„Hockenheimring trägt keinerlei Schuld“ – Geschäftsführer über tödlichen Biker-Unfall
Hockenheim - Nachdem ein junger Biker (24) bei einem Trainingslauf auf dem Hockenheimring tödlich verunglückt, äußert sich Geschäftsführer Jochen Nerpel im Interview zu dem Unfall.
Es sollte eigentlich ein feierliches Wochenende werden. Das Saisonfinale der IDM Superbike auf dem legendären Hockenheimring (Baden-Württemberg). Die Deutsche Motorrad-Meisterschaft endet, Sieger werden gekürt. Doch dann kommt alles anders. Der 24-jährige Leon Langstädtler verunglückt im zweiten freien Training und kommt noch auf der Strecke ums Leben. Ein weiterer Fahrer, der ihn erfasst, muss mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Bittere Bilanz nach tödlichem Unfall auf Hockenheimring
Nach dem Unfall äußert sich erstmals der Geschäftsführer des Hockenheimrings, Jochen Nerpel, zu dem Unfall. Im Interview mit dem SWR stellt er sich Fragen zur Pietät, Schuld und Konsequenzen – und zieht eine bittere Bilanz: „Die Jungs wissen alle ganz genau, auf was sie sich einlassen.“
Gemeinsam mit dem Veranstalter habe man sich entschieden, das Wochenende durchzuziehen. Alle Partys, die sonst zum Saisonfinale stattgefunden hätten, wurden jedoch abgesagt. Am Samstag (24. September), einen Tag nach dem Unfall, wird dem Rennfahrer Leon Langstädtler mit einer Schweigeminute gedacht. Man habe versucht der Pietät so weit es geht nachzukommen. Doch Nerpel ist auch überzeugt: „Aber am Ende hilft man auch keinem, wenn man dann alles sein lässt.“
Tödlicher Unfall auf Rennstrecke – „Hockenheimring trägt keinerlei Schuld“
Konsequenzen zieht die Geschäftsführung aus dem Unfall vorerst nicht. „Es war einfach mehr als tragisch“, bedauert Nerpel. Natürlich stelle man sich die Frage, was man nun anpassen könne. Jedoch habe der Unfall nichts mit den Sicherheitsvorkehrungen auf der Strecke zu tun. Er ist sicher: „Der Hockenheimring trägt hier keinerlei Schuld. Es war einfach ein tragischer Ablauf.“
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Tatsächlich seien Todesfälle eher selten. Die meisten Verletzungen beschränkten sich auf Knochenbrüche. Darum sei der Vorfall umso schrecklicher. Das Wochenende gehe Nerpel auch Tage später noch nahe. Es falle ihm schwer, seiner Tätigkeit nachzukommen. „Aber das Leben geht weiter.“ (paw)