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Anlaufstelle für 700.000 Menschen – neue Integrierte Leitstelle in Heidelberg in Betrieb

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Von: Peter Kiefer

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Heidelberg - Die neue Integrierte Leitstelle (ILS) mit Sitz im Baumschulenweg hat ihren Betrieb aufgenommen. Was die Notfall-Anlaufstelle für über 700.000 Bürger alles kann:

Es ist vollbracht – und das laut Angaben der Verantwortlichen sogar ziemlich reibungslos! Von der Öffentlichkeit unbemerkt erfolgte bereits am 4. April die Umschaltung der klassischen Notrufnummer „112“ für Feuerwehr und Rettungsdienst vom Standort Ladenburg auf den Standort Heidelberg, wo man mit im Gebäude der Berufsfeuerwehr untergebracht ist.

Integrierte Leitstelle in Heidelberg seit 4. April in Betrieb

Damit konnte das bereits im Jahr 2020 begonnene Projekt einer Integrierten Leitstelle (ILS) für den Rettungsdienstbereich Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis an zwei Betriebsstandorten einen entscheidenden Schritt vorangebracht werden.

Die für rund 3,8 Millionen Euro technisch neu ausgestatteten Räumlichkeiten am Baumschulenweg stellte am Mittwoch (26. April) Stefanie Heck, die Geschäftsführerin der Integrierten Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (ILS), gemeinsam mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) und Landrat Stefan Dallinger (CDU) der Öffentlichkeit vor.

Die modernisierte Leitstelle bei der Heidelberger Berufsfeuerwehr ist in Betrieb gegangen (v.l.): Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner und Stefanie Heck, Geschäftsführerin der Integrierten Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (ILS), besuchten die Leitstelle und schauten dem Disponenten Thomas Ehrhard bei der Arbeit über die Schultern.
Die modernisierte Leitstelle bei der Heidelberger Berufsfeuerwehr ist in Betrieb gegangen (v.l.): Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner und Stefanie Heck, Geschäftsführerin der Integrierten Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (ILS), besuchten die Leitstelle und schauten dem Disponenten Thomas Ehrhard bei der Arbeit über die Schultern. © Philipp Rothe

Am Baumschulenweg in Heidelberg befindet sich künftig einer von zwei Betriebsstandorten der ILS. An bis zu 12 Arbeitsplätzen nehmen hier Disponenten Notrufe aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis entgegen und entsenden bei Bedarf die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Darüber hinaus disponiert die Integrierte Leitstelle gGmbH den Krankentransport für die Stadt Heidelberg, den Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Mannheim.

ILS Anlaufstelle in „häufig lebensbedrohlichen Notsituationen“

Dass die Räumlichkeiten am Standort Heidelberg nun in Betrieb genommen werden konnten, ist einem gemeinsamen Kraftakt vieler beteiligter Akteure zu verdanken, was Geschäftsführerin Heck nochmals betont: „Die Neugestaltung und der Umzug unserer Leitstelle war für alle Projektbeteiligten und insbesondere für die Mitarbeitenden der ILS eine große Herausforderung und verbunden mit viel persönlichem Engagement, für das ich sehr dankbar bin.“

Man verstehe sich als Anlaufstelle für Menschen in Ausnahme- und häufig lebensbedrohlichen Notsituationen. „Die neue Technik unterstützt uns dabei, künftig noch verlässlicher und schneller Hilfe entsenden zu können“, so Heck.

Nach Inbetriebnahme des neuen Standorts in Heidelberg erfolgt nun bis Ende des Jahres die Renovierung und technische Neuausstattung des Standortes der ILS in Ladenburg. Hier hat die Verwaltung der Gesellschaft auch ihren Sitz. Orientiert an der Einwohnerzahl ist die ILS GmbH die zweitgrößte Leitstelle in Baden-Württemberg überhaupt.

ILS mit 38 Notrufleitungen auch für „große Schadenslagen“

Ziel ist ein Leitstellenbetrieb mit zwei vollvernetzten Standorten – mit einer ganz wesentlichen Stärke: Die beiden künftig vernetzten und hochverfügbaren Standorte mit entsprechenden Ausfallsicherheiten der Infrastruktur ermöglichen den gleichzeitigen aber auch getrennten Betrieb. Mit künftig 28 Arbeitsplätzen und 38 erreichbaren Notrufleitungen ist auch für große und langanhaltende Schadenslagen ausreichend Platz, um den Bürgern schnellstmöglich adäquate Hilfe schicken zu können. 

Die Sicherheit der Bürger steht bei dem Leitstellenprojekt, das neben Landkreis und Stadt auch vom DRK Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e. V. als Gesellschafter der GmbH begleitet wird, stets im Vordergrund.

„Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis steht für uns an erster Stelle. Das Wichtigste bei dieser vorübergehenden Zusammenführung der beiden Leitstellenstandorte in Heidelberg ist natürlich, dass am Ende ein reibungsloser und sicherer Betrieb im Übergangsquartier gewährleistet ist – und diese Grundvoraussetzung haben wir in jedem Fall erfüllt“, so Landrat Stefan Dallinger.

Integrierte Leitstelle zuständig für 700.000 Menschen

OB Würzner ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass die neue Leitstelle in den Räumen unserer Berufsfeuerwehr in den Betrieb gegangen ist. Die Notrufannahme und Disposition von Einsätzen erfolgt hier nach modernsten Standards. Das ist ein Meilenstein im Ausbau der Sicherheit für unsere Bevölkerung.“

Durch die enge, digitale Vernetzung der Betriebsstandorte in Ladenburg und Heidelberg setze man wir künftig neue Maßstäbe: Jeder Standort könne bei Ausfall der anderen Stelle unterbrechungsfrei die Notrufannahme 112 übernehmen. „Die Notrufannahme und Alarmierung der Rettungskräfte erfolgt damit künftig noch verlässlicher und ist noch besser gegen Ausfälle geschützt“, verspricht Würzner. 

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Die Mitarbeitenden der ILS Heidelberg / Rhein-Neckar-Kreis gGmbH sind zuständig für über 700.000 Bürger des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg. Dabei werden pro Jahr rund 450.000 Telefonate geführt und etwa 108.000 rettungsdienstliche Einsätze sowie rund 4.500 Feuerwehreinsätze disponiert und begleitet. Darüber hinaus werden etwa 70.000 Krankentransporte koordiniert und etwa 1.200 aufgeschaltete Brandmeldeanlagen überwacht. (pek mit PM)

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