Messerangriff in Schönau: Täter mit Wahnvorstellungen schuldunfähig?
Schönau - Ein Mann soll mit einem Messer auf seinen Nachbarn eingestochen haben, um ihn zu töten. Weil er psychisch krank sein soll, landet er in einer Psychiatrie.
Update vom 25. Januar: Der mutmaßliche Täter hat im Wahn auf seinen 67-jährigen Nachbarn eingestochen. Das teilt die Staatsanwaltschaft Heidelberg auf Anfrage von HEIDELBERG24 mit. Anlass für die Messer-Attacke seien die „Wahnvorstellungen des mutmaßlichen Täters“, sagt Jonathan Waldschmidt, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte es zwischen mutmaßlichem Täter und Opfer in der Vergangenheit „keine realen Differenzen“ gegeben.
Die Staatsanwaltschaft geht bei dem 26-jährigen mutmaßlichen Täter von einer „schweren psychischen Erkrankung“ aus. Der Messerangriff in den Kellerräumen geschah demnach wahrscheinlich im Zustand der Schuldunfähigkeit. Deshalb ist der Mann auch in einer forensischen Abteilung des PZN in Wiesloch untergebracht. Mit einem Küchenmesser stach der 26-Jährige einem 67-Jährigen in den Rücken und verletzte ihn „im Bereich des Thorax“ schwer. Das Opfer wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, Lebensgefahrt besteht nicht.
Versuchter Mord in Schönau: Mann (26) attackierte Nachbarn mit Messer
Erstmeldung vom 23. Januar: Bereits am Samstagmorgen (21. Januar) ereignet sich in Schönau (Baden-Württemberg) ein schrecklicher Vorfall. Wie das Polizeipräsidium Mannheim mitteilt, soll ein 26-Jährige gegen 10 Uhr seinen Nachbarn attackiert haben. Dafür soll er sich in die Kellerräume eines Mehrfamilienhauses begeben haben, in dem sich der 67-Jährige gerade befunden hat. Mit einem Messer soll der mutmaßliche Täter dann mit „Tötungswillen“ von hinten zugestochen haben!
Versuchter Mord in Schönau: Mann (26) soll auf Nachbarn eingestochen haben
Nach der hinterhältigen Attacke in Schönau im Rhein-Neckar-Kreis soll der 26-Jährige einfach wieder zurück in seine Wohnung gelaufen sein und sein Opfer zum Sterben zurückgelassen haben. Der 67-Jährige erleidet durch das Messer zwar schwere Verletzungen im Bereich des Brustkorbs, kann sich aber zurück in seine Wohnung retten. Dort alarmiert das Opfer die Polizei. Als die Beamten eintreffen, lässt sich der Verdächtige ohne Widerstand festnehmen. Der verletzte Nachbar wird währenddessen in ein Krankenhaus gebracht – er schwebt nicht in Lebensgefahr.
Der 26-Jährige wird am Sonntag (22. Januar) nach Heidelberg gebracht. Dort beantragt der Bereitschaftsstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Heidelberg eine einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Es besteht nämlich der Verdacht, dass der mutmaßliche Täter an einer schweren psychischen Erkrankung leidet. In diesem Fall könnte er schuldunfähig sein. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln weiter wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Erst Ende letzten Jahres ist in Heidelberg ein Mann auf seinen Betreuer losgegangen – ebenfalls mit einem Messer.
Versuchter Mord in Schönau: Verdächtiger wird in Psychiatrie untergebracht
Am Sonntag wird der 26-Jährige am Amtsgericht Heidelberg einem Bereitschaftsrichter vorgeführt, der die einstweilige Unterbringung anordnet und einen Unterbringungsbefehl ausstellt. Daraufhin wird der Verdächtige in die forensische Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses eingeliefert. (pol/dh)