Strafmaß verkündet: Tennis-Legende Boris Becker muss ins Gefängnis!
London - Im Prozess gegen Tennis-Legende Boris Becker ist das Strafmaß verkündet worden. Der Leimener muss eine Haftstrafe antreten.
Boris Becker muss ins Gefängnis! Am Freitag (29. April) ist in London das Strafmaß im Prozess gegen die Tennis-Legende verkündet worden. Becker ist zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden, bei guter Führung könnte er die Hälfte auf Bewährung absitzen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Becker kann in Berufung gehen.
Becker ist 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden und hat daraufhin sein Vermögen offenlegen müssen. Dennoch verschweigt er mehrere Besitztümer.
Name | Boris Becker |
Alter | 54 Jahre |
Geburtsort | Leimen |
Eltern | Elvira Pisch, Karl-Heinz Becker |
Boris Becker: Strafmaß in London verkündet – Tennis-Legende muss ins Gefängnis
Wegen des großen Andrangs ist die Sitzung in einen größeren Saal verlegt worden. Während des Prozesses haben deutlich weniger Journalistinnen und Journalisten die Verhandlung verfolgt. Vor drei Wochen ist Becker am Southwark Crown Court in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Der dreifache Wimbledon-Sieger ist 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden und muss daraufhin sein Vermögen offenlegen.
Die Laienrichter gelangen aber zu der Ansicht, dass Becker den Besitz einer Immobilie in seinem Heimatort Leimen verschleierte, unerlaubterweise hohe Summen auf andere Konten überwies und Anteile an einer Firma für künstliche Intelligenz verschwiegen hat.

Boris Becker am Freitag vor Gericht – So argumentiert Beckers Anwalt
Staatsanwältin Rebecca Chalkley sagt am Freitag, Becker habe einen schweren Vertrauensbruch begangen. Sie verweist zudem darauf, dass er in Deutschland wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden ist. Chalkley nennt keine Strafmaßforderung, macht aber deutlich, dass sie eine Bewährungsstrafe nicht für ausreichend hält. Dass er am Tag nach der gerichtlich angeordneten Insolvenz noch hohe Summen überwiesen hat, ähnele Geldwäsche.
Beckers Anwalt Jonathan Laidlaw hingegen bittet um Milde. Bei den Überweisungen habe es sich um Zahlungen an seine Ex-Frau sowie seine Gattin Lilly und seine Kinder gehandelt, die von ihm abhängig gewesen seien. Laidlaw räumt ein, dass Becker damit das Gesetz gebrochen hat, es sei aber kein schwerwiegender Fall. Der 54-Jährige habe sich in einer verzweifelten finanziellen Lage befunden.
Boris Becker: Haftstrafe ist schwerer Schlag für die ganze Familie
„Ich bin ein positiv eingestellter Mensch, glaube grundsätzlich immer an das Gute und an die englische Gerichtsbarkeit. Deswegen macht mich der Gedanke an den Gerichtsprozess nicht schlaflos“, hat Boris Becker vor dem Prozess im Interview mit der Bild-Zeitung gesagt. „Die vergangenen fünf Jahre waren verdammt lang, die härtesten meines Lebens.“
Nicht nur für Boris Becker wird dieses Strafmaß ein schwerer Schlag sein. Auch seine Mutter Elvira, die Becker erst vor wenigen Monaten in Leimen besucht hat, seine Freundin Lilian de Carvalho Monteiro und seine Söhne aus erster Ehe Noah und Elias Becker standen dem 54-Jährigen in der schwierigen Zeit stets beiseite. (nwo/dpa)