Nach Pyro-Eklat bei KSC gegen St. Pauli: Polizei durchsucht mehrere Wohnungen
Die Polizei Karlsruhe durchsucht am Dienstag mehrere Wohnungen. Auslöser für die Aktion ist der Pyro-Eklat beim KSC-Heimspiel gegen St. Pauli:
Der Pyro-Eklat beim Zweitligaspiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli hat Folgen. Kurz vor dem Anpfiff der Partie am 12. November sind auf der Südtribüne des BBBank Wildparks bengalische Fackeln, Rauchtöpfe, Böller und Silvesterraketen aus selbstgebauten Abschussvorrichtungen gezündet worden. Durch den Rauch sind mindestens elf Menschen verletzt worden – darunter auch ein Kind.
Nach Pryo-Eklat bei KSC gegen St. Pauli – Polizei durchsucht mehrere Wohnungen
Die geschädigten Personen erlitten unter anderem Atemprobleme, Augenbrennen, starke Hustenanfälle, Halskratzen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Bei einer Person führte das Einatmen der Rauchgase mutmaßlich zum Verlust von sieben Prozent der Lungenkapazität.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und mit Beschlüssen des Amtsgerichts Karlsruhe durchsuchen Beamte des Polizeipräsidiums Karlsruhe mit Unterstützung von Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Einsatz seit Dienstagmorgen um 6 Uhr mehrere Wohnungen in Karlsruhe, Landkreis Karlsruhe, Heidelberg, Baden-Baden, Landkreis Rastatt, Ortenaukreis und Neckar-Odenwald-Kreis.

Pyro-Eklat bei KSC-Heimspiel gegen St. Pauli sorgt für Wirbel
Nach dem Pyro-Eklat hatte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Unter anderem wegen des Verdachts des Verbrechens der schweren Gefährdung durch Freisetzen von Giften, der gefährlichen Körperverletzung sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz. Die Foto- und Videoaufnahmen haben gezeigt, dass sich der Rauch unter dem Stadiondach gesammelt hatte.
Mehrere tausend Stadionbesucher waren insbesondere auf der Südtribüne den freigesetzten Rauchgasen mit den darin enthaltenen brandfördernden, ätzenden, hochentzündlichen und somit giftigen Stoffen und Stoffverbindungen ungeschützt ausgesetzt. Hierunter befanden sich auch zahlreiche Kinder und Jugendliche.
Mitteilung der Polizei Karlsruhe – Durchsuchungen am Dienstag
„Im Rahmen der Ermittlungen gerieten die Adressaten der heutigen Durchsuchungsmaßnahmen in den Verdacht, sich gemeinschaftlich handelnd an der unkontrollierten Freisetzung der gesundheitsschädigenden Stoffe und im Wissen um deren Eigenschaften beteiligt sowie eine konkrete Gefährdung der Stadionbesucher an Leib oder Leben zumindest billigend in Kauf genommen zu haben“, teilt die Polizei Karlsruhe am Dienstag mit. (nwo/pol)