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Bouhaddouz: „Wir sind alle hungrig auf Erfolg!“

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Von: Nils Wollenschläger

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SVS-Stürmer Aziz Bouhaddouz hat bislang fünf Saisontore erzielt.
SVS-Stürmer Aziz Bouhaddouz hat bislang fünf Saisontore erzielt. © HEIDELBERG24/Nils Wollenschläger

Sandhausen – Im Interview mit HEIDELBERG24 spricht SVS-Stürmer Aziz Bouhaddouz unter anderem über sein soziales Engagement, seinen größten Traum und seinen Wohnort Heidelberg.

Aziz Bouhaddouz ist einer der Leistungsträger beim SV Sandhausen und ein wichtiger Bestandteil in der Erfolgself von Alois Schwartz.

Vor dem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt haben wir uns mit dem 28-Jährigen, der seit 2014 am Hardtwald spielt, zum Interview getroffen.

Frage: Herr Bouhaddouz, wie schwer war es in der vergangenen Woche, das Pokal-Aus gegen Heidenheim abzuhaken?

Aziz Bouhaddouz: „Die Pokal-Niederlage gegen Heidenheim war natürlich ein harter Schlag. Wir haben das als Mannschaft 70 Minuten lang in Unterzahl gut gemacht, im Elfmeterschießen haben wir uns dann aber leider nicht belohnt. Das ging natürlich auch in die Knochen. An dem Abend selbst beschäftigt man sich noch mit dem Spiel, aber am nächsten Tag ging der Fokus dann gleich auf Leipzig.“ 

Sie haben sich nach dem furiosen 6:0-Sieg gegen Paderborn verletzt und sind längere Zeit ausgefallen. War es besonders bitter nach dem Traumstart in die Saison, so lange zuschauen zu müssen? 

„Ja klar! Das war schon keine einfache Zeit, aber im Fußball muss man in solchen Situationen auch mal kämpfen.“

Ihr Trainer Alois Schwartz hat gesagt, dass man immer so lange braucht, um wieder fit zu werden, wie man verletzt gewesen ist. Wie gut fühlen Sie sich jetzt, nachdem Sie zuletzt auch wieder von Beginn an gespielt haben?

„Ich bin die zwei Spiele nach der Verletzung nicht gut reingekommen. Gegen St. Pauli hat mir gewissermaßen auch die Luft gefehlt und gegen Kaiserslautern habe ich mich einfach nicht gut gefühlt. Doch ich habe dann weiter hart gearbeitet, um wieder meinen Rhythmus und die Kraft zu bekommen. Die 120 Minuten gegen Heidenheim waren da auch sehr wichtig. Das Tor gegen Leipzig hat mir jetzt auch richtig gut getan.“

Setzen Sie sich vor einer Saison eine bestimmte Anzahl an Toren als Ziel?


„Eigentlich ist immer das nächste Tor mein Ziel, aber es ist schon ein Ziel von mir, am Ende der Saison einer der drei Top-Torjäger der 2. Bundesliga zu sein.“ 

Mit dem SV Sandhausen ging es im letzten halben Jahr extrem aufwärts. Welchen Anteil hat der Teamgeist am Erfolg? 

„Der Teamspirit spielt eine große Rolle. Wir machen das als Mannschaft insgesamt gut, weil der Trainer uns perfekt vorbereitet und jeder mitzieht. Wir sind einfach alle hungrig auf Erfolg und wollen die Großen ärgern. Ich denke, dass man die guten Ansätze auch schon in der vergangenen Rückrunde gesehen hat. Daran haben wir jetzt angeknüpft.“ 

Sie machen nach jedem Tor Liegestütze für einen guten Zweck. Was hat es damit genau auf sich?

„Ein Freund von mir unterstützt ein Hilfsprojekt in Kenia und hat mich darauf angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte zu helfen. Ich habe dann auch keine Sekunde gezögert und sofort zugesagt. Pro Tor bzw. Liegestütze gibt es eine Spende von mir und von Sponsoren. Gegen Leipzig habe ich leider in der Euphorie die Liegestütze vergessen, aber es gab natürlich trotzdem etwas in die Kasse. Das erste Ziel ist, dass wir in einem Dorf in Südkenia ein bis zwei Brunnen bauen, damit die Bevölkerung dort sauberes Wasser hat. Bis Winter wollen wir einen Betrag zusammen haben, um das zu ermöglichen.“ 

Auffällig ist, wenn man ihren Facebook-Auftritt näher betrachtet, dass der Löwe immer wieder eine Rolle spielt. Welche Bedeutung hat der Löwe für Sie? 

„Der Atlas-Löwe ist ein Markenzeichen meines Heimatlandes Marokko. Deshalb ist er auch für mich persönlich ein wichtiges Symbol.“

Haben Sie schon Kontakt mit dem marokkanischen Verband bezüglich einer Nominierung für die Nationalmannschaft gehabt?

„Es gab zwar ein paar Gerüchte, aber leider noch nichts Konkretes. Für die marokkanische Nationalmannschaft zu spielen, ist mein größter Traum. Daran arbeite ich jeden Tag.“

Ihr Vertrag in Sandhausen läuft 2016 aus. Sie haben bereits angedeutet, dass die Bundesliga nach wie vor ein großes Ziel von Ihnen ist. Können Sie sich dennoch eine Verlängerung beim SVS vorstellen?

„Ich habe Sandhausen viel zu verdanken. Mein Vertrag läuft Ende der Saison aus und natürlich kann ich mir auch vorstellen zu verlängern. Aber ich konzentriere mich momentan nur auf Fußball.“

Sie haben bereits unter anderem in Frankfurt und Köln gelebt: Wie gefällt Ihnen denn im Vergleich dazu die Metropolregion Rhein-Neckar?

„Frankfurt und Köln, das sind natürlich zwei Großstädte. Mein jetziger Wohnort Heidelberg ist zwar eine ruhigere Stadt, doch das kommt mir als Familienmensch auch entgegen. Ich finde es hier einfach wunderschön. Hier ist die Luft und das Wetter immer besser als in Frankfurt. Nur ein Lieblingsrestaurant habe ich noch nicht gefunden (lacht).“

Am Freitag geht es gegen ihren Ex-Verein FSV Frankfurt. Ist das für Sie noch immer ein besonderes Spiel?

„Ich bin dort immer sehr gerne. Es werden auch meine ganzen Geschwister und viele Freunde im Stadion sein, deshalb ist das Spiel natürlich auch etwas ganz Besonderes für mich. Es wäre gerade jetzt vor der Länderspielpause sehr wichtig, wenn wir dort drei Punkte holen würden.“ 

Zum Abschluss ein Tipp für Freitag? 

„Wir gewinnen mit 2:0!“

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