Verbot „ewiger Chemikalien“: Liste zeigt, welche Produkte mit PFAS hergestellt werden
In Deutschland und vier anderen EU-Ländern tut sich was! Sie fordern das Verbot „ewiger Chemikalien“. Was es damit auf sich hat und worin sie enthalten sind:
Es könnte eines der umfangreichsten Verbote in Europa werden: das Ende der per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, kurz PFAS, auch „ewige Chemikalien“ genannt. Vielen werden die Chemikalien kein Begriff sein, dabei begegnen wir ihnen ständig. Denn sie werden in zahlreichen Produkten aufgrund ihrer abweisenden Eigenschaften verwenden. Allerdings: Sie gelten als giftig und sollen nun endgültig verboten werden.
Verbot von PFAS – doch was ist das eigentlich?
Kurz zur Erklärung: PFAS umfassen mehr als 10.000 Stoffe. Sie kommen nicht natürlich vor und werden erst seit den späten 1940ern hergestellt. Die Industriechemikalien werden seit Jahrzehnten für sehr viele Produkte verwendet. Sie gelten aber als schädlich für Umwelt und Gesundheit.
Laut Öko-Test haben Untersuchungen des Umweltbundesamts gezeigt, dass bei Kindern und Jugendlichen hohe Mengen an PFAS nachgewiesen wurden. Bei bis zu einem Viertel der Jugendlichen sei die Konzentration im Körper so hoch gewesen, dass „gesundheitliche Wirkungen nicht mehr mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können“, heißt es.
PFAS-Verbot: Liste zeigt Produkte, die die giftigen Chemikalien enthalten
Nun geht Deutschland gemeinsam mit vier weiteren Ländern gegen die PFAS vor. Man will ein Verbot gegen die giftigen Chemikalien erzielen, dies könne aber einige Jahre dauern – immerhin müssen zahlreiche Unternehmen Alternativen zu den PFAS finden.
Doch nun zu der spannenden Frage, welche Produkte PFAS enthalten und von dem künftigen Verbot eventuell betroffen sein könnten. Aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaft werden PFAS nämlich für viele Produkte verwendet:
- Textilien, wie Jacken und Outdoor-Kleidung.
- Haushaltswaren, wie Backpapier, Kochgeschirr und Pfannen. Auch Verpackung von Fast Food-Gerichten ist davon betroffen. Sie schützen zum Beispiel Pizzakartons vor dem Durchweichen. Man findet PFAS auch im Teppichboden.
- Brandbekämpfung. Öko-Test weist darauf hin, dass es wohl keinen Ersatz für die Chemikalien bei Feuerschutzkleidung oder Feuerlöschschaum geben wird.
- Autoindustrie, zum Beispiel in Autositzen.
- Lebensmittel, wie Eier, Fisch, Muscheln, Fleisch und Schlachtnebenerzeugnisse sowie Mikrowellenpopcorn. Weil PFAS über die Natur aufgenommen werden können, sind auch Pflanzen mit den Chemikalien belastet.
- Bauwesen, wie Farbe
- Elektronik, wie Fotografie und Elektronikkabel.
- Kosmetika, wie Wimperntusche, Make-up und Lippenstifte.
- Imprägnierung, Skiwachsen
- Pestizide
Verbot von PFAS: Chemikalien schlecht für Gesundheit und Umwelt
PFAS gelten als gefährlich für die Gesundheit. So sollen sie unter anderem die Immunantwort bei Impfungen vermindern oder sogar Nieren- und Hodenkrebs bei Erwachsenen verursachen können. Für die Umwelt sind die Chemikalien außerdem schlecht, da sie sehr lange brauchen, um abgebaut zu werden. Die Behörden schätzen, dass in den nächsten 30 Jahren rund 4,4 Millionen Tonnen PFAS in die Umwelt gelangen, wenn nichts dagegen unternommen wird. (jol)