Rückrufe in Deutschland: Was Kunden im Ernstfall wissen sollten
Rückruf: Nicht selten müssen Supermarkt oder Hersteller Ware zurückrufen, die Fehler aufweist oder eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Was Kunden im Fall der Fälle wissen müssen:
- Ein Rückruf wird gestartet, wenn fehlerhafte Ware und Lebensmittel in den Verkauf gelangt sind.
- Sowohl Supermärkte wie Kaufland oder Drogerien wie dm, als auch Hersteller können Produkte zurückrufen.
- Wie ein Rückruf funktioniert und was Kunden wissen müssen:
In der Produktion von Produkten für Supermärkte oder andere Warenhäuser kommt es nicht selten zu Fehlern, die teilweise gravierende Folgen für den Endverbraucher haben könnten, sollten sie unentdeckt in den Verkauf gelangen. Bei einem Kinderspielzeug, von dem sich Plastikteile lösen können, droht für Kleinkinder Erstickungsgefahr. Salmonellen im Fleisch lösen schnell ernsthafte Gesundheitsprobleme aus. Das sind nur zwei Beispiele, die verdeutlichen, wie wichtig ein Produkt-Rückruf von Supermarkt, Discounter und Hersteller sein kann. Doch wie funktioniert ein solcher Rückruf? Und wie sollen sich Kunden verhalten, wenn sie betroffene Ware gekauft haben?
Rückruf: So werden Lebensmittel und andere Waren aus dem Verkauf genommen
Ein Rückruf wird zunächst immer direkt vom Hersteller gestartet, sobald klar ist, das ein fehlerhaftes Produkt tatsächlich in den Verkauf gelangt ist. Die Verbraucherzentrale bezeichnet einen Rückruf jedoch nur als „Notbremse“ – denn eigentlich müssen Hersteller natürlich von Anfang an dafür sorgen, dass sichere Produkte auf dem Markt landen, die die Gesundheit von Kunden nicht gefährden. Sollte dies doch einmal passieren – oder auch nur der Verdacht bestehen – ziehen die Hersteller oft schon aus eigenem Interesse schnelle Konsequenzen, um nicht für eventuell entstandene Schäden haften zu müssen.
Rückruf: Diese Produkte und Lebensmittel können betroffen sein
Nahezu jedes Produkt kann von einem Rückruf betroffen sein. Besonders gefährlich können Fehler in der Produktion bei Lebensmitteln werden. Wenn zum Beispiel Fleisch mit Salmonellen belastet ist, kann dies nach dem Verzehr gefährliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Es ist zum Beispiel auch schon einmal vorgekommen, dass vermeintlich zuckerfreien Lebensmitteln doch Zucker zugesetzt wurde. In diesem Fall besteht zum Beispiel ein Risiko für Diabetiker.
Besondere Vorsicht ist bei Produkten wie Kleidung oder Spielzeug für Kinder und Babys geboten: So kann zum Beispiel bei fehlerhaften Reißverschlüsen an Kleidungsstücken oder Schlafsäcken Erstickungsgefahr bestehen – und auch Plastikteile, die sich von Spielzeugen lösen, können eine große Gefahr darstellen. Nicht selten gelangen außerdem Keime in Pflegeprodukte wie Handcreme oder Duschgel. Aber auch größere Anschaffungen, wie zum Beispiel Autos, können von einem Rückruf betroffen sein. In diesem Fall erhalten die Fahrzeughalter einen Rückruf-Brief mit allen wichtigen Anweisungen.
Rückruf: Das passiert, wenn fehlerhafte Lebensmittel und Ware im Supermarkt landen
Startet ein Unternehmen einen Rückruf, veröffentlicht es eine Erklärung, in der meist genaue Daten zum betroffenen Produkt und zum Fehler aufgeführt werden. Meist führen die Hersteller bei Rückrufen auch genaue Produkt-Nummern oder das Mindesthaltbarkeitsdatum auf und veröffentlichen auch ein Foto der betroffenen Ware. Sobald ein Hersteller einen Produkt-Rückruf gestartet hat, gehen auch Warnungen bei Supermärkten und Discountern ein, die die betroffene Ware sofort aus dem Verkauf nehmen.

Je nachdem wie lange ein fehlerhaftes Produkt vor dem Rückruf schon im Verkauf war, kann es durchaus sein, dass bereits viele Kunden die betroffene Ware gekauft haben. Das ist besonders bei Lebensmitteln oft der Fall. Deshalb sollten auch Verbraucher immer die Augen nach Produkt-Rückrufen offen halten.
Rückruf: So erfahren Kunden von aktuellen Warnungen
Oft informieren auch die Supermärkte wie Kaufland, Aldi oder Lidl über Soziale Medien oder ihre Internetseiten über Rückrufe von fehlerhaften Produkten, die bei ihnen verkauft wurden. In besonders schweren Fällen verbreitet auch die Katastrophen-Warnapp KATWARN einen Produkt-Rückruf mittels einer Push-Nachricht direkt auf das Handy. Eine weitere Möglichkeit für Kunden, sich über die aktuellen Rückrufe zu informieren, sind Internetportale, die sich auf diese Meldungen spezialisiert haben. Dazu gehört zum Beispiel www.produktrueckrufe.de oder www.lebensmittelwarnung.de Doch Achtung: Auf diesen Seiten findet sich nicht immer ein vollständiger Überblick über alle Rückrufe, die für Kunden in Deutschland gerade aktuell sind.
Produktinformationen über zurückgerufene Lebensmittel oder andere Waren erhalten Kunden auch bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Auf der Internetseite der Bundesanstalt finden Kunden neben aktuellen Produkt-Rückrufen auch zum Beispiel auch eine Datenbank für „Gefährliche Produkte in Deutschland“ sowie Entscheidungshilfen für den Kauf von Produkten.
Produkt-Rückruf: So sollen sich Kunden verhalten, die betroffene Ware gekauft haben
Der Supermarkt des Vertrauens meldet einen Produkt-Rückruf – und ausgerechnet dieses Produkt hat man wenige Tage zuvor gekauft. Wie sollten Kunden sich verhalten, wenn sie bemerken, dass bereits erstandene Ware von einem Rückruf betroffen ist? Zunächst sollte man das betroffene Lebensmittel oder Produkt natürlich nicht mehr benutzen. Vor allem für Risikogruppen wie Allergiker oder Kleinkinder und Babys könnte zum Beispiel der Konsum eines zurückgerufenen Lebensmittels eine große Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Den ersten Impuls, das betroffene Produkt direkt in die Tonne zu werfen, sollte man dennoch zunächst unterdrücken. Denn meistens können die fehlerhaften Waren problemlos dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden. Wenn der Kassenbon nicht mehr auffindbar ist, ist das im Fall eines Rückrufs kein Problem. Die Läden nehmen die Ware auch ohne Kassenzettel zurück. Sollte die Vorgehensweise für Kunden einmal abweichen, kommunizieren das Unternehmen direkt im veröffentlichten Produkt-Rückruf. (kab)