Nach Bluttat in Hockenheim – Schulpsychologen geben wichtige Tipps für Eltern
Hockenheim - Am Ostersonntag werden zwei Kinder tot in einer Wohnung gefunden. Sie wurden offenbar von ihrer Mutter getötet. Schulpsychologen geben nun wichtige Tipps:
Ostersonntag in Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis): Zwei Kinder werden von ihrer Mutter getötet. Die Tat ereignet sich am Sonntag (9. April) in der Luisenstraße. In einer Wohnung werden die Kinder leblos aufgefunden. Die Polizei nimmt sofort die Ermittlungen gegen eine 43-Jährige auf:
Mord an zwei Kindern in Hockenheim – Schulpsychologen mit wichtigen Tipps für Eltern
Die fürchterliche Tat erschüttert ganz Hockenheim und die Region. Am Tatort werden Blumen und Kerzen abgelegt. Mittlerweile wurde Haftbefehl gegen die 43-jährige Mutter erteilt, die im Verdacht steht die beiden Brüder (†7/†9) getötet zu haben. Damit Eltern im Umkreis gut darauf vorbereitet sind, mit ihren Kindern über die Tat zu sprechen, stellt die schulpsychologische Beratungsstelle Heidelberg wichtige Tipps im Umgang mit der Familientragödie zur Verfügung:
- Sachlich informieren
Generell gilt: Die Wahrheit wird nicht dadurch besser, dass man sie verschweigt. Auf den unterschiedlichsten Wegen werden Kinder früher oder später ohnehin erfahren, was passiert ist – vielleicht auch nur über Gerüchte und aus höchst unsicheren Quellen. - „Vor diesem Hintergrund sollten Sie Ihren Kindern etwa ab dem Grundschulalter grundsätzlich sagen, was passiert ist“, heißt es etwa von Seiten der schulpsychologische Beratungsstelle. „Versuchen Sie dabei nicht, das Geschehene „klein zu reden“ oder „herunterzuspielen“, um Ihre Kinder vermeintlich zu schützen: Was passiert ist, ist passiert“.
- Das Geschehene einordnen
Einfache Erklärungen gibt es nicht. Ein solches Ereignis kann man nicht „verstehen“, und so liegt eine besondere Herausforderung darin, Unerklärliches gemeinsam mit Kindern auszuhalten und auch zuzugeben, dass man auf bestimmte Fragen selbst keine zufriedenstellenden Antworten hat.
Mord an zwei Kindern in Hockenheim – ökumenischer Trauergottesdienst am 18. April
Weiterhin sollten Eltern ihren Kindern Sicherheit vermitteln, auf Trost und Hilfe hinweisen, eigene Betroffenheit verständlich machen, mit ihnen sprechen und ihnen zuhören, ihnen eigene Bewältigungsaktivität ermöglichen, für Ablenkung sorgen und mögliche Reaktionen beachten. Das gesamte Merkblatt liegt Schulen im Umkreis von Hockenheim vor. Es stammt aus der Feder von Prof. Dr. Harald Karutz, Notfallvorsorge & Psychosoziales Krisenmanagement.
Übrigens: Unser HEIDELBERG24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert.
Bereits am Freitagabend (14. April) fand ein Trauergottesdienst für die beiden getöteten Brüder (†7/†9) statt. Das geht aus einem Bericht des SWR hervor. Rund 200 Menschen sollen bei der öffentlichen Gedenkfeier in der St. Georgs-Kirche im Stadtzentrum Hockenheims anwesend gewesen sein. Bereits am Dienstag (18. April) findet ein weiterer ökumenischer Trauergottesdienst in der evangelischen Martinskirche in Neckarelz (Neckar-Odenwald-Kreis) statt. Beginn der Trauerfeier ist 15 Uhr. Hier liest Du noch mal alle Informationen zum Mord an zwei Brüdern in Hockenheim im Überblick. (fas)