„Einstudierter Müll“: Fans reagieren kritisch auf Brazzo-Auftritt im Doppelpass
Drei Tage nach der Freistellung von Julian Nagelsmann als FCB-Coach bezog Hasan Salihamidzic im Doppelpass Stellung. Dabei konnte er nicht alle überzeugen.
München – Wenig überraschend war die Freistellung von Julian Nagelsmann am Sonntag (26. März) das bestimmende Thema im Sport1-Doppelpass. Bereits im Vorfeld und Nachgang des 2:0 Erfolgs der DFB-Elf über Peru wurde der Trainerwechsel beim deutschen Rekordmeister von verschiedenen Seiten kommentiert. So auch von Hansi Flick, Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die aus ihrer Verwunderung und Enttäuschung keinen Hehl machten.
Hasan Salihamidžić |
Geboren: 1. Januar 1977 in Jablanica/Bosnien-Herzegowina |
Stationen als Spieler: Hamburger SV Amateure, Hamburger SV, FC Bayern München, Juventus Turin, VfL Wolfsburg |
Seit 1. Juli 2020 Sportvorstand des FC Bayern |
Hasan Salihamidzic im Doppelpass – gegenüber Nagelsmann „fair verhalten“
Mit Hasan Salihamdzic saß nun einer der Entscheidungsträger in der sonntäglichen Fußball-Talkrunde und erklärte sich vor einem großen Publikum zu der heiklen Thematik. Vor allem die Art und Weise wie die Nachricht an die Öffentlichkeit kam, sorgte nochmals für Gesprächsstoff. Brazzo verteidigte sich und die Gremien des FC Bayern: „Da haben wir erfahren müssen, dass es irgendwie rausgeleakt wurde von einer dritten Person, da konnten wir wirklich nichts dafür“, beteuerte der Sportvorstand. Diese Person sei „sicherlich von der anderen Seite“ gewesen.
Auch gegenüber Nagelsmann hätte man sich so „fair verhalten“ wie zu diesem Zeitpunkt noch möglich. „Wir haben erst mal die Zusage abgewartet. Der Erste, den wir dann angerufen haben, war Julian Nagelsmann an diesem Donnerstagabend. Dann habe ich ihm gesagt, dass wir am nächsten Tag ein persönliches Gespräch führen – das macht man nicht am Telefon, das ist stillos, finde ich.“

Hasan Salihamidzic im Doppelpass – Fans kritisieren Sendung als „FC-Bayern-TV“
Gleichzeitig räumte Salihamidzic indirekt ein, dass Nagelsmann im Falle einer Absage Tuchels womöglich Trainer geblieben wäre. „Ich kann ja nicht am Nachmittag Julian sagen: ‚Pass auf, wir treffen uns heute Abend mit Thomas Tuchel, und wenn er nicht zusagt, dann machen wir weiter“. So konnte man dem Presse-Leak durch ein persönliches Gespräch nicht mehr zuvorkommen.
Wenig überzeugend fanden manche Twitter-Nutzer die Ausführungen des 46-jährigen. Der User „geimpfter Linksverteidiger“ kritisierte direkt allen Teilnehmenden, ob ihrer Selbstgefälligkeit:
Der User „Alexesh1“ wandte sich mit seiner Kritik direkt an Salihamidzic, dem er fehlende Ehrlichkeit unterstellt. „Brazzo antwortet auf jede Frage den gleichen einstudierten Müll. Vielleicht mal dem Job als Journalist nachkommen und besser nachfragen“, hätte sich der Nutzer eine härtere Gangart gewünscht.
Hasan Salihamidzic im Doppelpass – Thomas Tuchel fast geleakt?
„JustinKraft“ hingegen bemerkt in Bezug auf den Leak, wo Brazzo „die andere Seite“ beschuldigte: „Krass, wie er schwimmt. Jetzt hätte er fast Tuchel noch dafür verantwortlich gemacht, dass es geleakt wurde. ‚Von der anderen Seite‘, dann bricht er ab, weil er merkt, dass das unsinnig ist.“
„bmg_marv“ wunderte sich indes über die einheitliche Meinung, die in der Runde geherrscht hätte und dabei gegensätzlich zur landläufigen stünde: „Ganz Fußball-Deutschland findet das #Nagelsmann-Aus mindestens fragwürdig. Lediglich 4 ‚Experten‘, die um einen guten Eindruck beim #FCB bemüht sind, sitzen im Doppelpass und finden die Entscheidung goldrichtig. Sagt alles, oder?“
Mit seinem Kurswechsel dürfte der FC Bayern noch für weitere Zeit die Gemüter erhitzen. Sportlicher Erfolg konnte gegen die kritischen Stimmen die verlässlichste Abhilfe bringen.