Verkaufsverbot bei Aldi: Diese Produkte verschwinden für immer aus den Regalen
Ein neues Gesetz verbietet seit 1. Januar 2022 eine umstrittene Praktik in der Eier-Produktion. Das wirkt sich für Kunden von Aldi und Co. auch auf den Einkauf aus:
Mit dem massenhaften Töten männlicher Küken in der Legehennenzucht ist seit dem Jahreswechsel Schluss. Am 1. Januar 2022 endete die jahrelange Debatte um die umstrittene Praktik in der Eier-Produktion. Das hat auch Auswirkungen auf den Einkauf bei Aldi und Co. – denn bestimmte Eier dürfen in Supermarkt und Discounter jetzt nicht mehr verkauft werden.
Konkret handelt es sich dabei um Eier, bei deren Produktion männliche Küken geschreddert wurden – doch es gibt weiterhin Ausnahmen. HEIDELBERG24 erklärt, was sich für Discounter-Kunden jetzt ändern wird:
Discounter | Aldi |
Hauptsitz | Essen (Aldi Nord), Mühlheim an der Ruhr (Aldi Süd) |
Gründer | Karl & Theo Albrecht |
Filialen weltweit | 11.235 (2019) |
Aldi: Kükentöten seit Januar verboten – Supermärkte stoppen Verkauf von diesen Eier-Produkten
In Deutschland wurden bis zum Verbot jährlich rund 45 Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet, weil sie keine Eier legen und außerdem weniger Fleisch ansetzen. Bereits 2019 hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass Kükentöten grundsätzlich rechtswidrig sei. Da es aber noch keine flächendeckende Alternative zu der umstrittenen Praktik gab, blieb diese bis vor kurzem erlaubt.
Im Mai letzten Jahres beschloss der Bundestag schließlich ein Gesetz zum Ausstieg aus dem Kükentöten zum Jahresbeginn 2022. Demnach sollen stattdessen Verfahren eingesetzt werden, um das Geschlecht der Küken bereits im Ei zu erkennen. Die Ankündigung vieler Supermarkt- und Discounter-Ketten, ihr Sortiment entsprechend bereits zum Jahreswechsel umstellen zu wollen, erhöhte den Druck auf die Geflügelbranche zusätzlich, die Umstellung schnell voran zu treiben.
Auch in weiteren Sortiment-Bereichen treiben viele Supermärkte und Discounter den Haltungswechsel und Tierwohl-Gedanken aktuell voran. So hat bei Aldi im Sommer 2021 bereits der Umstieg auf tierwohlgerechtere Haltungsformen beim Frischfleisch begonnen. Außerdem will der Discounter-Riese bis 2030 nur noch Milch aus den Haltungsformen 3 und 4 anbieten.
Aldi: Kükentöten verboten – Ausnahmen bei Verkaufsverbot von Eiern
Für Kunden von Aldi und Co. ändert sich seit Einführung des Verbots das Eier-Sortiment zwar nicht – dafür aber der Produktionshintergrund der angebotenen Produkte. Denn Eier, bei deren Produktion männliche Küken getötet wurden, dürfen nun nicht mehr im Regal laden. Eine gute Nachricht für Kunden, die Wert auf nachhaltige und tierwohlgerechte Einkäufe legen – obwohl bei einem Test von Supermärkten in Sachen Nachhaltigkeit* zuletzt mehrere große Namen eine Schlappe kassierten, wie ruhr24.de berichtet.
Das Verkaufs-Verbot gilt allerdings meist nur für frische Eier. Bei verarbeiteten Eier-Produkten, die oft aus dem Ausland stammen, kann es noch der Fall sein, dass während der Produktion Küken geschreddert wurden. Laut Tagesschau hat der Verband der Eierproduzenten in Deutschland (BVei) bereits gefordert, dass auch bei Fertigprodukten umgestellt wird.
Auch bei Eiern von Wochenmarkt oder Hofläden kann es sein, dass die Legehennen im Ausland geschlüpft sind und männliche Tiere geschreddert wurden, heißt es im Tagesschau-Bericht weiter. Verbraucher, die bei ihrem Einkauf auf tierwohlgerechte Produkte achten, sollten aufgrund dieser Schlupflöcher im Gesetz also genau hinschauen, welche Eier und Eier-Produkte in ihrer Einkaufstasche landen. (kab) *HEIDELBERG24 und ruhr24.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.