Unikliniken Heidelberg und Mannheim – Land gibt grünes Licht für Klinikverbund
Mannheim/Heidelberg - Das Land hat dem angedachten Verbund der Unikliniken Heidelberg und Mannheim zugestimmt. Wie die Häuser künftig zusammenarbeiten sollen:
Die Landesregierung Baden-Württemberg hat grünes Licht gegeben für den angedachten Zusammenschluss der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim. Das Kabinett habe sich am Dienstag (21. März) verständigt, einen gesellschaftsrechtlichen Verbund der beiden Kliniken anzustreben, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.
Weg frei für Klinikverbund mit Mannheim – Uniklinik Heidelberg soll Führung übernehmen
Das Universitätsklinikum Heidelberg soll dabei Mehrheitsgesellschafter der Mannheimer Uniklinik werden und die strategische Führung des Verbunds in einem sogenannten Mutter-Tochter-Modell übernehmen. Beide Krankenhäuser sollen demnach auf medizinischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene sehr eng zusammenarbeiten, ohne ihr eigenständiges Profil zu verlieren.
Das Land könne auf die Forschungs- und Ausbildungskapazitäten des Uniklinikums Mannheim nicht verzichten. Mit dieser Absichtserklärung sollten nun schnellstmöglich Verhandlungen zwischen dem Land und der Stadt Mannheim sowie mit den universitären Partnern aufgenommen werden, hieß es aus dem Kabinett. Das Sozialministerium hatte dem Klinikverbund bereits im Dezember zugestimmt.
Das Uniklinikum Heidelberg hat fast 2.600 Betten sowie gut 86.000 stationäre und mehr als eine Million ambulante Patienten im Jahr. Mit 10.700 Beschäftigten zählt es zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Im Mannheimer Haus arbeiten rund 4.300 Mitarbeiter. Sie behandeln nahezu 45.000 Patienten stationär und über 170.000 ambulant.

Klinikverbund Mannheim/Heidelberg „wichtiger Meilenstein“
„Wir freuen uns sehr, dass das Land sich erneut klar zum Klinikstandort Mannheim und den spezifischen Herausforderungen einer Universitätsmedizin bekannt hat. Der intensive und lang andauernde Prozess hat nun zu einem wichtigen Meilenstein geführt. Nun kommt es darauf an, konkrete Verhandlungen zur Umsetzung möglichst rasch aufzunehmen und abzuschließen,“ teilt Mannheims scheidender Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz als Reaktion zur Entscheidung mit und ergänzt: „Mit dem vorgeschlagenen Verbund können wir die Voraussetzungen schaffen, gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg ein europäisches Leuchtturmprojekt der Medizin zu schaffen.“
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„Mit dem neuen Verbund wird die Universitätsmedizin in der Region auf eine neue Stufe gehoben und für medizinische Forschung und Lehre ein echter Leuchtturm mit bundesweiter Strahlkraft geschaffen“, erklärt die Heidelberger Abgeordnete Theresia Bauer. „Das favorisierte Kooperationsmodell bietet einen sehr guten Rahmen dafür, die Stärken beider Standorte zusammenzuführen und die starken Player der außeruniversitären medizinischen Forschung gut anzubinden. Auch wenn noch immer viele Fragen zu klären sind: Nach mehreren Jahren harter Arbeit für dieses große Ziel ist dies ein wichtiger Schritt nach vorne und ein Grund zum Feiern!“
Raymond Fojkar, gesundheitspolitischer Sprecher und OB-Kandidat der Grünen in Mannheim ist dankbar, „dass die Landesregierung trotz der aktuell schwierigen Lage für sehr viele Kliniken im Land die besonderen Herausforderungen, vor denen die UMM steht, nach sorgfältigster Prüfung richtig beurteilt hat und würdigt, dass alle Beteiligten sich in gemeinsamer Verantwortung für die Patientenversorgung, die Beschäftigten in der Region sowie für eine exzellente Forschung und Lehre mit sehr guten gesundheitswirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten für das ganze Land auf den Weg machen wollen zu einem nachhaltigen Verbund mit gesicherter Zukunft.“ (rmx/dpa/pm)