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Corona-Chaos am Flughafen Stuttgart: 150 Passagiere gestrandet – „Man ist wie ein Alien“

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Von: Daniel Hagen

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Stuttgart - Eine Corona-Mutation aus Großbritannien sorgt für neues Chaos. Flugzeuge aus dem Vereinigten Königreich dürfen nicht mehr landen. Ausnahmezustand am Flughafen Stuttgart.

Alles sieht so aus, als würde 2020 mit einem Happy End zu Ende gehen. Nach einem katastrophalen Jahr durch das Coronavirus gibt es endlich Licht am Ende des Tunnels: Der Corona-Impfstoff von BioNTech wird in mehreren Ländern erlaubt und soll ab dem 27. Dezember auch in Deutschland gespritzt werden. Doch dann die nächste Hiobsbotschaft. In Großbritannien wird eine Corona-Mutation entdeckt, die um bis zu 70 Prozent ansteckender ist, als die bisher bekannte Form. Laut der WHO sei der Krankheitsverlauf davon aber nicht betroffen und auch der Impfstoff aus Mainz scheint zu wirken. Damit die Mutation aber nicht nach Deutschland kommt, werden alle Flüge aus Großbritannien gestrichen.

NameFlughafen Stuttgart – Manfred Rommel Flughafen
AdresseFlughafenstraße 32, 70629 Stuttgart
AbteilungenSAS Stuttgart Aviation Service
Terminals4
Kapazität14.100.000 pro Jahr

Flughafen Stuttgart: 151 Passagiere getestet – alle negativ

Seit Montag (21. Dezember) dürfen bis voraussichtlich 31. Dezember keine Flugzeuge aus Großbritannien mehr in Deutschland landen. Davon ausgenommen sind reine Frachtmaschinen. Weitere Reisebeschränkungen des Bundesverkehrsministeriums sollen noch folgen. Allerdings gilt die Regel erst ab 0 Uhr, weshalb kurz zuvor noch Maschinen aus dem Vereinigten Königreich landen – auch am Flughafen Stuttgart. Das sorgt für absolutes Chaos am Manfred Rommel Flughafen, das die Fluggäste ausbaden müssen. Es handelt sich dabei um 151 Passagiere eines Eurowings-Fluges aus London. Kurz vor Abflug seien die Betroffenen von den neuen Regelungen informiert worden.

In Stuttgart wird unterdessen ein Bereich abgetrennt, in dem Feldbetten aufgestellt werden. Nachdem den Passagieren diese Aussicht auf die Landung mitgeteilt worden ist, verlassen mehrere das Flugzeug in London. Die betroffenen Personen werden dann in Stuttgart so schnell es geht getestet. „Alle Partner arbeiten mit Hochdruck daran, eine sichere Einreise zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch die Passagiere nicht über Gebühr zu beanspruchen“, versichert die Bundespolizei Stuttgart. Wer Glück hat, bekommt schnell sein Testergebnis und darf dann nach Hause in Quarantäne. Wer Pech hat, muss am Flughafen übernachten.

Flughafen Stuttgart: Corona-Fall in Hannover

Überall war Polizei, und dann wird man gezwungen einen Test zu machen. Nichts wird erklärt, die Räume sind weiß und man denkt: ‚Oh, Gott ich habe die Pest‘. Alle haben Angst und man ist wie ein Alien und muss sofort analysiert werden. Deutsche zuerst und dann die Ausländer“, berichtet eine Reisende der Bild-Zeitung.

Am Montagmorgen (21. Dezember) verkündet eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums das erlösende Ergebnis. Alle Fluggäste und das Personal in Stuttgart seien negativ getestet worden. Anders sieht es allerdings in Hannover aus. Dort ist am Flughafen ein Reisender aus Großbritannien positiv auf Corona getestet worden. Ob es sich allerdings um die Mutation handelt, ist noch unklar. Nach Informationen der Bild-Zeitung sollen insgesamt zehn Menschen aus Flugzeugen in Berlin, Hannover und Dortmund infiziert sein.

Flughafen Stuttgart: Chaos in Karlsruhe und Frankfurt

Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden sind am Sonntag (20. Dezember) 134 Passagiere aus London gelandet – auch hier gibt es keine Fälle. Auch am Frankfurter Flughafen müssen in der Nacht 120 Fluggäste ausharren und auf ihr Testergebnis warten. Die Einreise für Passagiere aus Großbritannien ist bereits am Sonntagabend gestoppt worden. Betroffen waren nach Angaben des Flughafens insgesamt fünf Flüge. (dh)

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