Aldi: Trotz Inflation – Discounter senken Butter-Preise
Wohl aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise ist der Umsatz im Einzelhandel zurückgegangen. Doch mehrere Discounter setzen ein Zeichen – und zwar mit Butter.
Mit einer Inflationsrate von 4,7 Prozent ist der Wert so hoch wie seit 1981 nicht mehr. Ein Grund dafür ist der Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine. Auch die weiterhin anhaltende Corona-Pandemie und Lieferengpässe durch fehlende Container und Ressourcen spielen dabei eine Rolle. Den meisten Verbrauchern dürften die Gründe egal sein – die steigenden Preise bei Aldi, Lidl und anderen Supermärkten aber nicht.
Name | Aldi |
Sitz | Essen |
Gründung | 1961 |
Gründer | Karl und Theo Albrecht |
Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel gesunken – Aldi senkt trotzdem Butter-Preis
So hat Aldi bereits im April angekündigt, dass die Preise von rund 400 Produkten steigen werden. Auch andere Discounter und Supermärkte ziehen nach. Kein Wunder also, dass das Statistische Bundesamt (Destatis) einen gewaltigen Umsatzeinbruch registriert hat.
Demnach ist der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel im Vergleich zu März um 7,7 Prozent zurückgegangen. Die Deutschen haben also weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben. Schließlich sind zwar die Preise – auch für Energie – gestiegen, die Löhne aber nicht.
Aldi, Edeka, Netto und Norma senken Butter-Preis
Jetzt wollen und können Discounter aber wieder etwas an die Kunden zurückgeben. So haben Aldi, Edeka, Netto und Norma am Donnerstag (2. Juni) eine Preissenkung für ein bestimmtes Produkt angekündigt. Es geht dabei um Butter! Der Preis für das gelbe Gold ist seit Anfang des Jahres immer wieder gestiegen. Glücklicherweise gibt es bei Aldi ein Produkt, das Sonnenblumenöl und Butter günstig ersetzen kann.
Laut „Lebensmittel Zeitung“ habe die Butter im Januar noch 1,65 Euro für 250 Gramm gekostet. Im Mai ist der Preis bereits bei 2,29 Euro angekommen – ein neuer Rekord. Jetzt wollen Aldi, Edeka, Netto und Norma die Kehrtwende einleiten, indem die Butter um 10 Cent günstiger gemacht wird, also „nur“ noch 2,19 Euro kostet.
Aldi: Experten vermuten weiteren Anstieg der Lebensmittelpreise
„Entspannt sich die Situation am Markt wieder, so werden Preisvorteile umgehend in unseren Verkaufspreisen berücksichtigt“, erklärt eine Sprecherin von Aldi Süd. Auch bei Edeka wolle man Preisvorteile im Einkauf „zeitnah“ an Kunden weitergeben. Bedeutet das also, dass Lebensmittel in naher Zukunft bald wieder günstiger werden? Wohl kaum, wenn man einer Studie der Kreditversicherer von Allianz Trade glauben darf.
So spiegelten die Preise im Lebensmitteleinzelhandel aktuell nicht die Preise wider, die in den letzten 18 Monaten bei den Herstellern von Agrarstoffen angefallen sind. Laut der Studie sei vor allem die Produktion von Lebensmitteln wie Öl und Fett (+53 Prozent), Mehl (+28 Prozent) sowie Nudeln (+19 Prozent) teurer geworden. Die Preise im Einzelhandel seien aber nur um sechs Prozent gestiegen. (dh mit dpa)