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„Zum Glück wohnen wir nicht in Walldorf“: Katzen-Arrest sorgt für Kopfschütteln

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Von: Marten Kopf

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Walldorf - Um brütende Haubenlerchen vor frei laufenden Katzen zu schützen, gilt neuerdings eine Verfügung, die die Vierbeiner zum Hausarrest verurteilt. Das sorgt für reichlich Diskussionsstoff.

Es war fast ein bisschen abzusehen, dass diese Nachricht sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen würde. Und tatsächlich ist die Bandbreite groß. Von Wut über Kopfschütteln bis Zustimmung ist praktisch alles vertreten. Aber von vorne: Hintergrund ist eine Meldung aus Walldorf. Das heißt, eigentlich eine Meldung über Tiere in Walldorf.

VogelartHaubenlerche
OrdnungSperlingsvögel
VerbreitungEuropa, Afrika, Asien

Hausarrest für Katzen in Walldorf: Verfügung bis zum 31. August

Konkret geht es um Vögel (genauer: um Haubenlerchen) und Katzen, zwei Tierarten, die naturgemäß nicht die dicksten Freunde sind. Und eben das ist das Problem. Am 14. Mai erließ die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg eine Allgemeinverfügung, die es Katzenbesitzern im südlichen Teil Walldorfs verbietet, ihre Vierbeiner ins Freie zu lassen.

Die Verfügung gilt bis zum 31. August, Grund ist die Brutzeit der vom Aussterben bedrohten Haubenlerche. Und man kann es sich denken – solche Nachrichten kommen bei Betroffenen (und auch bei weniger Betroffenen) sehr unterschiedlich an. Unter HEIDELBERG24-Lesern jedenfalls ist seit Veröffentlichung unseres Textes zum „Hausarrest für Katzen“ am Montag (16. Mai) eine hitzige Diskussion entbrannt.

Hausarrest für Katzen in Walldorf: „Auswirkungen auf die Verhaltensweise“

Über 80 Kommentare sammelte der Link zum Artikel binnen weniger Stunden auf Facebook. „Ich denke das wird nicht klappen! Wenn Katze/Kater gewohnt ist rein und raus zu können, dann ist einsperren im Haus für das Tier schlimm. Mein Kater musste mal aufgrund einer Verletzung an der Pfote im Haus bleiben. Nach 2 Wochen war Ende. Alles beschäftigen hat nicht geholfen“, schildert da etwa eine Nutzerin eigene Erfahrungen. Es regt sich mittlerweile auch Widerstand gegen die Katzen-Ausgangssperre. Zwei Besitzer legen Widerspruch ein.

Spannenderweise weiß auch die Naturschutzbehörde um solche Probleme, weist in ihrer immerhin 10 Din-A-4-Seiten umfassenden Verfügung genau darauf hin. „Es wird nicht verkannt, dass der fehlende Freigang und der nur sehr begrenzte Aktionsraum in der Wohnung nachteilige Auswirkungen auf die Verhaltensweise der Katzen haben können“, heißt da nämlich. Auch könnten die Tiere „depressiv werden und möglicherweise auch das Fressen verweigern“.

Reaktionen auf Hausarrest für Katzen: „Meiner Meinung nach nicht so verkehrt“

„Zum Glück wohnen wir nicht in Walldorf. Mein Kater würde alles auseinander nehmen daheim“, pflichtet auch eine andere Nutzerin bei. Aber es gibt durchaus auch Zustimmung: „Ist jetzt meiner Meinung nach nicht so verkehrt. Geht hier ja auch um Artenschutz und dass Katzen und Kater Vögel jagen ist allgemein bekannt. Hunde müssen während der Brut- und Setzzeit auch durchgehend angeleint werden, sonst drohen Strafen“, gibt etwa eine Kommentatorin zu bedenken.

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„Gut so, denn diese Bodenbrüter sind mehr als gefährdet“, findet auch ein anderer User. Aber nicht alle üben sich in Zurückhaltung. „Deutschland wird immer blöder“, meint da etwa einer, „Krankes...armes Deutschland“ ein anderer. Und selbstverständlich darf auch ein herzhaftes „Erst haben sie uns weggesperrt wg. Corona, jetzt Katzen?! WTF“ nicht fehlen. Naja... (mko)

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