Corona-Schutz: Diese Vorteile haben OP- und FFP2-Masken
Wer einkaufen gehen will oder mit Bus und Bahn fährt, der muss ab sofort eine FFP2- oder OP-Maske anziehen. Doch worin unterscheiden sich diese Masken eigentlich?
Das war‘s dann wohl mit den Alltagsmasken, die jeder von uns in mehrfacher Ausgabe zu Hause hat. Am Dienstag (19. Januar) beschließen Kanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten während des Corona-Gipfels, dass die Maskenpflicht in Deutschland verschärft wird.
Krankheit | Coronavirus, Covid-19, SARS-CoV-2 |
Übertragung | Tröpcheninfektion |
Krankheitsverlauf | 80 Prozent milder Verlauf |
Zur Erinnerung: Seit Ende April 2020 gilt bundesweit die Maskenpflicht – zunächst nur beim Einkaufen und Fahren der öffentlichen Verkehrsmittel. Im Laufe der Zeit wird die Corona-Maßnahme immer wieder angepasst und ausgeweitet, bis schließlich die Maske sogar in den eigenen vier Wänden empfohlen wird. Mittlerweile gehört der Mundschutz genauso zum täglichen Repertoire wie Handy und Geldbeutel.
Maskenpflicht: Alltagsmasken bieten keinen sicheren Schutz vor Corona
Die meisten von uns nutzen eine Stoff- beziehungsweise Alltagsmaske. Diese gibt es überall zu kaufen oder werden nicht selten von Bekannten und Freunden selbstgemacht. Nun wird diese Masken-Variante wohl bald Geschichte sein, denn im Kampf gegen das Coronavirus sollen nur noch FFP2- und OP-Masken benutzt werden. Hintergrund: Beide Masken schützen besser vor Corona als der Stoff-Mundschutz. Wissenschaftler haben sogar herausgefunden, dass so manche selbstgemachte Masken-Art eigentlich gar nichts gegen Covid-19 ausrichten kann. So haben die Forscher erkannt, dass eine Maske mindestens zweilagig sein muss, damit sie Tröpfchen, die beim Reden und Sprechen entstehen, ausreichend zurückhalten kann. Jedoch sind Stoffmasken oftmals einlagig und deshalb (fast) vollkommen nutzlos.
Maskenpflicht: Beschluss bei Corona-Gipfel – FFP2- und OP-Masken werden zur Pflicht
Da sich das Coronavirus per Tröpfcheninfektion ausbreitet, muss eine Maske die Teilchen zurückhalten. OP-Masken und zertifizierte FFP2-Masken können dies schaffen. Deshalb beschließen Politiker, dass diese beiden Mundschutz-Varianten ab sofort beim Einkaufen und in Bus und Bahn getragen werden müssen. Ebenso dürfen Mitarbeiter von Altenheimen nur noch auf diese Masken-Arten zurückgreifen. Ob wir bald auch in Fußgängerzonen eine FFP2- oder OP-Maske tragen müssen, ist noch unklar. Schaut man jedoch auf die letzten Monate zurück, ist eine weitere Ausweitung der Maskenpflicht in Deutschland denkbar.
Maskenpflicht: OP- und FFP2-Masken – Unterschiede, Merkmale, Kennzeichen
Worin liegt jedoch der Unterschied von OP- und FFP2-Masken? Die Corona-Verordnung lässt es uns offen, welche wir benutzen wollen. Wir erklären Dir, worin die wesentlichen Merkmale und Unterschiede der beiden Masken-Arten liegen. Welche für Dich am besten passt, musst Du aber für Dich selbst entscheiden.
OP- beziehungsweise Einwegmasken
- Schutz: OP-Masken schützen in erster Linie Dritte und nicht den Träger. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) jedoch erklärt, „können medizinische Gesichtsmasken bei festem Sitz auch den Träger der Maske schützen, auch wenn dies nicht ihre eigentliche Aufgabe ist.“ Der Mundschutz schützt vor Tröpfchen und nur gering gegen Aerosole, die auch das Coronavirus verbreiten.
