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Grausige Details bei Prozessauftakt in Frankfurt: Hat Lothar R. (56) seine 22-jährige Ex-Freundin kaltblütig erschossen?

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Von: Michael Watson

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Landgericht in Frankfurt am Main. Pferdekoppel mit Polizeiabsperrband.
Prozessauftakt am Frankfurter Landgericht: Hat Lothar R. die 22-jährige Lea erschossen? © Fredrik von Erichsen/Jochen Lübke/dpa

Prozessauftakt in Frankfurt: Im August 2019 wurde die 22-jährige Lea S. mit einem Kopfschuss auf einem Reiterhof in Hofheim ermordet. Hauptverdächtiger ist ihr 56-jähriger Ex-Freund, Lothar R.

Es ist schon fast ein Jahr her, dass die 22-jährige Lea S. kaltblütig auf einem Reiterhof in Hofheim erschossen wurde. Noch immer ist die Kreisstadt östlich von Frankfurt von der Tat schockiert – und noch immer ist nicht klar, wer die blutrünstige Tat begangen hat. Bisher deuten die Indizien auf den mehr als 30 Jahre älteren Ex-Freund von Lea S., den die 22-Jährige kurz vor der Tat verlassen haben soll.

Der heute 56-jährige Lothar R. steht jetzt vor dem Landgericht in Frankfurt, wo er sich wegen „Mordes aus niederen Beweggründen und Heimtücke“ verantworten muss. Drei Verhandlungstage sind schon vergangen und am Dienstag wurden Details zur Obduktion bekannt gegeben.

Hofheim/Frankfurt: Lea S. (†22) durch Kopfschuss getötet

Wie die BILD berichtet, wurden am dritten Verhandlungstag (30. Juni) die blutigen Details in Anwesenheit der Familie von Lea S. besprochen. Die Rechtsmedizinerin, Dr. Stefanie Plenzig, die die Leiche von Lea S. nach der Mord obduzierte, erklärte vor dem Gerichtssaal, dass Lea S. nicht lange leiden musste: „Es kann sich maximal um wenige Sekunden gehandelt haben.“ Desweiteren erklärte Plenzig: „Das Geschoss traf ihren Kopf an der rechten Schläfe. Die Kugel durchtrennte den rechten Schläfenlappen, verletzte den Hirnstamm, blieb in der Schädelbasis stecken. Der Hirnstamm ist lebensnotwendig, die Verletzung dort zerstörte die zentrale Regulation des Körpers und führte zum Tod.“

Hat Lothar R. (56) seine 22-jährige Ex-Freundin in Hofheim ermordet?

Seit jenem Tag im August 2019, als Lea S. mit einem Kopfschuss ermordet wurde, bestreitet Lothar R. die Tat. Wie die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG berichtet, soll Lothar R. aus Wiesbaden stammen, wo auch seine Kinder leben. Sowohl sein Wohnhaus als auch sein Wohn- und Bauwagen sollen sehr chaotisch gewesen sein: Werkzeuge, Kleidung, Papiere und Müll sollen sich laut FAZ überall aufstapeln.

Für die Staatsanwaltschaft ist der Fall klar: Der labile Lothar R. soll die Trennung von seiner damaligen Freundin Lea S. nicht verkraftet haben. Daraufhin habe er ihr auf dem Reiterhof in Hofheim aufgelauert, wo er sie dann mit einem Kopfschuss hinrichtete. Lothar R. bestreitet diese Version der Vorfälle allerdings vehement und beteuert, dass für ihn das Aus der Beziehung nicht so problematisch gewesen sei. Ein weiteres Mysterium im Fall Lea S. ist, dass die Polizei zwar die Tatwaffe auf Lothar R.s Grundstück fand – allerdings ohne seine Fingerabdrücke. Stattdessen fanden sie die Fingerabdrücke seines Sohnes auf der Waffe!

Vor Gericht äußerte sich Lothar R. nicht und schwieg bisher. Er soll mit Mund-Nasen-Schutz und gefalteten Händen am Tisch gesessen haben, wo er die meiste Zeit auf den Tisch starrte. Der Prozess am Landgericht Frankfurt wird wohl noch einige Tage andauern, bis die Wahrheit ans Licht kommt. (mw)

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