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Haferflocken im Öko-Test: Schimmelpilz-Gefahr – bekannte Marken fallen durch

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Von: Sarah Isele

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Öko-Test hat Haferflocken-Produkte getestet. Die meisten erhalten die Note „sehr gut“. Einige Marken aber enthalten Schimmelpilzgifte. Die Ergebnisse:

Haferflocken sind aus fast keinem Haushalt wegzudenken und die nahrhafte Grundlage eines jeden Müslis oder Haferbreis. Vor allem für Kinder ist der Frühstücksklassiker morgens vor der Schule der ideale Start in den Tag. Öko-Test testete 29 kernige Haferflocken-Produkte verschiedener Marken. 18 Marken bekommen die Note „sehr gut“, vier schnitten dagegen nur mit „ungenügend“ ab. Auch wurden zahlreiche Schadstoffe in den Produkten nachgewiesen.

Haferflocken im Öko-Test: So wurde getestet

Für den Test wurden Haferflocken in (Bio-)Supermärkten, Discountern und Drogerien eingekauft. Von insgesamt 29 Produkten waren 16 Bio-zertifiziert. Für 500 Gramm Haferflocken liegt die Preisspanne zwischen 69 Cent und 3,29 Euro. Erfreulich: Sowohl das billigste als auch das teuerste Produkt schneiden mit der Bestnote „sehr gut“ ab. Ebenfalls befinden sich in der neuen Ausgabe Olivenöle im Test und bringen nur „mangelhafte“ Ergebnisse ein.

Spezialisierte Labore prüften die Flocken auf Belastungen mit Schwermetallen wie Nickel, Cadmium, Blei und Arsen. Teilweise kommen diese Elemente natürlich in der Erdkruste vor, aber sammeln sich auch in Luft, Boden und Wasser durch menschliche Umweltverschmutzung weiter an. Auch testete Öko-Test auf Mineralölbestandteile (MOSH/MOAH), die schon in vielen Lebensmittel – auch Haferflocken – gefunden wurden.

MagazinÖko-Test
Erstausgabe1985
HauptsitzFrankfurt
Erscheinungsweisemonatlich

Haferflocken im Öko-Test: MOSH/MOAH und Glyphosat

Schimmelpilze in Getreide können gesundheitlich schädlich sein. Daher wurde hier auf ein breites Spektrum an Pilzen getestet. Pestizidrückstände, wie Glyphosat, waren auch ein Hauptaugenmerk bei den Tests. In der Öko-Test-Bewertung waren die MOSH/MOAH-Bestände zweimal „leicht erhöht“ und zweimal „erhöht“. Diese Bestände können auf viele Wege während des Herstellungsprozesses in die Nahrungsmittel gelangen. Jedoch zeigen viele andere Produkte, dass es vermeidbar ist.

In vier Produkten hat das von Öko-Test beauftragte Labor das Spritzgift Glyphosat nachgewiesen. Die Werte von drei Produkten liegen hier jeweils noch im Spurenbereich, bei einem Produkt schöpft der gemessene Gehalt den gesetzlichen Höchstwert um mehr als 10 Prozent aus. Daher wurde der Gehalt dieses Produkts als „erhöht“ eingestuft. Die „Internationale Krebsforschungsagentur“ (IARC) stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ ein.

Haferflocken im Öko-Test: Finger weg von diesen vier Produkten

Diese vier Produkte schneiden beim Öko-Test am schlechtesten ab und können von den Experten nicht empfohlen werden:

Die vollständigen Ergebnisse des Haferflocken-Tests finden Verbraucher in der aktuellen Öko-Test-Ausgabe von Oktober 2022 (kostenpflichtig). Norma hat aufgrund der Testergebnisse die „Golden Breakfast Haferflocken kernig“ inzwischen aus dem Programm genommen, da „die von Öko-Test ermittelten Ergebnisse nicht unseren hohen Ansprüchen an unsere Eigenmarkenprodukte entsprechen“.

Öko-Test: Schimmelpilze in Haferflocken giftig für die Zellen

Schimmelpilzgifte können den Hafer schon auf dem Feld befallen. Es wirken giftig auf die Zellen und können das Immunsystem schwächen. In drei getesteten Haferflocken wurden die Pilze in einem Gehalt festgestellt, der als „stark erhöht“ bewertet wird: Golden Breakfast Haferflocken kernig, Ja! kernige Haferflocken und Knusperone kernige Haferflocken. Von den 29 getesteten Haferflocken wurden 18 mit „sehr gut“, drei mit „gut“ und vier mit „befriedigend“ bewertet.

Auch ein Blick auf vergangene Testberichte lohnt sich: So hat Öko-Test zum Beispiel in derselben Ausgabe auch Musikstreamingdienste getestet – und erschreckende Ergebnisse veröffentlicht. (rah)

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