Saharastaub: Gefahr für Gesundheit? Welche Menschen auf Sport verzichten sollten
Saharastaub lässt den Himmel in eigenartigem Licht erscheinen – doch das Wetter-Phänomen hat Folgen: Denn die winzigen Partikel können Pollen und sogar Keime transportieren.
Ein fast schon etwas gruselig anmutendes Wetterphänomen kann dieser Tage wieder im Südwesten Deutschlands beobachtet werden: Ein gelb-rötlich gefärbter Himmel schafft eine surreale Atmosphäre, Regen hinterlässt bräunlich-rote Wasserpfützen. Der Hintergrund ist simpel erklärt, Schuld sind warme Luftströme, die Staub aus der nordafrikanischen Sahara nach Europa tragen.
Wetterphänomen | gelblicher Sarahastaub und sogenannter Blutregen |
Ursprung | Sahara-Wüste, Nordafrika |
Auswirkung | erhöhte Feinstaubbelastung |
Wetterphänomen Saharastaub: Probleme für Asthmatiker und Allergiker
Nicht einmal zwei Wochen ist es her, seit der Saharastaub den Himmel zuletzt eigentümlich verfärbte, jetzt kehrt er zurück. Das Wetterphänomen trete Dienstag und Mittwoch in Baden-Württemberg in Erscheinung, so ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Staubdecke sei vermutlich nicht so ausgeprägt wie beim letzten Mal. Es sei aber trotzdem möglich, sie mit dem Auge wahrzunehmen.
Das einerseits faszinierende Schauspiel hinterlässt andererseits aber ganz handfeste Probleme, denn die Sahara ist die weltweit größte Quelle für Feinstaub. Vor allem für Asthmatiker und Pollenallergiker kann das zum Problem werden, wie der Südwestrundfunk (SWR) schon beim letzten Auftreten des Phänomens Mitte März berichtet.
Saharastaub und Freizeit: Sportliche Aktivitäten vermeiden
Im Vergleich zu Partikeln aus Verbrennungsprozessen – also etwa Autoabgasen oder Rauch aus Schornsteinen – seien die mineralischen Teilchen zwar deutlich weniger gefährlich für die Gesundheit. Gerade Asthmatikern und beispielsweise Menschen mit Pollenallergie könnten die winzigen Teilchen aber mitunter trotzdem zu schaffen machen. Pollen nämlich verbänden sich mit dem Feinstaub in der Luft und würden dadurch aggressiver.
Anfällige Menschen sollten gerade während der kommenden Tage allem Sonnenschein zum Trotz also idealerweise sportliche Aktivitäten im Freien lieber vermeiden. Die Partikel könnten darüber hinaus auch robuste und langlebige Krankheitskeime transportieren. Zumindest seien Zusammenhänge zwischen Saharastaub und Krankheitsausbrüchen in Afrika dokumentiert, so der SWR weiter.
Staubpartikel aus Nordafrika: Autowäsche vertagen
Ohnehin sind es warme Luftströme, die die Staubwolken zu uns tragen. Und an warmen Frühjahrstagen ist die Pollenkonzentration in der Luft schon per se höher als an kühleren. Allergologen zufolge sei der Staub aber nicht unmittelbar gesundheitsgefährdend für Allergiker. Dafür seien die Partikel mit einer Größe von gerade mal 0,1 bis 10 Nanometer klein, wie der Wetterkanal weather.com berichtet.
Vor zwei Wochen hatte das Wetterphänomen tagelang für spektakuläre Bilder mit einem gelb-rötlichen Himmel, aber auch für viel Dreck gesorgt. Denn große Teile des Saharastaubs bleiben, sinken ab und setzen sich fest. Auf Autos, auf Gartenmöbeln, überall. Ihn wieder loszuwerden, ist heikel, aber wichtig – kann aber mit der falschen Herangehensweise teuer werden, wie der ADAC seinerzeit warnte. (mko)