Corona-Mutation in Deutschland? Passagiere aus Großbritannien infiziert
Coronavirus: Besorgt blicken Wissenschaft und Politik aktuell auf eine neue Corona-Variante, die sich in England rasch ausbreitet. Gibt es nun den ersten Fall in Deutschland?
- Eine neue Mutation des Coronavirus* breitet sich rasant im Südosten Englands ausbreitet.
- Von Sonntag auf Montag werden um Mitternacht die Grenzen nach Großbritannien dicht gemacht.
- Auch der Flugverkehr wird wegen der gefährlichen Corona-Mutation eingestellt.
- Neue Variante des Virus: Das musst Du über die Corona-Mutation wissen.
Update vom 25. Dezember: Die Corona-Mutation aus England hat Deutschland erreicht. Wie Experten die Lage einschätzen und welche Konsequenzen daraus Folgen: Alle Infos zum mutierten Coronavirus-Fall in Baden-Württemberg.
Corona-Mutation in Deutschland? Passagiere aus Großbritannien infiziert
Update vom 21. Dezember, 14:45: Wie mittlerweile bekannt geworden ist, sind am Flughafen Hamburg mehrere Corona-Fälle bestätigt worden. Es handelt sich dabei um sieben Passagiere aus Großbritannien. Nun muss noch geklärt werden, ob es sich um die neue Corona-Mutation handelt. Die Lufthansa hat zudem erklärt, dass sie weiterhin Flüge ins Vereinigte Königreich anbiete – aber nicht zurück. Allein heute werden es sieben Flüge in Richtung England geben.
Update vom 21. Dezember, 11:52 Uhr: Nicht nur in Hannover, auch in Stuttgart, Dortmund und Berlin soll es erste Fälle der Corona-Mutation geben. Das berichtet die Bild. Insgesamt seien 10 Menschen, die mit einem Flugzeug aus Großbritannien nach Deutschland reisten, infiziert. Am Flughafen Stuttgart hat die Maßnahme für großes Chaos gesorgt.
Update vom 21. Dezember: Die Corona-Mutation aus Großbritannien könnte nun auch Deutschland erreicht haben. Am Flughafen Hannover ist am Montag (21. Dezember) ein Reisender aus dem Vereinigten Königreich positiv getestet worden. Der Fluggast und seine Begleiter werden nun mit einem Quarantäne-Transport an ihren Zielort gebracht und dort „separiert“. Im Anschluss sollen Labortests klären, ob es sich um die neue, besonders ansteckende Variante des Coronavirus handelt. Einzelheiten sollen heute um 14 Uhr bekannt gegeben werden.
Unterdessen dürfen 63 Passagiere aus Großbritannien nicht am Flughafen Hannover einreisen. Während einer von diesen wieder zurück nach London geflogen ist, müssen die anderen noch auf ihre Tests warten. Dafür sind extra Feldbetten am Flughafen aufgebaut worden. „Unser Ziel war zu verhindern, dass die neue Virusart unbemerkt nach Niedersachsen einzieht“, sagt Regionspräsident Hauke Jagau. Über den Vorfall berichtet auch Merkur.de.
Corona-Mutation: 70 Prozent ansteckender – Deutschland ergreift heftige Maßnahme
Update vom 20. Dezember, 22 Uhr: Einzelne Fälle der Corona-Mutation, die sich aktuell im Südosten Englands ausbreitet, sind offenbar bereits in der EU aufgetreten. Das italienische Gesundheitsministerium hat mitgeteilt, bei einem Patienten das entsprechende Genom sequenziert zu haben. Der Patient aus Italien war erst kürzlich mit einer weiteren Person per Flug aus England in Rom gelandet. Die beiden seien in Isolation.
Gesundheitsminister Jens Spahn erwähnte im ZDF Fälle in Dänemark, die aber nach Angaben dänischer Behörden unter Kontrolle seien. Der Europaabgeordnete Peter Liese sprach von nachgewiesenen Infektionen in Belgien und den Niederlanden. „Es wird ja erst seit Kurzem überhaupt auch diese neue Variante gezielt getestet. Man kann nicht ausschließen, dass es schon viele Infektionen auf dem Kontinent gibt“, sagte er der „Welt“.
Coronavirus-Mutation in England: Deutschland stoppt Flüge aus Großbritannien
Update vom 20. Dezember, 20:30 Uhr: Mit Flugverboten und Grenzschließungen rüstet sich Europa gegen eine in Großbritannien entdeckte, hoch ansteckende Variante des Coronavirus. Deutschland stoppt Flüge aus Großbritannien weitgehend. Landungen aus dem Land sind ab Mitternacht untersagt, wie aus einer Verfügung des Bundesverkehrsministeriums von Sonntag hervorgeht. Ausgenommen sind demnach etwa reine Frachtflüge.
Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass sie auch für den Reiseverkehr zwischen Deutschland und Südafrika Einschränkungen beabsichtigt. Für beide Länder solle am Montag noch eine Verordnung erlassen werden, kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der ARD an. Das Bundesinnenministerium hatte die Bundespolizei bereits am Sonntagabend angewiesen, Reisende aus Großbritannien und Südafrika sofort systematisch zu kontrollieren.
Coronavirus-Mutation: Wie gefährlich ist sie – und kann sie auch zu uns kommen?
Erstmeldung vom 20. Dezember, 13 Uhr: Deutlich ansteckender, schnell um sich greifend: Eine neue Mutation des Coronavirus , die sich rasant im Südosten Englands ausbreitet, gibt Anlass zur Sorge. Während der Start der Corona-Impfungen in Deutschland* kurz bevor steht, wenden sich Wissenschaftler nun auch der Erforschung der neuen Corona-Variante zu, die nach ersten Erkenntnissen viel ansteckender ist, als die bisher bekannte Form des Virus. Wie gefährlich ist die neue Corona-Mutation? Und ist der Impfstoff dagegen weniger effektiv?
Neue Corona-Mutation in England: Aggressive Variante des Virus breitet sich aus – wie gefährlich ist sie?
England stehe vor einer enormen Herausforderung, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag dem Sender Sky News. Wegen der Corona-Mutation gilt in London nun wieder eine weitreichende Ausgangssperre. Rund 16 Millionen Menschen sind betroffen. Wie HEIDELBERG24* berichtet, sollen sich bereits mehr als 1.000 Menschen im Südosten Englands mit der aggressiven Coronavirus-Variante infiziert haben.
Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist die erst kürzlich entdeckte Variante des Coronavirus um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag jedoch betont, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) twitterte in der Nacht zum Sonntag, sie stehe mit Großbritannien in engem Kontakt. Es gebe laut den britischen Gesundheitsbehörden momentan jedoch keine Hinweise darauf, dass die Mutation einen schwereren Krankheitsverlauf hervorruft, als das bereits bekannte Virus.
Corona-Mutation: WHO rät zu Schutzmaßnahmen – erstes Land verbietet Flüge aus England
Die britischen Behörden wollen zeitnah weitere Infomationen und Ergebnisse ihrer Analysen und Studien zu der neuen Corona-Variante teilen. „Wir werden die Mitgliedstaaten und die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, sobald wir mehr über die Merkmale dieser Virus-Variante und deren Auswirkungen erfahren.“ Die WHO rät, weiter alle Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Niederlande reagierten bereits – und untersagten alle Flüge nach und aus Großbrittannien.
Corona-Mutation aus England: Kann sie auch zu uns kommen?
Die Corona-Variante sei tatsächlich bereits in mehreren Ländern verbreitet, zitiert die BILD einen Medizinexperten der BBC. Schon Anfang Dezember sei bei einer Stichprobe ein Virus mit der in England beschriebenen Corona-Variante in den Niederlanden identifiziert worden, wie die niederländische Regierung bestätigte. Die Niederlande hatte daraufhin mit dem Verbot des Flugverkehrs für Passagiere aus England reagiert, dass zunächst bis zum 1. Januar gelten soll.
Auch für Deutschland erwägt nun die Einschränkung des Flugverkehrs aus Großbritannien. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums erfahren hat, gilt ein solches Verbot wegen einer neuen Corona-Variante auch für Südafrika. Ein Sprecher der Bundesgesundheitsministeriums sagte, dass die Entwicklung in Großbritannien aktuell sehr genau verfolgt werde. Virologe Dr. Christian Drosten hat auf Twitter erklärt, dass die Corona-Mutationen aus England und Südafrika bisher noch nicht in Deutschland entdeckt wurden.
Corona-Mutation: Gesundheitsexperte mit Warnung – „gefährlichere Mutationen folgen“
Auch der deutsche Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) warnt vor Mutationen des Coronavirus. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass Mutationen die Ansteckungsgefahr erhöhen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Das ist ein weiterer Grund dafür, dass die zweite Welle nicht so stark werden darf. Je mehr Ansteckungen man zulässt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch gefährlichere Mutationen folgen. Das ist quasi ein Teufelskreis: Mehr Ansteckungen führen zu mehr Mutationsgelegenheiten und damit zu mehr Mutationen. Diese wiederum führen zu mehr Ansteckungen. So geht es dann immer weiter.“ (kab/dpa) *HEIDELBERG24 und Merkur.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.