lobt Adler-Manager Jan-Axel Alavaara nach der Vertragsunterschrift.
Stützle sollte die Vorschusslorbeeren während seiner Premieren-Saison in der DEL schnell zurückzahlen. Von Anfang an baut Headcoach Pavel Gross auf das junge Talent aus Viersen und gibt dem Stürmer viel Eiszeit. Bereits bei seinem DEL-Debüt am ersten Spieltag in Nürnberg erzielt Tim Stützle nach wenigen Minuten sein erstes Tor. Auch in den folgenden Partien weis der Youngster zu überzeugen und wird von den Adler-Fans zum Spieler des Monats September gewählt.
Eines der Highlights seiner ersten Monate im Adler-Kader ist der 8:3-Erfolg gegen die Augsburger Panther am 8. Oktober 2019. Beim Heimsieg in der SAP Arena steuert Stützle vier Assists und ein Tor bei. Spätestens jetzt ist er in Eishockey-Deutschland in aller Munde. „Wir wissen, dass er talentiert ist. Deswegen spielt er so viel“, lobt Pavel Gross seinen Schützling und sagt mit Blick auf dessen Fähigkeiten: „Er traut sich am meisten.“
Ende des Jahres 2019 und Anfang 2020 müssen die Adler Mannheim zunächst auf Tim Stützle verzichten. Der Grund: Der damals 17-Jährige nimmt mit dem DEB-Team an der U20-WM in Tschechien teil. Mit dabei ist auch Stützles Kumpel Moritz Seider, der die Mannschaft als Kapitän auf das Eis führt. Die junge Auswahl setzt sich in der Relegation gegen Kasachstan durch und feiert am Ende des Turnieres den Klassenerhalt.
Am 15. Januar 2020 feiert Stützle seinen 18. Geburtstag. Zur Volljährigkeit erhält der Youngster von seinen Mannschaftskollegen der Adler Mannheim eine Geburtstagstorte. „Ein kleines Stück für dich, der Rest ist für die Mannschaft“, frotzelt Marcel Goc beim Anschneiden der Torte. Zudem darf Stützle zum ersten Mal mit seinem neuen Helm, der nun kein Gitter mehr hat, auf das Eis. Der neue Helm feiert ausgerechnet beim 6:1-Sieg in Krefeld Premiere.
Trotz einiger Tiefen beenden die Adler Mannheim die Hauptrunde auf Platz zwei hinter dem EHC Red Bull München. Da die Saison wegen der Corona-Pandemie kurz vor den Playoffs abgebrochen wird, gibt es in der DEL keinen Meister. Tim Stützle beendet seine erste DEL-Saison mit einer Bilanz von 34 Punkten (sieben Tore und 27 Vorlagen). Im Anschluss an die Spielzeit wird Stützle zum „Rookie des Jahres“ gewählt.
Während der DEL-Saison ist Tim Stützle immer wieder von den Scouts der NHL-Klubs beobachtet worden. Im Sommer 2020 könnte nun bereits der Sprung in die NHL gelingen. Beim Schlussranking der internationalen Spieler steht der Stürmer der Adler Mannheim auf Platz eins. „Es ist eine große Ehre für mich, dass ich für den Draft so hoch gehandelt werde. Das war immer mein großer Traum. Ich bin glücklich, dass ich zu der Gruppe der Besten gehöre und wäre wahnsinnig stolz, wenn ich unter den Top 3 beim Draft landen würde“, sagt Stützle in einem Interview auf der Homepage der NHL.
Großes Lob gibt es von Goran Stubb, NHL Director of European Scouting. „Stützle spielte die ganze Saison über ein sehr ausgereiftes Spiel und beeindruckte mehr und mehr durch regelmäßige Einsätze bei einer Spitzenmannschaft“, sagt Stubb, der Stützle als „ein Ausnahmetalent mit großartigen Fähigkeiten“ bezeichnet. Für den 18-Jährigen steht fest, dass er den Sprung nach Nordamerika wagen will, eine weitere Saison im Trikot der Adler Mannheim ist wohl ausgeschlossen. Womöglich wird Stützle als erster Deutscher an Nummer eins gezogen. Leon Draisaitl ist beim NHL-Draft 2014 als Dritter von den Edmonton Oilers gezogen worden, Moritz Seider ist 2019 an sechster Stelle von den Detroit Red Wings gewählt worden.
Trotz der guten Voraussetzungen für einen Wechsel in die NHL muss sich Tim Stützle erstmal gedulden. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der diesjährige NHL-Draft, der eigentlich am 26. und 27. Juni im Centre Bell in Montréal (Kanada) stattfinden sollte, auf den 6. und 7. Oktober 2020 verschoben worden.
Zu welchem NHL-Team Stützle wechseln wird, ist entsprechend noch offen. Interesse am deutschen Top-Talent haben aber unter anderem die Los Angeles Kings signalisiert. „Es kann sein, dass wir ihn draften“, sagt Marco Sturm, der Co-Trainer der Kings ist, dem SID. „Wir haben ihn intensiv verfolgt, es gibt nur Positives über ihn zu sagen. Ich hoffe, dass es klappt und wir dann einen Deutschen in unseren Reihen haben“, verrät der ehemalige Bundestrainer.
Auch auf einigen Social-Media-Kanälen ist Tim Stützle vertreten. Der Adler-Spieler hat auf Instagram über 13.000 Abonnenten (Stand 1. Mai 2020). Seit Kurzem teilt der 18-Jährige Inhalte auch auf der Video-Plattform TikTok. (nwo)