Mogelpackung des Monats: Nicht so „funny“ – bei diesen Chips is(s)t mehr jetzt weniger
Viele Chips-Tüten enthalten bekanntlich vor allem Luft. Der Trend in diesem Jahr ist auch weiterhin: Früher war mehr Knuspern. Diese Chips-Marke mogelt besonders dreist:
„Shrinkflation“ ist eines der trendigen Wörter, die 2022 quasi inflationär verwendet werden. Hier steigen die Preise, da schrumpft der Inhalt. So läuft es auch mit den Kartoffelchips der Marke Funny-Frisch, die von der Verbraucherzentrale Hamburg mal eben zur Mogelpackung des Monats gekürt wurden. Demnach soll der Hersteller Intersnack in einer rekordverdächtigen „shrinkflationären“ Aktion gleich mehrere Produkte bei gleichem Preis in der Menge reduziert haben.
Mogelpackung des Monats: Mehr als 30 Produkte mit versteckten Preiserhöhungen
Chipspackungen sind sowieso schon bekannt dafür, mehr Schein als Sein zu bieten. Da reißt man das verheißerisch knisternde Plastik auf und man guckt erstmal einer gähnenden Leere entgegen. Ärgerlich! Umso schlimmer, wenn die Menge des Knuspersnacks mit jedem Aufreißen schrumpft und schrumpft. Erst im Oktober schockiert die Verbraucherzentrale Hamburg mit Röntgenaufnahmen von Mogelpackungen, die 95 Prozent Luft entlarven. Einige der laut Verbraucherzentrale Hamburg betroffenen Produkte:
- Lay‘s, Hersteller Pepsico
- Doritos, Pepsico
- Pringles, Kellogg
- Crunchips, Lorenz Snack-World
- NicNac‘s, Lorenz Snack-World
Auch beim Knabberei-Hersteller Intersnack ist das in den letzten Monaten wohl ein beliebtes Mittel geworden, um Kosten zu senken – in der Produktion versteht sich, für den Endverbraucher wird da nichts günstiger. Mehr als 30 Artikel sollen laut Verbraucherzentrale Hamburg betroffen sein, darunter Produkte der Marken Chio Chips und Ültje. Bis zu 25 Prozent zahlt man bei diesen demnach ohne es zu wissen drauf. Die Chips von Funny-Frisch setzen dem ganzen der Verbraucherzentrale nach jedoch die Krone auf.
Weniger „frisch“, nicht so funny: Chipsfrisch sind die Mogelpackung des Monats
Das Ausmaß, mit dem bei den Chipsfrisch von Funny-Frisch mit der Verpackung gemogelt wird, ist beachtlich. Von 175 auf 150 Gramm soll der Inhalt der Tüte jetzt reduziert worden sein, die versteckte Preiserhöhung betrage damit rund 17 Prozent. Auch die Sorte „Ungarisch“ verspricht nach außen hin zu viel. Mit 35 Gramm weniger Inhalt zahlt man pro Gramm 16 Prozent mehr. In der kleinen Packung wirds richtig happig: Ein Viertel zahlt man bei der neuen 40 Gramm-Variante drauf.
Auf Nachfrage der Verbraucherzentrale verweist Intersnack Deutschland SE auf die enormen Kostensteigerungen, die wie so viele Branchen auch den Snack-Produzenten trifft. In welchem Rahmen die Kosten konkret gestiegen seien, wird nicht genauer ausgeführt. Ebenfalls ärgerlich für Knusper-Fans: Bei Stiftung Warentest fallen beliebte Chips-Marken mit „mangelhaft“ durch.
Mogelpackung des Monats: Preissteigerungen stimmen Kunden ärgerlich
Die Verbraucherzentrale Hamburg stellt bei Preissteigerungen im Chipsregal regelmäßig einen Dominoeffekt fest. Legt ein Hersteller vor, ziehen die anderen häufig nach. So ist es nicht weiter überraschend, dass außer bei Intersnack auch bei den Herstellern Pepsico, Kellogg und Lorenz Snack-World die Füllmengen schrumpfen. Tatsächlich habe Kellog mit dem Snack-Liebling Pringles vor wenigen Monaten vorgelegt.
Viele Kunden hätten sich bei dem Verbraucherportal beschwert. Man wundere sich darüber, wie es möglich sei, dass die größten Hersteller innerhalb kürzester Zeit nahezu gleiche Preisanpassungen vornehmen. Zuvorkommen kann man wenigstens der tückischen Verpackung des Ü-Eis mit diesem Geheimtrick, der verraten soll, welches Schoko-Ei eine Figur enthält. (paw)