Aldi: Trickbetrüger locken mit Gewinnspielen – Discounter hofft, „eine Lösung zu finden“
Kunden von Aldi müssen sich aktuell vor fiesen Betrügern in Acht nehmen, die auf Facebook mit angeblichen Gewinnspielen locken – es ist eine Falle.
Keine guten Zeiten für die Verbraucher in Deutschland: Lieferengpässe und massive Preissprünge stehen an der Tagesordnung, seit der Krieg in der Ukraine tobt. Energie- und Spritpreise sind weiter auf Rekordhoch und auch für Lebensmittel müssen die Menschen tiefer in die Tasche greifen. Auch die Discounter Lidl und Aldi mussten die Preise für viele Alltags-Produkte anpassen, dazu zählen in Deutschland Fleisch- oder auch Milcherzeugnisse.
Unternehmen | Aldi |
Hauptsitz | Essen |
Umsatz | 106,3 Milliarden USD (2019) |
Gründung | 1961, Essen |
Gründer | Karl Albrecht, Theo Albrecht |
Aldi und Co. kämpfen mit Lieferengpässen – ein Produkt ist massiv betroffen
Preistreiber sind die Produktionskosten – aber auch Faktoren wie die Logistik oder die Tatsache, dass Krieg in Europa herrscht, sind mitverantwortlich für die Preissprünge. Hinzu kommen Lieferengpässe, speziell im Fall von Produkten, die aus der Ukraine oder aus Russland stammen. Exemplarisch dafür steht das Sonnenblumenöl, das zu mehr als 90 Prozent importiert wird. Allein schon all die Lieferungen aus der Ukraine decken rund 51 Prozent vom Bedarf in Deutschland ab.
Die Lieferungen aus Russland decken nach Informationen der Ölsaaten-verarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) 27 Prozent vom Bedarf. Kein Wunder, dass Sonnenblumenöl selten und teuer geworden ist. Verschärft wird das Speiseöl-Problem noch von Hamsterkäufen, wie Florian Block – Pressesprecher des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) – auf Anfrage vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärt.

Warnung an alle Aldi-Kunden: Nicht auf perfide Betrugsmasche reagieren
Block weiter: „Als Russland seinen Angriff auf die Ukraine startete, begann ein starker Run der Verbraucher auf Sonnenblumenöl – weil berichtet wurde, dass die Ukraine einer der größten Produzenten von Sonnenblumen ist.“ Das ist auch mit ein Grund, weshalb Sonnenblumenöl im Ausland oft viel billiger ist, als im deutschen Einzelhandel. Im Zuge dessen kommt es für viele Kunden von Lidl, Aldi und Co. sicher gelegen, wenn Aktionen oder Gewinnspiele veranstaltet werden.
Erst recht, wenn es in vermeidlichen Gewinnspielen Produkte wie Fernsehapparate oder teure E-Bikes zu gewinnen gibt. Doch alle Gewinnspiele, die oft von Accounts wie ALDI_DE, ALDI Fans, ALDI Club oder ALDI Deutschland gepostet werden, sind eine perfide Betrugsmasche, auf die Aldi-Kunden nicht reagieren sollten. Die Beiträge stammen nicht von Aldi selbst, was die Facebook-User an bestimmten Merkmalen feststellen können, das sind:
- eine unprofessionelle Aufarbeitung. Das können schlechte Bilder oder auch Texte voller Fehler sein.
- falsche Seitennamen wie ALDI Fans oder ALDI Club, die weder Impressum noch Kontaktdaten aufweisen und auch kein blaues Häkchen haben.
- Seiten mit wenigen Followern und Beiträgen, die keinen seriösen Eindruck erwecken.
Aldi ringt mit dubiosen Gewinnspiel-Posts – „hoffen, Lösung zu finden“
Aldi selbst textet in einem Facebook-Posting, dass alle Beiträge immer mit einem blauen Haken gekennzeichnet seien, welcher die Verifizierung der Original-Seite anzeige. „Wir geben unser Bestes, die Fake-Anzeigen so schnell wie möglich zu stoppen und hoffen, hier zeitnah eine Lösung zu finden.“ Grundsätzlich sollten Social-Media-Nutzer im Netz vorsichtig unterwegs sein und misstrauisch werden, wenn sie auf dubiose Angebote oder Gewinnspiele stoßen.
Das zeigte erst vor wenigen Wochen auch ein Bericht von BW24, der die absurden Speiseöl-Angebote auf Ebay thematisierte. Und wenn Speiseöl zum Billigpreis angeboten wird, sollte das erst recht Misstrauen wecken, denn: Oft fehlt es in Läden sogar am extra-teuren Speiseöl in Bio-Qualität, was deutlich macht, dass Billigangebote im Netz kritisch gesehen werden sollten. Übrigens: Aktuell sorgt Aldi mit einer neuen Methode gegen Hamsterkäufe für Aufsehen.