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Grünes Gold: Warum sind die Preise für Gurken aktuell so hoch?

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Von: Teresa Knoll

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Gurken sind gesund und lecker – und für manchen gerade unerschwinglich. Aber warum schießen die Preise gerade so in die Höhe und wie lange wird das so bleiben?

An die gestiegenen Kosten auch für Lebensmittel haben wir uns mittlerweile wohl gewöhnt. Irgendwie muss man sich nun mal damit arrangieren. Doch der Preis für ein bestimmtes Lebensmittel sorgt bei manchem gerade für Bluthochdruck: Gurken sind so teuer, dass sie sich nicht mehr jedermann leisten kann. Mancherorts muss man über drei Euro für das grüne Gemüse berappen. Aber warum kosten gerade Gurken im Moment so viel und wie lange wird das so bleiben?

Warum sind die Gurken-Preise gerade so hoch?

Den Rekord hält vermutlich ein EDEKA in Hamburg: Auf ihrem TikTok-Kanal postet „about.linchen“ ein Video, in dem sie die Gurken samt Preisschild zeigt: 3,29 Euro soll eine der grünen Stangen kosten. „Habe plötzlich keine Gurke mehr gebraucht ...“, kommentiert sie ihren Fund. „Ziemlich teuer für Wasser mit grüner Schale“, finden auch mehrere Nutzer in den Kommentaren.

Und das ist kein Einzelfall: Auch in anderen Supermärkten werden horrende Preise für Gurken verlangt. Ein Grund sind die schlechten Erntebedingungen in den Ländern, aus denen das Gemüse importiert wird. Gurken sind nicht das einzige Lebensmittel, bei dem die Preise stiegen: Nachdem die Verbraucher für Butter tiefer in die Tasche zahlen mussten, begann eine Preis-Schlacht der Supermärkte um den niedrigsten Preis.

Gemüse-Preise steigen: In Großbritannien bleiben die Regale leer

Im Moment haben Gurken nämlich keine Saison. Sie werden daher, wie zum Beispiel auch Zwiebeln und Tomaten, aus Südeuropa und Nordafrika importiert. Doch das heiße, trockene Sommerwetter hat dazu geführt, dass die Ernte eher mau ausfällt, wie auf tagesschau.de berichtet wird.

Wegen der geringen Ernte herrscht in Großbritannien im Moment (Stand 1. März) sogar Gemüseflaute, die Regale bleiben teilweise leer. Ein weiterer Grund dafür sind die hohen Energiekosten Großbritanniens und in den Niederlanden, wo das Gemüse in Treibhäusern gezogen wird. Deswegen werden die Bürger in Deutschland entlastet: Erhöhtes Wohngeld und ein gedeckelter Gaspreis sind nur einige der Änderungen, die 2023 in Kraft treten.

Gestiegene Gemüse-Preise: Schon 2022 weniger Ernte in Deutschland

Auch in Deutschland haben Hitze und Trockenheit 2022 zu besonders geringer Ernte geführt. In 2022 wurden 3,8 Millionen Tonnen Gemüse geerntet. Das sind zwei Prozent weniger als der Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021 und rund zwölf Prozent weniger als im Durchschnittsjahr 2021.

Ein weiterer Grund für die geringe Ernte in Deutschland waren die Gemüseanbauflächen, die im vergangenen Jahr mit rund 126.400 Hektar insgesamt vier Prozent kleiner als im Jahr davor waren. Die Möhrenernte fiel 2022 besonders gering aus: Es waren 19 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Gurkenernte ging um 12 Prozent zurück.

Teure Gurken: Wann werden die Preise wieder sinken?

Wie eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums von Cem Özdemir (Grüne) der Rheinischen Post sagte, sind andererseits die zu kühlen Witterungen in den Hauptanbaugebieten in Italien und Spanien, aber auch begrenzte Erntemengen in Marokko und der Türkei. Auch die höheren Frachtkosten und die Energiekosten für die Treibhäuser in Niederlanden und Belgien stellen ein Problem dar.

Anders als in Großbritannien wird die Knappheit laut der Sprecherin jedoch nicht zu leeren Regalen in Deutschlands Supermärkten führen. Die Versorgungslage mit frischem Obst und Gemüse sei gesichert. Wie Michael Koch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft t-online sagte, werden die Preise wohl bald wieder sinken, dann wenn die Gurken in Belgien und den Niederlanden geerntet werden können. (resa)

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