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Leuchtende Nachtwolken am Himmel von Baden-Württemberg: Wann man sie am besten sieht

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Von: Fabienne Schimbeno

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Von Juni bis Juli können leuchtende Nachtwolken am Himmel von Baden-Württemberg beobachtet werden. Wann man sie am besten sieht:

Baden-Württemberg - Es ist ein faszinierendes Spektakel, welches sich am Himmel von Baden-Württemberg ereignet: Von Juni bis Juli können leuchtende Nachtwolken beobachtet werden. Doch wie kommt es eigentlich zu dem spektakulären Himmelsphänomen? Wann sieht man die leuchtenden Nachtwolken am besten? Meteorologen haben sich das Wetterphänomen mal etwas genauer angeschaut:

BundeslandBaden-Württemberg
Einwohner11,07 Millionen (Stand: 2019)
MinisterpräsidentWinfried Kretschmann (Grüne)

Leuchtende Nachtwolken über Baden-Württemberg: Wie entsteht das Wetterphänomen?

Wie HEIDELBERG24 berichtet, bestehen leuchtende Nachtwolken aus kleinsten Eiskristallen. Sie sind so dünn und transparent, dass sie tagsüber unsichtbar sind. Das erklärt Pressesprecher und Meteorologe Björn Goldhausen in einer Pressemitteilung von WetterOnline.

Wolken entstehen normalerweise nur in den untersten Schichten der Atmosphäre bis in eine Höhe von etwa 13 km. „Im Sommer jedoch können bei entsprechenden Bedingungen Leuchtende Nachtwolken beobachtet werden, die in der Mesosphäre in einer Höhe von etwa 81 bis 85 km entstehen“, so Goldhausen.

Leuchtende Nachtwolken
Im Juni und Juli kann man Leuchtende Nachtwolken beobachten. © WetterOnline

Leuchtende Nachtwolken über Baden-Württemberg: Wann man sie am besten sieht

Am besten lassen sich die leuchtenden Wolken bis etwa Mitternacht und dann wieder ab 3 Uhr morgens beobachten. Wie die schimmernden Wolkenschleier am Himmel entstehen, ist bis heute nicht endgültig geklärt. „Klar ist, dass zu ihrem Entstehen Feuchtigkeit, Staubteilchen und extreme Temperaturen von weniger als minus 120 Grad benötigt werden“, wird Björn Goldhausen in der Pressemitteilung von WetterOnline zitiert.

Staubpartikel dienen als Kondensationskerne. Sie sind winzige Reste von in der Erdatmosphäre verglühten Meteoren oder feinste Rückstände gewaltiger Vulkanausbrüche. Im Juni lassen sich übrigens noch weitere spektakuläre Wetterphänomene am Himmel von Baden-Württemberg beobachten – sie reichen von Supermond bis Venus.

Wetterphänomen über Baden-Württemberg: Wie sehen leuchtende Nachtwolken aus?

„Im Gegensatz zu erdnahen Luftschichten heizt sich die Mesosphäre im Sommer nicht auf, sondern kühlt im Gegenteil sogar stark ab“, erklärt Björn Goldhausen. Daher wird die für die Entstehung der Leuchtenden Nachtwolken benötigte extrem niedrige Temperatur nur im Hochsommer erreicht. „Leuchtende Nachtwolken sind deshalb ausschließlich rund um die Sommersonnenwende im Juni und Juli zu beobachten“, so der Meteorologe.

Leuchtende Nachtwolken erscheinen überwiegend in silbrigen Blautönen und gelegentlich auch noch in blass gelblichen Farbtönen. „Alle anderen Farbbestandteile des Lichtes werden durch die Erdatmosphäre und die Ozonschicht gefiltert“, erklärt Goldhausen.

Leuchtende Nachtwolken
Das Licht der Sonne wird von den Leuchtenden Nachtwolken noch reflektiert. Das passiert nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang. © WetterOnline

Leuchtende Nachtwolken über Baden-Württemberg: Rötlicher Schimmer erkennbar

Unmittelbar über dem Horizont erkenne man oft auch noch einen rötlichen Schimmer, der aber durch die Morgen- bzw. Abenddämmerung in der unteren Atmosphäre entsteht und nicht die leuchtenden Nachtwolken erreicht.

„Diese erscheinen oft als leuchtende Schleier mit faserigen Strukturen. Sie können aber auch als Streifen, Bänder, Wirbel und Wellen mit diffusen oder scharfen Kanten auftreten“, so Goldhausen. Auch diese Himmelsphänomene erwarten uns 2022 in Deutschland.

Leuchtende Nachtwolken über Baden-Württemberg: Wo kann man das Phänomen beobachten?

Ob und wann leuchtende Nachtwolken am Himmel über Baden-Württemberg zu sehen sind, lässt sich auf wetteronline.de oder mit der WetterOnline App abrufen. Laut Südwest Presse gibt es die meisten Sichtungen in Mitteleuropa von Anfang Juni bis Mitte Juli in der Dämmerung Richtung Norden.

Bei uns in Deutschland erreichen sie eine Höhe von etwa 20 Grad über dem nordwestlichen bis nordöstlichen Horizont. „In Ausnahmefällen breiten sie sich aber auch in unseren Breiten bis in Zenitnähe aus“, heißt es im Bericht. (fas/PM)

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