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Schafskälte 2023 – 100-jähriger Kalender liefert unklare Prognose

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Von: Sarah Isele

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Seit dem 17. Jahrhundert wird mithilfe des 100-jährigen Kalenders das Wetter vorhergesagt. Auch für 2023 lassen sich Prognosen aufstellen. Bekommen wir dieses Jahr eine Schafskälte?

Mit dem 1. Juni beginnt in Deutschland auch der meteorologische Sommer. Dann wird es meist endlich richtig warm im Land – zumindest bis zur Schafskälte. Dabei handelt es sich um eine einzigartige Wetterlage, die überwiegend im Zeitraum zwischen dem 4. und 20. Juni auftritt, jedoch nicht in jedem Jahr vorkommt. In dieser Zeit wird Mitteleuropa unerwartet von einem Kälteeinbruch überrascht. Die Wahrscheinlichkeit einer Schafskälte liegt bei etwa 33 Prozent.

Wird es also auch im Jahr 2023 eine Schafskälte in Deutschland geben? Zieht man den 100-jährigen Kalender zurate, erhält man eine geteilte Antwort. So sollen die Tage zwischen dem 1. und dem 10. Juni „kalt und mit Frost“ sein, was dem plötzlichen Kälteeinbruch entsprechen würde. Den Rest des Monats bezeichnet der Kalender hingegen als „warme und angenehme Zeit“ – also das genaue Gegenteil.

Wie wird das Wetter 2023? Der 100-jährige Kalender hat die Antwort

Nachdem uns das Jahr 2022 neben vielen weiteren Auf und Abs, von Krieg über Inflation und Energiekrise bis hin zu einer Fußball-WM im Winter mit einer Ausnahme-Situation nach der anderen konfrontiert hat, legte das Jahr auch in Sachen Wetter-Extremen gut vor.

Nach Schnee im April folgt ein sehr heißer Sommer, Temperaturen um die -10 Grad im Dezember und anschließend ein warmes Silvester mit Temperaturen bis zu 20 Grad. Nach einem solchen 2022 stellen sich viele die Frage: Wie wird das Wetter 2023? Ein 100-jähriger Kalender gibt schon jetzt einen Ausblick für das ganze Jahr:

Der 100-jährige Kalender – was ist das?

Der 100-jährige Kalender ist eine Zusammenstellung von Wettervorhersagen. Er wurde im 17. Jahrhundert von Mauritius Knauer, Abt des Klosters Langheim, verfasst. Das Buch sollte ihm und seinen Mönchen ermöglichen, das Wetter in Franken vorherzusagen und so die klösterliche Landwirtschaft zu optimieren. Knauer stützte sich auf klassische astrologische Vorstellungen. Er ging von der allerdings auch unter damaligen Astrologen umstrittenen Idee aus, die Himmelskörper Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur würden, in festem Turnus aufeinander folgend, jeweils ein Jahr lang von Frühlingsbeginn bis Winterende entscheidend das Wetter beeinflussen.

Daraus leitete der Abt einen 7-jährigen Zyklus ab, in dem sich das Wetter wiederholt. Dr. Christoph Hellweg aus Thüringen schreibt den Kalender später weiter und gibt ihm den Namen „100-jähriger Kalender“. Noch heute wird der Kalender weitergeschrieben. Aus meteorologischer Sicht jedoch sind die Vorhersagen des Kalenders nicht haltbar.

Wetter in Deutschland 2023: Laut 100-jährigem Kalender ein Marsjahr

Wie wird nach dem turbulenten Wetterjahr 2022 das Wetter in 2023 aussehen? Grundsätzlich ist es noch zu früh, eine genaue wissenschaftliche Prognose für das gesamte Jahr zu stellen. Gehen doch die meisten Prognosen maximal zwei Wochen in die Zukunft. Trotzdem wagen einige mutige Modelle einen ersten Ausblick auf 2023 – mit dabei der 100-jährige Kalender.

Laut diesem wird das Wetter im Jahr 2023 vom Planeten Mars bestimmt. Marsjahre sind demnach immer trocken. Ob das stimmt, kann nur ein Rückblick auf 2016, dem letzten Marsjahr, verraten. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) demgegenüber jedoch für 2016 angibt, befand sich das Jahr in Sachen Niederschlag eher im Durchschnitt. Lediglich die erste Hälfte des Jahres sei demnach deutlich zu trocken gewesen.

Wetter 2023: Laut 100-jährigem Kalender folgt auf langen Kälte ein heißer Sommer

Normalerweise gehen die Vorhersagen des 100-ährigen Kalenders von März bis März des Folgejahres. Aus praktischen Gründen wird der Kalender jedoch oft auf das klassische Kalenderjahr ausgeweitet. Die Vorhersage für das gesamte Jahr 2023 sieht laut 100-jährigem Kalender wie folgt aus:

Wetterprognose für 2023: 100-jähriger Kalender nicht wissenschaftlich begründet

Wenn man dem 100-jährigen Kalender Glauben schenkt, dann wird es im Jahr 2023 eine lange Kälte bis in den Juni und dann einen extremen Wechsel zur Sommerhitze geben. Ob dies zutrifft, steht noch in den Planeten. Laut Meteorologen ist eine Wetter-Prognose über zwei Wochen hinaus nahezu unmöglich. Die Änderungen des Klimas sind jedoch für Wissenschaftler auf lange Frist bestimmbar.

Auch wenn der 100-jährige Kalender auf der Basis von jahrelangen Wetter-Beobachtungen entstand, ist er keine wissenschaftliche Grundlage, um feste Aussagen über das Wetter treffen zu können. Daher warnt der DWD auch davor, diesem Kalender allzu viel Glauben zu schenken. (rah)

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