- Material: OP-Masken sind mehrlagig und immer aus besonderen, filternden Fliesen hergestellt. Sie unterliegen bestimmten Normen, die auch nachgeprüft werden können. Sie bestehen aus speziellen Kunststoffen, sind rechteckig mit Faltenwurf und auf der Vorderseite (Außenseite) meist grün oder blau. Die Rückseite (Innenseite) ist weiß. Sie haben Ohrschlaufen und Nasenbügel aus Draht oder Metallstreifen.
- Kennzeichnung: OP-Masken müssen der europäischen Norm EN 14683:2019-10 genügen. Außerdem muss auf der Verpackung ein CE-Zeichen zusehen sein.
- Kosten: Es gibt OP-Masken oft in Mehrfachpackungen. Der Einzelpreis liegt so bei wenigen Cents.
- Verkaufsstellen: OP-Masken gibt es im Einzelhandel und Online-Shops. Wichtig hierbei ist die Beachtung des CE-Kennzeichens.
- Wiederverwendung: OP- beziehungsweise Einwegmasken sind – wie der Name schon sagt – nur für den einmaligen Gebrauch gedacht und müssen danach entsorgt werden (Restmülltonne).
FFP2-Masken
- Schutz: FFP2-Masken schützen im Vergleich zu anderen Mundschutz-Sorten nicht nur Dritte, sondern auch den Träger. Sie schützen vor Aerosole, Tröpfchen und Partikel.
- Material: FFP2-Masken können unterschiedlich aussehen. Es gibt welche mit Ventil und welche ohne. Eine FFP2-Maske ohne Ausatemventil filtert sowohl die eingeatmete Luft als auch die Ausatemluft über die Maske und bietet daher Eigen- und Fremdschutz. Mit Ventil ist laut Bfarm schlechter beim Fremdschutz. Grund: Ausgeatmete Aerosole werden nicht durch das Filtermaterial abgefangen.
- Kennzeichnung: FFP2-Masken müssen der europäischen Norm EN EN 149:2001+A1:2009 genügen. Außerdem muss auf der Verpackung ein CE-Zeichen zusehen sein. Sie müssen mindestens 94 Prozent der Aerosole filtern. Auf der Oberfläche der FFP2-maske ist ein CE-Kennzeichen mit einer vierstelligen Kennnummer gedruckt.
- Kosten: Eine FFP2-Maske sollte über dem Preis von zwei Euro liegen, da man sonst von schlechter Qualität ausgehen kann. Wichtig ist aber letztlich das richtige CE-Zeichen.
- Verkaufsstellen: FFP2-Masken gibt es im Einzelhandel, Online-Shops und Apotheken. Wichtig hierbei ist die Beachtung des CE-Kennzeichens.
- Wiederverwendung: FFP2-Masken sind eigentlich nach dem einmaligen Gebrauch zu entsorgen. Es gibt aber eine Möglichkeit den Mundschutz zu reinigen, wie eine Studie aus Münster zeigt. Es wird empfohlen, die FFP2-Maske mindestens eine Woche Luft zu trocknen, dadurch sterben die Viren ab.
Damit die FFP2-Maske ihre volle Wirkung erreicht, muss sie richtig getragen werden. Das heißt, vorab die Hände waschen oder desinfizieren und die Maske anschließend über Mund, Nase und Wangen platzieren. „Besonders wichtig ist, darauf zu achten, dass die Ränder und der Nasenbügel dicht am Gesicht aufliegen, damit keine Atemluft entweichen kann“, empfiehlt der DKV Experte Dr. Wolfgang Reuter. Ein Bart beispielsweise kann die Wirkung schon verringern. Der Gesundheitsexperte rät zudem, immer nur die eigene Maske zu verwenden und sie nicht mit anderen Menschen, beispielsweise Familienmitgliedern, zu teilen oder zu tauschen. (pm/jol)