Nach Schüssen in Halle: Polizei auch in Mannheim und Heidelberg in Alarmbereitschaft

Mannheim/Heidelberg - Nach den Schüssen vor einer Synagoge in Halle herrscht auch in der Rhein-Neckar-Region Alarmbereitschaft. Die Polizei hat die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen Einrichtungen erhöht.
- Nach tödlichen Schüssen in Halle herrscht auch im Rhein-Neckar-Kreis Alarmbereitschaft
- Polizei erhöht Sicherheitsmaßnahmen in Mannheim und Heidelberg
- Mehr Beamte an jüdischen Einrichtungen
Schreckliche Szenen spielen sich am Mittwoch (9. Oktober) vor einer Synagoge in Halle ab: Mindestens zwei Menschen werden durch Schüsse getötet. Die Polizei fahndet offiziell nach mehreren Tätern und gibt eine Warnung an die Bevölkerung heraus. Auch wenn eine Person bereits festgenommen worden ist, gibt es noch immer keine Entwarnung durch die Behörden. Denn kurz nach der Tragödie in Halle kommt es auch im 15 Kilometer entfernten Landsberg zu Schüssen. Alle aktuellen Entwicklungen zu den Schüssen in Halle gibt es im News-Ticker.
Nach Schüssen in Halle: Polizei erhöht Präsenz an Synagoge in Mannheim
Die Polizei ist deutschlandweit in Alarmbereitschaft – so auch im Rhein-Neckar-Kreis. Wie ein Sprecher der Polizei Mannheim auf eine Anfrage bestätigt, stehen auch in Heidelberg und Mannheim jüdische Einrichtungen unter strengster Beobachtung. Die Polizei hat ihre Präsenz erhöht und den Objektschutz ausgeweitet. Sie stehe mit dem Ansprechpartner der Synagoge im Kontakt, sodass ein stetiger Informationsaustausch stattfinden könne.
Wie lange die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei noch erhöht sein werden, ist noch unklar. „Die Maßnahmen werden bis auf Weiteres aufrechterhalten“, so ein Sprecher der Polizei Mannheim.
Was ist Jom Kippur?
Besonders tragisch: Heute ist Versöhnungstag (Jom Kippur) – der höchste jüdische Feiertag. Gläubige Juden fasten vom Beginn des Festes am Vorabend bis zum nächsten Abend – es wird weder gegessen noch getrunken. Vor allem an diesem Tag können sich die Menschen von Schuld befreien und mit Gott versöhnen. Der Versöhnungstag ruft daher auf zu Reue, Buße und Umkehr: Nur wer sich mit seinen Mitmenschen aussöhnt, dürfe auf Versöhnung mit Gott hoffen.
In Israel steht an Jom Kippur das öffentliche Leben komplett still: Cafés und Restaurants sind geschlossen, es fahren keine Autos auf den Straße, die Menschen hören weder Radio noch schauen fern. Genau diese Verwundbarkeit nutzte eine Koalition arabischer Länder im Jahr 1973 aus und startete einen Überraschungsangriff. Der Krieg dauerte knapp drei Wochen und forderte viele Opfer auf beiden Seiten. Für viele Israelis ist der Jom Kippur-Krieg bis heute ein Trauma.
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jab