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Ketchup im Öko-Test: Wahre Zuckerbomben – beliebte Marke fällt durch

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Öko-Test hat 2020 mehrere Ketchup-Sorten getestet: Die Hälfte kann mit dem Test-Urteil „sehr gut“ überzeugen – doch eine der bekanntesten Marken Deutschlands fällt durch:

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat im Mai 20 Ketchup-Sorten getestet. Darunter die bekanntesten Marken Deutschlands. Neben Heinz, Hela und Kraft hat Öko-Test aber auch Ketchup-Eigenmarken von Aldi, Edeka, Rewe, Lidl und Kaufland sowie Bio-Ketchup getestet. Wie HEIDELBERG24 berichtet, kann die Hälfte der Ketchups mit dem Test-Urteil „sehr gut“ überzeugen. Eine Marke fällt aber aus vier Gründen mit der Test-Note „mangelhaft“ durch.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich im August 2020. Da er für unsere Leser noch immer eine Relevanz hat, hat die Redaktion ihn aktualisiert. Zum neuesten Ketchup-Test von Öko-Test vom März 2023 geht‘s hier.

Ketchup im Öko-Test: Das sind die Kriterien für guten Ketchup

Unter einem guten Ketchup versteht Öko-Test ein Produkt, das drei Kriterien erfüllt: „Guter Ketchup schmeckt nach unseren Kriterien intensiv nach Tomaten und ist frei von Schadstoffen – außerdem liegt sein Zuckergehalt unter 25 Prozent.“ Viele der getesteten Produkte erfüllen diese Kriterien – eine der bekanntesten Marken Deutschlands fällt aber durch.

In Geschmack und Qualität der Zutaten unterschieden sich die getesteten Ketchup-Produkte deutlich, sagt Öko-Test. Zwar schneide knapp die Hälfte der Ketchups im Test mit „sehr gut“ ab, gleichzeitig gäbe es aber auch bei vielen etwas zu bemängeln. Vor kurzem hat Öko-Test übrigens auch Fischstäbchen getestet – und eine Warnung für bestimmte Marken ausgesprochen.

Ketchup im Öko-Test: Bei allen Produkten Zucker-Anteil höher als bei Cola

Ketchup besteht aus Tomatenmark, Essig, Speisesalz, Gewürzen – und zu einem bedenklichen Anteil auch aus Zucker. Öko-Test kritisiert, dass alle getesteten Ketchups einen höheren Zuckeranteil als die klassische Cola deklarieren. Der Zucker-Gehalt der Tomatenketchups im Test liege laut Öko-Test zwischen 27,7 und 14,7 Gramm pro 100 Milliliter.

Bei drei Ketchups führt ein Zuckergehalt von über 25 Gramm pro 100 Milliliter zur Abwertung. „Mit zwei Esslöffeln (30 ml) dieser Produkte hat ein dreijähriges Kind schon mehr als die Hälfte der Zuckermenge intus, die es den Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge höchstens an einem ganzen Tag essen sollte“, so Öko-Test.

Ketchup im Öko-Test: Hohe Lykopinwerte beeinflussen das Test-Urteil

Dass zu viel Zucker ungesund ist, ist längst bekannt. Doch Öko-Test identifiziert noch weitere Inhaltsstoffe, die das Test-Urteil entscheidend beeinflussen können: Lykopin und Ergosterol. Lykopin ist das Carotinoid, das reife Tomaten rot färbt. Der Stoff gelte als einer der gesunden Bestandteile von Tomaten, weil er mit seinen antioxidativen Eigenschaften zellschützend wirke, informiert Öko-Test. Ein geringer Lykopingehalt deute darauf hin, dass insgesamt weniger oder weniger reife Tomaten verarbeitet wurden. In drei Ketchups sei der Lykopingehallt deutlich unterdurchschnittlich gewesen.

Lykopin steht für reife Früchte – Ergosterol weist hingegen darauf hin, dass die Produzenten viele aufgeplatzte Tomaten verarbeitet haben, in denen sich Schimmelpilze gebildet haben. Der Stoff Ergosterol sei nur in einem Tomatenketchup erhöht gewesen, sagt Öko-Test. Öko-Test hat insgesamt 20 Apfelmus- und Apfelmark-Produkte getestet und kommt dabei zu überraschenden – und teilweise erschreckendem – Ergebnissen.

Wie reif die Tomaten eines Ketchups sind, verrät der Lykopingehalt.
Wie reif die Tomaten eines Ketchups sind, verrät der Lykopingehalt. (Symbolfoto) © Victoria Bonn-Meuser/dpa

Ketchup im Öko-Test: Test-Urteil „mangelhaft“ – Bekannte Marke fällt durch alle Kriterien

Ein millionenfach verkauftes Ketchup-Produkt poltert mit einigen Mängeln durch die Öko-Test-Kriterien. Bei dem beliebten Produkt kritisiert das Verbrauchermagazin „zu viel enthaltenen Zucker, Laborwerte, die auf die Verwendung von weniger reifen Tomaten hinweisen, und den Geschmack“. Das „Mangelhaft“-Produkt ist von einem der größten Hersteller Deutschlands: Hela.

Gründe für die schlechte Note, die Öko-Test an den Ketchup vergibt, seien ein hoher Zuckergehalt (27,7 Gramm pro Milliliter), niedrige Lykopinwerte, das Hinzufügen von Rote-Beete-Saftkonzentrat sowie ein wenig intensiver Tomatengeschmack.

Ketchup im Öko-Test: Ein Teststieger überrascht – Sache hat jedoch einen Haken

Ein Urteil hat überrascht: Der günstige Lidl-Ketchup „Kania Tomaten Ketchup“ erhält das Test-Urteil „sehr gut“. Bei dem Ketchup mit einem Zuckergehalt von 23,4 Gramm pro 100 Gramm sind keine Pestizide gefunden worden. Auch geschmacklich kann das Produkt vom Discounter Öko-Test überzeugen: Es habe eine starke Tomaten- und Essignote, zudem sei es deutlich süß und zugleich salzig im Geschmack. Mit 23,4 Gramm pro 100 Gramm weist der Ketchup jedoch trotzdem einen sehr hohen Zuckergehalt auf. Öko-Test hat außerdem Mineralwasser-Quellen unter die Lupe genommen, mit teilweise beunruhigenden Testergebnissen. (lpb)

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