So lief die Verhandlung:
-> SVW-Geschäftsführer Markus Kompp während der Verhandlung: „Der Punktabzug steht für uns an erster Stelle. Das ist für uns existenziell und kann Millionen kosten.“ Zugleich wünscht sich der Geschäftsführer, dass die Verlegung des Fanblocks aus den Auflagen zurückgenommen wird. „Wir wollen uns zusammensetzen, um die beste Lösung zu finden“, sagt SVW-Anwalt Johannes Zindel.
-> In seinem Plädoyer bringt SVW-Anwalt Zindel einen Punktabzug auf Bewährung ins Spiel. „Mit einem Punktabzug wird das Kollektiv bestraft, es fehlt jede Täterorientierung. Der Kontrollausschuss hat überhaupt keine Kompetenz, einen Punktabzug zu geben.“
-> Wolfgang Ziehrer, der bei der Verhandlung den DFB-Kontrollausschuss vertritt, lobt den bereits umgesetzten Maßnahmenkatalog, den der Verein unmittelbar nach der Relegation initiiert hat, und macht die Tür für eine ‚Rückkehr‘ der OST-Tribüne in dieser Saison auf. Dennoch plädiert Ziehrer für einen Abzug von sechs Punkten und für eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro. „Das Fan-Verhalten vor allem im zweiten Spiel war außergewöhnlich und darf nicht ignoriert werden. So eine Situation, dass Fans einen Spielabbruch herbeiführen, hat es noch nicht gegeben“, betont Ziehrer.
-> Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp hält zum Abschluss ein emotionales Plädoyer. „Am 27. Mai ist in mir etwas passiert. Ein Teil meines Antriebs für den Job ist durch diese Chaoten gestorben. Ich mache den Job aber auch der Mannschaft zuliebe und bin in der Verantwortung, den Punktabzug wegzubekommen - egal auf welchem Weg.“
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10 Uhr: In 30 Minuten geht's los. Verhandelt wird übrigens im „Sepp Herberger Tagungsraum 4“. Ein gutes Omen?
8:10 Uhr: MANNHEIM24 berichtet vor Ort von der Verhandlung. Eine Live-Berichterstattung wird nicht gestattet, aber unmittelbar nach der Urteilsverkündung kannst Du alle Infos in unserem News-Ticker nachlesen.
15:10 Uhr: Geleitet wird die Sitzung übrigens von Achim Späth, dem Vorsitzenden des DFB-Bundesgerichts. Der SV Waldhof wird von Anwalt Johannes Zindel vertreten.
14:30 Uhr: Auch Markus Kompp sieht der Verhandlung positiv entgegen: „Ich habe da große Hoffnung, dass wir den Punktabzug zumindest weiter reduzieren können“, so der SVW-Geschäftsführer einen Tag vor dem Gerichtstermin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Verein habe auch bei der Täterermittlung in den vergangenen Wochen und Monaten gut gearbeitet. „Inzwischen haben wir 15 Stadionverbote ausgesprochen“, so Kompp weiter.
9:50 Uhr: Waldhof-Coach Bernhard Trares gibt sich mit Blick auf die Verhandlung optimistisch: „Ich erwarte, dass die Punkte bei uns bleiben“, sagt Trares nach dem 2:1-Sieg gegen Balingen.
Hinter dem SV Waldhof Mannheim liegen turbulente Monate. Nachdem es in der Relegation gegen Uerdingen Ende Mai im Carl-Benz-Stadion zu heftigen Ausschreitungen im Waldhof-Block gekommen ist, die sogar zu einem Spielabbruch geführt haben, hat der DFB-Kontrollausschuss am 19. Juni beantragt, dass dem Klub für die kommende Saison neun Punkte abgezogen werden. Zudem fordert er eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro und weitere Auflagen wie beispielsweise den Ausbau der Videoüberwachung.
Der SVW hat der Strafe nicht zugestimmt und hat in der Folge auf den DFB-Antrag reagiert. „Wir haben dem Antrag des DFB nicht zugestimmt und eine Begründung abgeliefert, warum diese Entscheidung nicht im Verhältnis zu unserer Meinung steht“, sagt Geschäftsführer Markus Kompp. In ähnlichen Fällen hat der DFB bisher auf Punktabzüge verzichtet.
Das Strafmaß ist bei der Gerichtsverhandlung am 5. Juli 2018 zwar auf drei Minuspunkte und 40.000 Euro Strafe reduziert worden, doch damit haben sich die Waldhöfer nicht zufriedengegeben. „Prinzipiell halte ich die Entscheidung aber für falsch, mit einem Punktabzug in den Spielbetrieb einzugreifen“, hat Kompp unmittelbar nach dem Urteil gesagt.
Sowohl der DFB-Kontrollausschuss als auch der SV Waldhof Mannheim sind in Berufung gegangen. Nun wird am 25. September vor dem DFB-Bundesgericht mündlich über den Fall verhandelt.
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nwo