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Bunte Eier vom Supermarkt: Darum sollte man besser darauf verzichten

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Von: Fabienne Schimbeno

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Gefärbte Eier aus dem Supermarkt oder Discounter sind nicht nur an Ostern beliebt. Doch die bunten Eier haben auch Nachteile:

Bunt gefärbte Eier sind ein absoluter Klassiker zu Ostern. Wer keine Lust auf Malstunde hat, der greift zu farbigen Eiern von Aldi, Lidl und Co. So beliebt die bunten Eier auch sind, so sehr sind sie mit Vorsicht zu genießen. Was Verbraucher vor dem Kauf unbedingt wissen sollten:

Bio, Freiland oder Käfig? Fehlende Kennzeichnungspflicht bei gefärbten Eiern

Die Farben, mit denen die Hühnereier gefärbt werden, sind Farbstoffe, die unter den sogenannten E-Nummern zwischen E100 und E180 aufgeführt sind. Damit die bunten Eier ihren Glanz erhalten, werden sie nach dem Kochen und Färben mit einer Mischung aus Schellack und Palmwachs versiegelt. Farben und Versiegelung sind als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen und somit unbedenklich.

Öko-Test hat bereits 2021 vor den bunten Ostereiern aus dem Supermarkt oder Discounter gewarnt. Während für rohe Eier eine Kennzeichnungspflicht gilt, fällt diese bei gefärbten hartgekochten Eiern weg. Grund dafür ist, dass sie nicht mehr als „Eier“ gelten, sondern als „verarbeitetes Eiprodukt“. Verbraucher können so dann aber nicht mehr nachvollziehen, woher die Eier stammen und ob sie aus Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung sind. 

Vorsicht vor Keimen: Gefärbte Eier liegen meist lange vor Ostern im Supermarktregal

Eine Ausnahme bilden gefärbte Eier, die das sogenannte „KAT“-Siegel enthalten: Das Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. garantiert, dass die Eier aus Boden-, Freiland- oder Bio- und somit nicht aus Käfighaltung stammen. Im Übrigen sollte man das Wasser, das zum Eier-Kochen benutzt wurde, nie wegschütten – es kann noch als Haushaltsmittel verwendet werden. Darüber berichtet RUHR24*.

Hartgekochte bunte Eier sind meist schon lange vor dem Osterfest in den Supermarkt-Regalen zu finden – und das ungekühlt. Die fehlende Kühlung kann zu Keimbelastung der Eier führen. Bunt gefärbte Eier sollten daher immer im Kühlschrank aufbewahrt werden. Außerdem sollten man beim Kauf darauf achten, dass die Schale keine Risse hat. Denn auch so können Keime in das Ei eindringen.

Tipps und Tricks: Darauf solltest Du beim Kauf von gefärbten Eiern achten

Beim Kauf ist grundsätzlich zu empfehlen, auf das Haltbarkeitsdatum der gefärbten Eier zu achten. Wenn die Eier länger haltbar sind, kann man davon ausgehen, dass sie noch nicht so lange ungekühlt gelagert waren. Wenn beim Schälen der bunten Eier Farbe auf dem Ei selbst zu erkennen ist, deutet das darauf hin, dass die Schale beim Kochen gerissen ist und Farbe ins Innere gelangen konnte.

Wer also auf Nummer sichergehen möchte, der sollte seine Eier am besten selbst kochen und färben: Um auch bei den Färbemitteln kein Risiko einzugehen, können beispielsweise Naturfarben verwendet werden. Heidelbeeren, Rote Beete, Kurkuma, Spinat oder Blaubeersaft färben das Ei lila, blau, rot, gelb oder grün. Unbedenkliche Farbstoffe zum Färben der Eier sind etwa Riboflavin (E101), Chlorophyll (E140) oder Lycopin (E160D).

Bunte Eier
Bunte Eier zu Ostern sind sehr gefragt. © Carmen Jaspersen/dpa

Statistisches Bundesamt: Eier aus ökologischer Erzeugung und Freilandhaltung steigen

Laut Statistischem Bundesamt wurden 2020 in deutschen Betrieben mit mindestens 3000 Hennenhaltungsplätzen insgesamt rund 12,9 Milliarden Eier produziert. Den größten Zuwachs in der Eierproduktion erfuhren Eier aus ökologischer Erzeugung und Freilandhaltung.

1,6 Milliarden Eier stammen aus ökologischer Erzeugung. Das sind 8,1 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Freilandhaltung wurden laut Statistischem Bundesamt 2,6 Milliarden Eier produziert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Produktion um 8,7 Prozent gestiegen.

Öko-Test empfiehlt: Eier aus Biohaltung kaufen

Wer sich für den Tierschutz einsetzt, dem empfiehlt Öko-Test, Eier in Bio-Qualität zu kaufen. Noch besser seien Bio-Eier aus Bruderhahn-Projekten.

Jährlich werden etwa 50 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet. Grund dafür ist die mangelnde Rentabilität der Mast. Männliche Küken setzen kaum Fleisch an, außerdem legen sie keine Eier. Bruderhahn-Initiativen ziehen auch männliche Küken auf und verwerten sie. Ostereier drohen wegen des Ukraine-Kriegs übrigens knapp zu werden. (fas) *HEIDELBERG24 und RUHR24 sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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