Verbot von giftigen Chemikalien geplant: Diese Gefahr geht von „PFAS“ aus
Sie werden „ewige Chemikalien“ genannt: PFAS. Doch nun sollen sich verboten werden, da sie seit Jahren Mensch und Umwelt schädigen. Welche Gefahren für die Gesundheit drohen:
Ob in der Pfanne, im Pizzakarton oder in den Autositzen – überall begegnen wir den per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS). Sie kommen in rund 10.000 Stoffen vor und werden seit rund 80 Jahren für die Herstellung zahlreicher Produkte angewandt. Allerdings sind PFAS extrem umstritten, denn sie gelten als umweltschädigend und schlecht für die Gesundheit. Nun soll ein Verbot her.
Verbot von „ewigen Chemikalien“: PFAS in zahlreichen Produkten enthalten
Die Liste der Produkte, in denen PFAS enthalten sind, ist sehr lange. Es würde mehrere Jahre dauern, bis Unternehmen eine Alternative der Chemikalien gefunden haben. Dennoch sollen sie künftig verboten werden, dafür setzt sich Deutschland zusammen mit vier weiteren Ländern ein.
PFAS sind menschengemacht und gelten als wasser-, fett- und schmutzabweisend. Sie werden deshalb zum Beispiel für Jacken, Backpapier und Kabel genutzt. Doch die Chemikalien sind auch giftig – für Mensch, Tier und Pflanzen! „Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung bauen sich PFAS in der Umwelt über sehr lange Zeiträume nicht ab“, zitiert Öko-Test die Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Würde sich jetzt nichts ändern, gelangen bis 2050 rund 4 Millionen Tonnen PFAS in die Umwelt.
Verbot von giftigen Chemikalien: Diese Gefahr droht bei zu viel PFAS
PFAS sind extrem schädlich. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) nimmt der Mensch die Chemikalien vor allem über Lebensmittel auf. Allein im Trinkwasser können PFAS nachgewiesen werden. Aber auch in Lebensmitteln sind sie enthalten. Buzzfeed listet noch weitere Fakten über PFAS auf.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt pro Woche eine Maximalmenge von 4,4 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Allerdings: Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche bereits eine hohe Menge von PFAS im Körper haben. Bei bis zu einem Viertel der Jugendlichen sei die Konzentration im Körper so hoch gewesen, dass „gesundheitliche Wirkungen nicht mehr mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können“, heißt es vom Umweltbundesamt.
Zu viel PFAS können schwere Folgen für den Menschen haben. Laut der europäischen Umweltagentur können die „Ewigen Chemikalien“ zu Gesundheitsproblemen wie Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen. (jol)