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Kakaopulver im Öko-Test: Nichts für Kinder – Beliebte Marken fallen durch

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Von: Pauline Wyderka

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Öko-Test knöpft sich diesmal Kakaopulver vor. Doch vor allem Marken-Lieblinge versagen im Test auf ganzer Linie. Warum es in diesem Test keine Sieger gibt:

Für Kinder ist so ein schnell selbst gemischter Kakao zuhause ein süßes kleines Vergnügen. Doch gerade bei Kindern möchte man lieber auf Nummer sicher gehen, dass keine bedenklichen Stoffe in dem Lebensmittel enthalten sind. Und da hat Öko-Test nach dem neuesten Test ein paar schlechte Neuigkeiten. Wirkliche Testsieger gibt es demzufolge schon mal nicht. Welche beliebten Marken knallhart durchrasseln:

Kakaopulver im Öko-Test: Zu viel Zucker – bekannte Marken nichts für Kinder

Überzeugen kann bei Öko-Test keines der 16 getesteten Kakaopulver. Dabei richten sich die Hauptkritikpunkte neben den Anbaubedingungen vor allem an die Inhaltsstoffe der verschiedenen Marken. Als Produkt, das vor allem an Kinder beworben wird, enthalten die verschiedenen Kakaopulver vor allem eines – und das ist weniger Kakao, sondern: Zucker.

Die Kakaopulver von gleich mehreren Marken enthalten mehr Zucker in einer Portion, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Kinder an einem Tag empfiehlt. In sieben weiteren Sorten sei der Zuckergehalt aus Sicht von Öko-Test zumindest erhöht. Produkte mit Zuckerzusatz dürfen jedoch demzufolge gar nicht an Kinder beworben werden. Öko-Test kritisiert darum beliebte Verpackungsdesigns mit Äffchen und Häschen.

Kakaopulver im Öko-Test: Schadstoffe in beliebtem Produkt für Kinder

Und noch mehr Kritik lässt sich an den Inhaltsstoffen der Kakaopulver üben. So können die Öko-Tester in sieben Kakaopulvern Mineralölbestandteile finden. Die gesättigten Mineralölkohlenewasserstoffe (MOSH) reichern sich im menschlichen Körper im Fettgewebe und der Leber an.

Ausgerechnet in ganzen fünf von sieben Bio-Produkten entdeckt Öko-Test MOSH. In vier Bio-Kakaopulvern findet Öko-Test im Labor zudem Cadmium. Das Schwermetall kann sich langfristig ebenfalls anreichern und Organe wie Leber und Nieren schädigen. Die „Gewinner“ gegenüber den Verlierern im Test:

Kakaopulver im Öko-Test: Problematische Lieferketten bei vielen Marken

Schließlich kommt Öko-Test auch auf das komplexe Thema von Anbau und Lieferkette der Kakaopulver zu sprechen. Während Marken wie Gepa und Rapunzel im Schadstofftest versagen, glänzen sie zumindest in dieser Kategorie. Sie sind die einzigen Hersteller, die vollumfängliche Nachweise für die gesamte Lieferkette einreichen. Die anderen Marken können hier keine oder keine vollständigen Belege vorweisen.

Während die Anbieter der getesteten Kakaopulver alle mittlerweile auf Zertifikate von Fairtrade und Rainforest Alliance setzen, lassen die Siegel noch jede Menge Graubereiche zu. Das macht die Produkte anfällig für Menschenrechtsverletzungen wie zum Leben nicht ausreichende Löhne oder sogar Kinderarbeit. Auch die in derselben Ausgabe von Öko-Test getesteten Erdbeeren weisen Probleme im Anbau auf.

Kakaopulver im Öko-Test: Blinder Fleck bei Pestiziden und illegalen Rodungen

Auch schädliche Pestizide können trotz Siegeln ein Problem in der Lieferkette sein und selbst illegale Rodungen können durch die Siegel nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Das Fazit: Vor allem beliebte Kakaopulver-Marken wie Nestlés Nesquik oder Kaba versagen auf ganzer Linie.

Und auch Bio-Produkte lassen in Sachen Inhaltsstoffen zu wünschen übrig. Immerhin, wenn es um die Lieferketten geht, lohnt es sich, auf die Bio-Marken Gepa und Rapunzel zu setzen. Den vollständigen Testbericht von Öko-Test zum Kakaopulver gibt es kostenpflichtig hier. (paw)

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