Handball-Bundestrainer Alfred Gislason im Porträt: Leben, Karriere, Erfolge
Handball - Seit 2020 ist Alfred Gislason Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Leben, Karriere, Erfolge – alle Infos zum Isländer:
Alfred Gislason ist einer der bekanntesten Handball-Trainer Europas. Der Isländer hat mit dem THW Kiel und dem SC Magdeburg zahlreiche große Erfolge gefeiert. Seit 2020 ist Gislason Bundestrainer. Mit der Handball-Nationalmannschaft nimmt er im Januar 2023 an der Weltmeisterschaft in Schweden und Polen teil.
Alfred Gislason: Steckbrief zum Handball-Bundestrainer
Name | Alfreð Gíslason |
Geboren | 7. September 1959 |
Geburtsort | Akureyri, Island |
Vereine als Spieler | KA Akureyri, Knattspyrnufelag Reykjavik, TUSEM Essen, Reykjavík, Bidasoa Irún, KA Akureyri |
Stationen als Trainer | KA Akureyri, SG VfL/BHW Hameln, SC Magdeburg, Nationalmannschaft Island, VfL Gummersbach, THW Kiel, Nationalmannschaft Deutschland |
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason: Karriere als Spieler
Alfred Gislason ist am 7. September 1959 in Akureyri in Island geboren. Seine Handball-Karriere hat er zunächst bei seinem Heimatverein begonnen. Nach drei Jahren bei Hauptstadt-Klub Knattspyrnufelag Reykjavík wagt der Rückraumspieler 1983 den Sprung nach Deutschland. Insgesamt spielt er fünf Jahre für TUSEM Essen und holt mit dem Verein zweimal die Meisterschaft. Nach Zwischenstationen in Reykjavík und in Spanien beendet er 1995 seine aktive Karriere bei seinem Heimatverein KA Akureyri. Für die isländische Nationalmannschaft absolviert er 190 Länderspiele, in denen er 542 Tore wirft.
Alfred Gislason: Handball-Trainer feierte Erfolge mit dem SC Magdeburg
Erste Erfahrungen als Handball-Trainer sammelt Alfred Gislason bereits in Akureyri. 1997 folgt dann die Rückkehr nach Deutschland: Von 1997 bis 1999 trainiert er den SG VfL/BHW Hameln. Im Anschluss daran übernimmt er das Traineramt bei Spitzenklub SC Magdeburg, mit dem er in der Folge erste große Erfolge als Trainer feiert. 2001 ist dann das Jahr von Alfred Gislason.
Mit dem SC Magdeburg wird er Meister, EHF-Pokalsieger, Vereinseuropameister und Supercup-Sieger. 2002 gewinnt der Klub unter seiner Leitung gar die Champions League. Am 5. Januar 2006 verlässt er den SC Magdeburg.

Alfred Gislason prägt Handball-Ära beim THW Kiel
Von 2006 bis 2008 ist Alfred Gislason als Trainer des VfL Gummersbach und der isländischen Nationalmannschaft tätig. Anschließend wechselt er zum THW Kiel, was sich als Meilenstein seiner Karriere erweisen sollte. Mit den Norddeutschen erlebt Gislason seine bisher erfolgreichste Zeit als Handball-Trainer.
Unter seiner Regie wird Kiel sechs Mal Meister und sechs Mal DHB-Pokalsieger. 2010 und 2012 holt sich der THW die europäische Krone und wird Champions-League-Sieger. Zum Abschied 2019 werden die Zebras zudem EHF-Pokalsieger.

Alfred Gislason als Bundestrainer: Seit 2020 trainiert der Isländer das DHB-Team
Anfang Februar 2022 wird bekannt, dass Alfred Gislason neuer Bundestrainer wird und damit die Nachfolge von Christian Prokop antritt, der nach der Handball-EM 2020 von seinen Aufgaben beim DHB entbunden worden ist. Sein erstes Turnier als Bundestrainer ist die Handball-WM 2021 in Ägypten. Nach einem insgesamt durchwachsenem Turnier scheidet die deutsche Handball-Nationalmannschaft bereits nach der Hauptrunde aus.
Ähnlich enttäuschend verläuft das Handball-Turnier bei Olympia 2021 in Tokio. Das DHB-Team übersteht zwar die Vorrunde, kassiert dann aber im Viertelfinale gegen Ägypten eine bittere 26:31-Niederlage und muss schließlich die Heimreise antreten. Nach dem Olympia-Aus folgt im DHB-Team ein Umbruch. So erklärt unter anderem Kapitän Uwe Gensheimer seinen Rücktritt. Mit der neuformierten Mannschaft reicht es bei der Handball-EM 2022 nur zu Platz sieben. Das Turnier war von zahlreichen Corona-Fällen geprägt.

Alfred Gislason privat: Frau von Bundestrainer stirbt an Krebs
2021 muss Alfred Gislason privat einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Seine Frau Kara-Gudrun, mit der er seit seinem 16. Lebensjahr zusammen gewesen ist, stirbt aufgrund eines Gehirntumors. Nach der Krebs-Diagnose Anfang Mai 2021 will Gislason eigentlich zurücktreten, doch seine Frau hat ihn zum Weitermachen überredet.
„Kara war auch wirklich sauer auf mich, als ich sagte, ich höre auf. Sie hat gewusst, dass der Handball für mich wichtig ist, wenn sie nicht mehr lebt, dass ich weitermache“, sagt der Isländer in einem Interview mit der „Sport-Bild“. Am 31. Mai ist seine Ehefrau, mit der er zwei Söhne und eine Tochter hat, gestorben. „Es war schockierend, wie schnell alles ging“, sagt Gislason. „Das war und ist immer noch unglaublich hart“, so der Handball-Trainer über die schwierige Zeit. (nwo)