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VfB-Boss Wehrle äußert sich zu Karazor – „Es geht um die Unschuldsvermutung“

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Von: Nils Wollenschläger

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Der Fall Atakan Karazor erhitzt weiter die Gemüter. Nun hat sich Alexander Wehrle, Vorstandschef des VfB Stuttgart, zu der Causa geäußert:

Update vom 17. August: Vorstandschef Alexander Wehrle vom VfB Stuttgart hat kein Verständnis für ein von Fans von Werder Bremen gezeigtes Banner. Der Schriftzug, der beim Auswärtsspiel des VfB (2:2) am Samstag im Heimblock zu lesen war, richtet sich offenbar an den nach sechs Wochen aus der Untersuchungshaft entlassenen VfB-Mittelfeldspieler Atakan Karazor.

VfB-Vorstand Alexander Wehrle schützt Atakan Karazor

„Ich habe damit ehrlich gesagt nicht gerechnet und ich finde das auch sehr traurig“, sagt Wehrle dem Fernsehsender Sky. Karazor, der auf Ibiza festgenommen worden war, hatte einen Großteil der Saisonvorbereitung verpasst. Gegen den 25-Jährigen wird wegen einer „mutmaßlichen Straftat der sexuellen Nötigung“ ermittelt, er bestreitet die Vorwürfe.

Sportdirektor Sven Mislintat hatte Karazor immer wieder in Schutz genommen. Die Aufschrift auf dem Banner war auch an den Kaderplaner adressiert. „Kein Schutz für Täter. Solidarität mit Betroffenen. Mislintat, halt‘s Maul“ hatte darauf gestanden. „Ich lebe in einem Land, in dem es um die Unschuldsvermutung geht und nicht um Vorverurteilung“, sagte Wehrle. „Wir haben natürlich im Vorfeld viele Gespräche geführt und uns unser Bild gemacht. Ich finde es wirklich schwierig, wenn man - ohne, dass man die Hintergründe kennt - dann öffentliche Plakate im Stadion platziert. Es geht hier auch um Menschen.“

Atakan Karazor feierte Comeback beim VfB Stuttgart

Karazor war an beiden bislang ausgetragenen Spieltagen eingewechselt worden. Schon bei seinem Comeback in Stuttgart hatte es vereinzelte Buh-Rufe, aber auch Applaus gegeben. „Wir werden uns wieder dazu äußern, wenn die juristische Sachlage noch klarer ist. Dann wird auch jeder verstehen, warum ich die Themen, die wir in Bremen gesehen haben, überhaupt nicht nachvollziehen kann“, sagte Wehrle. (dpa)

Fall Atakan Karazor: Plakat von Werder-Fans verärgert VfB-Sportdirektor Mislintat

Update vom 14. August: Auch im zweiten Saisonspiel des VfB Stuttgart wird Atakan Karazor eingewechselt. Die Fans des Gegners SV Werder Bremen halten am Samstag während der Partie ein Plakat mit folgender Aufschrift hoch: „Kein Schutz für Täter. Solidarität mit Betroffenen. Mislintat, halt‘s Maul.“ Dabei geht es wohl um den Fall Karazor.

„Damit muss ich leben. Ich habe ein komplett anderes Verständnis von Demokratie und von Judikative, nämlich, dass keine Vorverurteilungen stattfinden sollten. Es sollte ganz klar das Prinzip der Unschuldsvermutung gelten“, sagt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zu der Situation rund um Karazor, der wegen einer möglichen Straftat im Sommer auf Ibiza festgenommen worden ist. Das Plakat der Werder-Fans verärgert Mislintat. „Es ist schon interessant, dass die Kurve für den Polizeieinsatz in Wolfsburg keine Vorverurteilung fordert“, erklärt der 49-Jährige und spielt damit auf die vergangenen Woche an, als es vor dem Spiel VfL Wolfsburg gegen SV Werder zu einem fragwürdigen Polizeieinsatz gegen Werder-Fans gekommen ist.

