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Honig im Öko-Test ‒ Bienengift und Dreck in vielen Produkten

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Von: Pauline Wyderka

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Öko-Test hat Bio-Honig unter die Lupe genommen. Viele Produkte schneiden gut ab, einige fallen durch – ein schwarzes Schaf enthält sogar Dreck.

Honig hat einen guten Ruf. Neben seinem vorzüglichen Geschmack soll er auch allerhand gesundheitliche Vorzüge haben. Er soll in der Lage sein, die Wundheilung zu fördern und gilt in der Regel als besonders naturbelassen. Wo Honig draufsteht ist auch nur Honig drin, so die allgemeine Meinung. Doch tatsächlich ist es nicht ganz so einfach. In vielen Honig-Sorten sind laut Öko-Test Rückstände von Pestiziden und zugesetzter Zuckersirup enthalten. Eine Sorte enthält sogar einen übermäßigen Anteil an Dreck.

Honig im Öko-Test: Auf Authentizität und Naturbelassenheit kommt es an

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat 19 verschiedene Honig-Sorten getestet. Auf dem Prüfstand stehen vor allem Bio-Blütenhonige in cremiger Form. Lediglich der getestete Akazienhonig sowie Sorten, von denen es keine Bio-Creme-Variante gibt, sind klar. Die Preisunterschiede zwischen den Sorten sind beträchtlich. Von 2,99 Euro bis 12,68 Euro für 500 Gramm ist alles dabei. Der Preis sagt jedoch nicht allzu viel über die Qualität des Honigs aus.

Eine zentrale Frage im Honig-Test: Ist drin, was draufsteht? Sind Pestizige oder andere Stofffe enthalten, die nicht hineingehören? Eine große Rolle spielen außerdem die Authentizität und Naturbelassenheit des Honigs. Im krassen Gegensatz dazu steht wahrscheinlich dieser Snack: Welche Chips ein weniger schlechtes Gewissen auslösen können und welche beliebten Marken durchfallen, hat Öko-Test ebenfalls unter die Lupe genommen.

Honig im Öko-Test: Gefälschte Sorten fallen durch

Die Ergebnisse zeigen große Qualitätsunterschiede zwischen den Honigen. Die Naturbelassenheit und Qualität der meisten Sorten ist in Ordnung. In den Bio-Sorten sind erfreulicherweise keine Pestizide enthalten, was erstaunlich ist, da es schwierig ist zu kontrollieren, welche Blüten die Bienen anfliegen. Lediglich ein Honig, der „Glück Honig aus Rapsblüten“, enthält nachweislich Spritzgifte, davon jedoch gleich dreierlei. Besonders absurd: Zwei davon sind sogar giftig für Bienen.

Im Blütenhonig von Dennree und im Rapshonig von Echter Deutscher Honig, die beide im Test durchgefallen sind, ist Zuckersirup zugesetzt. Gesetzlich darf sich das aber nicht mehr Honig nennen. Erklären lässt sich das entweder damit, dass die Sorten „gefälschte“ Honige sind oder durch unsauberes Arbeiten seitens der Imker. Wird bei der Zufütterung der Bienen mit Zucker oder Sirup geschlampt, können die Stoffe im Honig landen.

Honig im Öko-Test: Diese Sorte enthält viel Dreck

Auch beim Flotte Biene Bio-Blütenhonig von Langnese würde Biene Maja schimpfen. Er enthält übermäßig viel Dreck. Leichte Verunreinigungen durch die Produktion, zum Beispiel mit Pflanzenfasern oder Bienenhärchen, sind zwar normal, Öko-Test zufolge übersteigt das Maß an Schmutz im Langnese-Honig die gewöhnliche Menge jedoch deutlich. Eine Stellungnahme seitens Langnese erkläre demnach nicht, wie der Dreck in den Honig komme.

Letztlich schneiden viele Bio-Honige im Test gut ab. Meistens ist also nur Honig drin, wo Honig draufsteht. Bei den Testverlierern lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Ein guter Honig muss zudem nicht teuer sein. Das komplette Ergebnis gibt es im Testbericht im „Öko-Test Magazin 11-2022“ (kostenpflichtig). (paw)

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