Rhein-Neckar-Kreis: Tierische „Mähroboter“ grasen Schwetzingen ab

Rhein-Neckar-Kreis – Tierisch! Jetzt määähen Ziegen und Esel über 20 Hektar Ausgleichsflächen bei Schwetzingen. Die neuen Kollegen beim Amt für Straßen- und Radwegebau:
Wer braucht schon Mähroboter, wenn er energiesparende Helfer wie „Calline“, „Canelle“ oder „Apfelstrudel“ hat? So heißen nämlich drei der neuen tierischen Mitarbeiter des Amtes für Straßen- und Radwegebau des Rhein-Neckar-Kreises. Die Esel und Ziegen sind als nimmersatte Grünzeug-Fresser „Mähroboter“ auf Ausgleichsflächen in der Umgebung von Schwetzingen im Einsatz.
Das Amt für Straßen- und Radwegebau des Kreises betreut über 20 Hektar Ausgleichsflächen an Bund-, Land- und Kreisstraßen. Ausgleichsflächen werden angelegt, um Eingriffe in die Landschaft, zum Beispiel durch Straßenbauprojekte, abzumildern. Je nachdem, wie die Flächen angelegt wurden, gibt es dabei Unterschiede in der Landschaftspflege: So werden beispielsweise einige Flächen als Streuobstwiesen von ortsansässigen Landwirten gepflegt und zur Heugewinnung genutzt.
Gebietskörperschaft | Rhein-Neckar-Kreis |
Regierungsbezirk | Karlsruhe |
Einwohnerzahl | 548.355 (Stand: 31. Dezember 2019) |
Fläche | 1.061,7 km² |
Landrat | Stefan Dallinger (CDU) |
Rund um Schwetzingen, an der Ortsumgehung der B535, sind es eher magere Sandrasenflächen, die einer speziellen Pflege bedürfen. Auf sieben Hektar der dortigen Ausgleichsflächen wurde im Frühjahr 2021 gemeinsam mit dem Weidebetrieb Herbana GmbH ein Beweidungsprojekt gestartet. Nun erledigen dort zwei Provence-Esel und mehrere Burenziegen die notwendigen Pflegearbeiten, welche ansonsten durch die Straßenmeistereien durchgeführt wurden.
Rhein-Neckar-Kreis: Die Vorteile der Beweidung gegenüber Mäharbeiten
Was ist der Vorteil der Beweidung? Im Gegensatz zu Mäharbeiten, schafft das Beweiden eine natürliche Grünlandpflege und zusätzliche Strukturen für mehr Artenvielfalt. Durch den Tritt der Tiere im sandigen Boden entstehen beispielsweise Nischen für bodenbrütende Wildbienen und Keimbetten für typische Sandrasenpflanzen. Neben dem positiven Effekt der ökologischen und nachhaltigen Landschaftspflege, sinkt auch der betriebliche Aufwand für die Straßenmeistereien erheblich. So muss kein Schnittgut mehr gemäht oder entsorgt werden. Das spart Abgabekosten und Zeit.

„Unsere tierischen Helfer führen ihre Arbeit absolut zuverlässig, ökologisch und sehr insektenschonend durch“, freut sich Matthias Knörzer, der Betriebsdienstleiter der Straßenmeistereien im Rhein-Neckar-Kreis. Er bewertet das Beweidungsprojekt, das zunächst als Versuch gestartet ist, sehr positiv und plant, das Konzept auch auf weitere Ausgleichsflächen im Landkreis auszuweiten.
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Rhein-Neckar-Kreis: Esel und Ziegen nicht füttern! Hunde anleinen
Für die Beweidung konnte das Unternehmen Herbana GmbH aus Bruchsal gewonnen werden, welches mit Rindern, Ziegen, Schafen und Eseln verschiedene Projekte zur naturschutzdienlichen Beweidung in der Region durchführt. Bei dem Beweidungsdienstleister sind die Tiere in guten Händen: Ein Team kümmert sich um die tägliche Pflege und Kontrolle der Weideflächen.
Für Besucher*innen wichtig zu wissen: Esel und Ziegen sind Weidetiere und sind mit dem gesunden Nahrungsangebot auf den Flächen zufrieden. Eine Zufütterung ist deshalb nicht nur unerwünscht, sondern kann auch zu gesundheitlichen Problemen bei den Tieren führen. Auch Hunde sollten bei einem Besuch an der Weide angeleint werden, damit die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum nicht gestört werden. (PM/pek)