VfB Stuttgart setzt auf Karazor – Matarazzo erklärt Comeback

Update vom 9. August: Viele Fans des VfB Stuttgart sind am Sonntag (7. August) überrascht, dass Atakan Karazor gegen RB Leipzig kurz vor Schluss eingewechselt worden ist. Nachdem der 25-Jährige wochenlang auf Ibiza in Untersuchungshaft gesessen ist, ist er erst in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen.

VfB Stuttgart: Atakan Karazor feiert überraschend sein Comeback

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo hat kurz vor dem Saisonauftakt erklärt, dass Karazor noch Zeit braucht, bis er ein Thema für den Kader ist. Nun also die Kehrtwende. „Ich wusste schon vorher, dass er näher dran ist“, sagt Matarazzo und fügt hinzu: „Ich wollte ein bisschen das Feuer raushalten.“

Der Großteil der VfB-Fans bejubelte die Einwechslung von Karazor zwar lautstark. Vereinzelte Buh-Rufe sind in der Stuttgarter Arena aber auch zu vernehmen. Mislintat wollte diese nicht gehört haben. Zielstrebig suchte er nach dem Abpfiff Karazors Nähe.

Atakan Karazor feiert beim VfB Stuttgart sein Comeback.
Atakan Karazor feiert beim VfB Stuttgart sein Comeback. © Tom Weller/dpa

Atakan Karazor wieder im Kader des VfB Stuttgart – Comeback gegen Leipzig

Auch Matarazzo herzt den gebürtigen Essener, der selbst nicht öffentlich sprechen wollte. „Er geht Tag für Tag immer mehr auf“, sagt der Trainer. „Er führt auf seine Art und deswegen war es mir wichtig, ihn schnell wieder im Kader zu haben. Seine Stimme in der Kabine ist wichtig.“

Atakan Karazor zurück im Training des VfB Stuttgart – Einsatz gegen Leipzig unrealistisch

Erstmeldung vom 4. August: Die Personalie Atakan Karazor hat in den vergangenen Monaten für viel Wirbel gesorgt. Der Spieler des VfB Stuttgart ist im Juni auf der spanischen Insel Ibiza festgenommen worden und sitzt in der Folge mehrere Wochen in Untersuchungshaft. Gegen den Fußball-Profi wird wegen einer „mutmaßlichen Straftat der sexuellen Nötigung“ ermittelt. Er bestreitet die Vorwürfe. Inzwischen ist Atakan Karazor zurück in Deutschland und bei seinem Klub VfB Stuttgart. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt der Bundesligist am Mittwoch, dass Atakan Karazor wieder ins Training der Schwaben eingestiegen ist.

Ob Karazor beim Saisonauftakt des VfB Stuttgart gegen RB Leipzig im Kader stehen wird, ist allerdings eigentlich ausgeschlossen. „Ata hat mehrere Woche gar nicht trainiert und muss erst noch fit werden. Es wird ein paar Wochen dauern, bis er zum Einsatz kommen kann. Wenn es so weit ist, werden wir sehen, wie die Situation ist“, sagt VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo in der vergangenen Woche über die Situation von Karazor, der aufgrund seiner Haft die komplette Vorbereitung verpasst hat.

Atakan Karazor: Wie geht es für ihn beim VfB Stuttgart weiter?

„Das ist ein Mensch, der noch nicht mal angeklagt ist. Fakt ist: Wenn es irgendwann zur Anklage käme, dann muss man sich das anschauen. Aber so lange das nicht so ist, ist das ganz klar unser Spieler, unser Junge“, hat VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zu der Personalie Karazor gesagt. Auch BW24 berichtet über die aktuelle Situation von Atakan Karazor.

Atakan Karazor ist 2019 von Holstein Kiel zum VfB Stuttgart gewechselt und hat seitdem für die Schwaben 69 Pflichtspiele absolviert. In der vergangenen Saison kommt er in der Bundesliga 24 Mal zum Einsatz und erspielt sich vor allem im Saisonendspurt einen Stammplatz. Erst im Mai ist sein Vertrag bis zum 30. Juni 2026 verlängert worden. (nwo mit dpa)

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