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„Anpassung notwendig“ – EnBW erhöht Gaspreise um 38 Prozent

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Von: Marten Kopf

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Karlsruhe - Die Energiekrise macht Versorgern wie Verbrauchern zunehmend zu schaffen. Die baden-württembergische EnBW reagiert nun – und erhöht ab Dezember die Gaspreise deutlich. Wieder.

Nur wenige Monate nach der letzten kräftigen Erhöhung hebt der Energieversorger EnBW Energie Baden-Württemberg AG die Gaspreise weiter massiv an. Zum 1. Dezember steigen die Preise in der Grundversorgung im Schnitt um 38 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag (11. Oktober) in Karlsruhe mitteilt. Die Anpassung sei nötig. Zum Juli hatte das Plus schon bei knapp 35 Prozent gelegen. Wie echo24 berichtet, stiegen zum Oktober auch die Strompreise.

EnBW erhöht Gaspreise: „Wissen, dass diese Preisanpassung eine Mehrbelastung ist“

„Sobald die Vorschläge der von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission zur Abfederung der gestiegenen Energiekosten konkret ausgestaltet und gesetzlich verankert sind, wird die EnBW diese in der Preisgestaltung berücksichtigen“, hieß es weiter. Nach wie vor seien die Kosten, für die EnBW Gas beschafft, infolge des Kriegs in der Ukraine sehr hoch, erklärte der Versorger.

Der bisherige Durchschnittspreis an den Großhandelsmärkten für das laufende Jahr habe sich verfünffacht, zeitweise gar verzehnfacht. Auch nach der Preiserhöhung liege der Gaspreis bei der EnBW allerdings weiterhin unter dem Marktdurchschnitt. „Wir wissen, dass diese Preisanpassung eine Mehrbelastung für unsere Kund*innen bedeutet“, so Vertriebsvorständin Colette Rückert-Hennen. Man ergreife Maßnahmen, die Folgen für Kunden abzumildern.

Krieg in der Ukraine: Steigende Gaspreise machen Verbrauchern zunehmend zu schaffen

Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden muss einer Musterrechnung zufolge mit Zusatzkosten von rund 64 Euro brutto im Monat rechnen. Die seit Anfang Oktober auf sieben Prozent gesunkene Mehrwertsteuer sei schon enthalten und dämpfe die Erhöhung ab. Die inzwischen zurückgenommene Gasbeschaffungsumlage hatte die EnBW im Unterschied zu anderen Anbietern noch nicht erhoben. Daher ergäben sich hieraus auch keine Veränderungen beim Gaspreis.

Die durch den Ukraine-Konflikt drastisch gestiegenen Gaspreise machen Versorgern wie Verbrauchern zunehmend zu schaffen. Auch kommunale Versorger ächzen unter der Energiekrise. So bereiteten etwa die Stadtwerke Heidelberg ihre Kunden erst kürzlich ebenfalls auf eine mögliche Erhöhung der Gaspreise um bis zu 75 Prozent vor. (mko/dpa/pm)

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