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Entlassungswelle auch bei SAP – Software-Riese streicht 3.000 Stellen

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Von: Florian Römer

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Walldorf - Die Krise der internationalen Tech-Giganten trifft auch die SAP. Der Softwarehersteller will Kosten senken und baut deshalb tausende Stellen ab.

Mit Amazon, Microsoft, Facebook und Google gaben zuletzt international führende Techunternehmen bekannt, Stellen im fünfstelligen Bereich abbauen zu wollen. Angesichts der Entlassungswelle in den USA, war es um Europas stärksten Softwarehersteller SAP verdächtig ruhig. Im Rahmen der Vorstellung der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 gibt das Unternehmen aus Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) bekannt, dass auch der Software-Riese tausende Stellen streichen wird.

Auch SAP von Tech-Entlassungswelle betroffen – 3.000 Stellen werden gestrichen

Vorstandschef Christian Klein kündigt am Donnerstag (26. Januar) an, dass für die Umstrukturierung 3.000 Stellen wegfallen werden. In Deutschland sollen 200 Mitarbeiter betroffen sein. SAP wolle sich mit dem Jobabbau auf das Wachstum im angestammten Bereich mit Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) konzentrieren, sagte Klein. Die Einschnitte werde es in anderen Bereichen geben.

Finanzchef Luka Mucic gab an, dass es auch Entlassungen geben dürfte. Das Unternehmen wolle die jährlichen Kosten mit dem Schritt um 350 Millionen Euro senken. Diese Einsparungen dürften großteils erst 2024 zum Tragen kommen. Nach Unternehmensangaben hatte der SAP-Konzern Ende 2022 111.000 Vollzeitbeschäftigte weltweit.

Die SAP-Zentrale in Walldorf.
SAP will 3.000 Stellen streichen. © HEIDELBERG24/Robin Eichelsheimer

SAP erreicht Geschäftsziele, aber deutlicher Gewinneinbruch

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Softwarehersteller mit einem ordentlichen Schlussquartal im Tagesgeschäft seine Jahresziele erreicht. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 8,03 Milliarden Euro zurück, wie das Dax-Schwergewicht mitteilte.

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Der Jahresumsatz stieg auch dank der anziehenden Geschäfte mit Cloudsoftware zur Nutzung über das Netz um elf Prozent auf 30,9 Milliarden Euro. Ohne den schwachen Euro wäre der Erlös aber nur um fünf Prozent gewachsen. Unter dem Strich sackte der Nettogewinn um gut zwei Drittel auf 1,71 Milliarden Euro ab, vor allem weil die Risiko-Beteiligungen an Start-ups nicht so viel Bewertungserträge beisteuerten wie zuvor. (dpa/rmx)

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