln. Dort wird weiterhin nach Spuren gesucht. Die Tatwaffe ist bislang noch nicht gefunden worden.
Getötete Luise (†12) aus Freudenberg: Mutmaßliche Täterinnen sind strafunmündig
„Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass nichts gemacht wird“, betont der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler. Zwar könne aufgrund des strafunmündigen Alters zwar nicht von Seite der Strafbehörde mit Konsequenzen gerechnet werden, die Jugendbehörden werden sich jedoch mit den beiden Mädchen, zu denen keine weiteren Angaben gemacht werden, befassen. Ob die Tötung der 12-jährigen Luise auch Auswirkungen auf die Eltern der mutmaßlichen Täterinnen haben werden, könne er jedoch nicht sagen.
Getötete Luise (†12) aus Freudenberg: Ermittler verdächtigen zwei Mädchen
Update vom 14. März, 12:05 Uhr: Nach der Tötung der 12-jährigen Luise aus Freudenberg stehen zwei Mädchen unter Tatverdacht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind sie erst 12 und 13 Jahre alt. Das vermisste Mädchen war am Sonntag tot in der Nähe eines Radweges auf rheinland-pfälzischem Gebiet unmittelbar an der Landesgrenze zu NRW gefunden worden. Am Montag bestätigten die Behörden, dass das Kind Opfer eines Verbrechens wurde.
Für Dienstag um 13:30 Uhr haben Polizei und Staatsanwaltschaft zu einer gemeinsamen Pressekonferenz in Koblenz eingeladen. Bis dahin werde man keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit geben, sagte eine Polizeisprecherin. Für Dienstag wurde auch ein Ergebnis der Obduktion des getöteten Mädchens erwartet.
Luise (†12) aus Freudenberg tot in RLP gefunden – Mordkommission befragt auch Kinder
Update vom 14. März, 9:30 Uhr: Im Fall der getöteten Zwölfjährigen in Freudenberg sind auch Kinder im ähnlichen Alter von den Ermittlern befragt worden. Das sagt ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Es sei „ganz normal“, dass man in solchen Fällen Gleichaltrige anhöre. Man erhoffe sich mögliche Hinweise zum Geschehen. In dem Fall werde sehr intensiv ermittelt. Weitere Informationen gab es zunächst nicht. Ein Obduktionsergebnis werde im Laufe des Dienstag erwartet.
Update vom 13. März, 20 Uhr: Viele Fragen sind nach dem Fund der getöteten Luise aus Freudenberg noch offen. Ein paar Antworten erhoffen sich die Ermittler von der heute durchgeführten Obduktion der 12-Jährigen. Das Ergebnis werde am Dienstag (14. März) erwartet. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz kündigt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) an, dass das Resultat im Laufe des Vormittags bekannt gegeben werde.
Auch um den Fundort an der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen drehen sich noch viele Fragen. „Ob der Auffindeort auch der Tatort ist, wissen wir noch nicht sicher“, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Koblenz. Der Ort befindet sich nämlich nicht auf dem Heimweg der toten Luise – sondern in der entgegengesetzten Richtung. Eine Mordkommission der Kriminaldirektion Koblenz hat jetzt die Ermittlungshoheit in dem schrecklichen Fall. Die Ermittler beider Bundesländer arbeiten in diesem wahrscheinlichen Tötungsdelikt eng zusammen.

Vermisste Luise (†12) tot in RLP gefunden – Obduktion geplant
Erstmeldung vom 13. März, 13 Uhr: Die nordrhein-westfälische Stadt Freudenberg steht unter Schock. Die 12-jährige Luise, die am Wochenende als vermisst gemeldet worden ist, ist tot. Die Polizei hatte ihre Leiche auf dem Gebiet von Rheinland-Pfalz entdeckt und die Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen. Nach derzeitigem Stand rechnen die Ermittler mit dem Schlimmsten. Das Mädchen ist wohl einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Was bislang zu dem Fall bekannt ist:
Vermisste Luise (12) tot in Rheinland-Pfalz aufgefunden
Als die 12-jährige Luise am Samstagnachmittag (11. März) nicht nach Hause kommt, ist noch nicht abzusehen, wie schlimm der Vorfall werden wird. Zuletzt ist das Mädchen in der Kleintirolerstraße in Freudenberg unterwegs, als sich ihre Spur verliert. Am Tag darauf beginnt die Polizei mit einer Öffentlichkeitsfahndung. Sonstige Suchmaßnahmen seien negativ verlaufen. Während alle auf ein Happy End hoffen, gibt es auf einmal einen schrecklichen Fund.
„Am Sonntagmittag (12. März) hat die Polizei in einem Waldstück oberhalb von Freudenberg-Hohenhain eine leblose, weibliche Person aufgefunden“, schreibt die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein. Schnell wird klar, dass es sich um die vermisste Luise handelt. Der Fundort befindet sich in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs Wildenburg auf rheinland-pfälzischem Gebiet, unmittelbar an der Landesgrenze. zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Rheinland-Pfalz: Leiche von Luise (12) gefunden – Ermittler gehen von Verbrechen aus
„Die bisher durchgeführten Ermittlungen bestätigen den Verdacht, dass das Mädchen Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist“, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Koblenz. Hinweise auf ein Sexualdelikt gebe es derzeit allerdings nicht. Die Leiche soll am Montag (13. März) obduziert werden. Zur Todesursache könne die Polizei aus „ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben machen. Erst vor wenigen Monaten war die 14-jährige Ayleen aus Baden-Württemberg verschwunden, bevor die Polizei ihre Leiche in Hessen entdeckt hat.
„Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Wir stehen in Kontakt mit den Ermittlungsbehörden in Siegen“, erklärt der Sprecher. Da die Leiche in Rheinland-Pfalz gefunden worden ist, sind Polizei und Staatsanwaltschaft Koblenz an dem Fall beteiligt. Unklar ist auch noch, wie Luise zum Tatort in Rheinland-Pfalz gelangt ist. Eigentlich hat sie am Samstag in Freudenberg eine Freundin besucht und sich gegen 17:30 Uhr auf den Heimweg gemacht.
Nach Leichenfund in Rheinland-Pfalz: Trauerbeflaggung an Schule von Luise (12)
„Wir sind in Freudenberg tief erschüttert und in Gedanken bei den Angehörigen. Ich habe für heute Trauerbeflaggung angeordnet“, sagt Nicole Reschke, Bürgermeisterin von Freudenberg. In der Schule von Luise findet zwar Unterricht statt, es gibt aber Gesprächsangebote von Psychologen für die Schüler. Das gelte besonders für die Klasse der Getöteten. Noch am Sonntagabend hatte es eine Trauerandacht in der Stadt gegeben. (dh mit dpa)