Vorsicht beim Frühjahrsputz – Gesundheitsamt warnt vor Hantavirus-Infektion durch Mäuse
Heidelberg - Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises warnt vor Infektionen mit dem Hantavirus durch die Rötelmaus. Dabei muss es gar nicht mal zu direktem Kontakt mit dem Tier kommen:
Bereits eine kleine Maus kann im Haushalt großen Schaden anrichten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Ihr Kot kann nämlich des Hantavirus übertragen, was in einigen Fällen fatale Folgen hat. Wer also bei steigenden Temperaturen Gartenmöbel aus der Hütte holt, den Dachboden entrümpelt oder die Garage kehrt, sollte unbedingt vorsichtig handeln. Das Gesundheitsamt vom Rhein-Neckar-Kreis warnt vor der Infektion durch die Rötelmaus.
Durch Mäuse übertragen: Das Hantavirus kann ohne Wirt mehrere Wochen infektiös bleiben
Die infizierten Tiere scheiden Viren über Speichel, Urin und Kot aus. Außerhalb des Wirts können die Viren mehrere Wochen infektiös bleiben. Deshalb können die Viren auch ohne einen direkten Kontakt mit der Maus zusammen mit aufgewirbeltem Staub eingeatmet werden oder über die Schleimhäute in den Körper gelangen. Laut Gesundheitsamt verläuft eine Infektion meist unbemerkt oder nur mit milden Symptomen.
Möglich sind laut der Behörde aber auch grippeähnliche Symptome mit plötzlich einsetzendem Fieber, Kopf- und Rückenschmerzen oder mit Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen können Nierenfunktionsstörungen bis zum Nierenversagen auftreten. Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte dringend der Hausarzt konsultiert werden. Eine Impfung oder eine spezielle medikamentöse Therapie gegen Hantaviren existierten nicht, so das Gesundheitsamt, aber Fieber oder grippeartige Schmerzen könnten mit Medikamenten behandelt werden.
Hantavirus-Infektion durch Mäuse: Gesundheitsamt empfehlt beim Frühjahrsputz Handschuhe und Masken zu tragen
Insbesondere an gelagerten Gartengeräten und -möbeln, wenig belebten Räume und Hausstaub können Virenpartikel haften. Für einen unbeschwerten Frühjahrsputz sollten aus diesem Grund unbedingt Handschuhe und Masken getragen werden, Räume vor dem Reinigen 30 Minuten gelüftet und Oberflächen befeuchtet werden, um das Aufwirbeln von Staub zu vermindern. Mäusekadaver und Exkremente sollten vor der Entsorgung mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln behandelt werden.
Der Name „Hantavirus“ leitet sich laut Robert Koch-Institut vom koreanischen Fluss Hantan-gang ab. Während des Koreakrieges Anfang der 50er Jahre erkrankten mehrere Tausend Soldaten an schwer verlaufendem Fieber. Das für die Erkrankungen verantwortliche Virus konnte später identifiziert werden und erhielt den Namen „Hantaan“. Und auch wenn das Corona-Virus für „bewältigt“ erklärt wurde, sind nach wie vor auch Coronaviren unterwegs. Daher lohnt es sich zu wissen, wie nach einer Corona-Infektion die Wohnung geputzt werden muss. (dpa/mad)