Öko-Test prüft Ergänzungs-Mittel für Männer: Von wegen Potenzsteigerung
Im Handel gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel für Männer, doch laut Stiftung Warentest sollte man die Finger davon lassen. Teilweise werden sie sogar als schädlich eingestuft:
- Stiftung Warentest untersucht 17 Nahrungsergänzungsmittel für Männer (hier gibt es weitere Testberichte)
- Alle Produkte fallen gnadenlos durch und werden teilweise als schädlich eingestuft
- Fazit von den Experten: Männer sollten von den Produkten die Finger lassen
Immer fit, stark und aktiv sein – bis heute wird die Männerwelt noch in Schubladen gesteckt. Um die volle „Manneskraft“ zu entwickelt, bieten zahlreiche Hersteller Nahrungsergänzungsmittel an. Sie versprechen, Männer mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Völliger Quatsch, wenn man nach dem vernichtenden Urteil von Stiftung Warentest geht.
Nahrungsergänzungsmittel für Männer bei Stiftung Warentest
Die Verbraucherorganisation hat sich 17 Nahrungsergänzungsmittel für Männer angeschaut. Die Produkte stammen aus Apotheken, Online-Shops und Drogerien. Stiftung Warentest kommt zu dem Ergebnis, dass alle Produkte komplett überflüssig sind – und teilweise sogar eher schaden statt helfen.
Doch der Reihe nach: Die Nahrungsergänzungsmittel werben mit Gesundheits-Slogans und listen mehrere Vitamine und andere scheinbar wichtige Inhaltsstoffe auf. „Das sind gezielte, zulässige Botschaften an Männer. Dass die Claims erlaubt sind, heißt aber nur, dass die beworbenen Nährstoffe nachweislich bestimmte günstige Wirkungen haben, nicht dass Männer sie aus Kapseln und Co brauchen“, so Stiftung Warentest. Durch die Nahrung seien viele Bedürfnisse bereits abgedeckt, ansonsten empfiehlt sich eine gezielte Ergänzung oder die Abstimmung mit dem Arzt.
Stiftung Warentest mit vernichtendem Urteil für Nahrungsergänzungsmittel – „kann Mann sich sparen“
Die Nahrungsergänzungsmittel für Männer locken außerdem mit Tribulus, Ginkgo, Granatapfel, Kürbis, Maca und Co. Grund: Sie sollen angeblich beim Thema Potenz Wunder vollbringen. Stiftung Warentest hat dafür aber keinerlei Belege gefunden. Generell berufen sich die Test-Experten auf Studien, Literatur und Veröffentlichungen von Behörden und Fachgesellschaften, um die Nahrungsergänzungsmittel zu beurteilen.
Das Ergebnis des Test ist ernüchternd: „Fazit: Die 13 Cent bis 2,67 Euro, die das Ganze pro Tag kostet, kann Mann sich sparen“, so das vernichtende Urteil von Stiftung Warentest. 16 der 17 Produkte seien nicht nur überflüssig, sondern „bergen zudem Risiken, etwa durch überdosierte Vitamine oder fehlende Verbraucherhinweise. In sieben Fällen sind die Mängel gravierend“, heißt es weiter. Überraschend ist auch der Preis-Vergleich von No-Name- vs. Markenartikel bei Stiftung Warentest.
Nahrungsergänzungsmittel für Männer bei Stiftung Warentest: Die großen Verlierer
Somit sind alle Nahrungsergänzungsmittel für den Mann Verlierer. Als gravierend werden unter anderem diese Produkte deklariert (das ganze Testergebnis gibt es bei Stiftung Warentest):
- Denk Nutrition (man active)
- Nature love (Rote Kraft für aktive Männer)
- Raab Vitalfood (Tribulus Plus)
Bei diesen sowie vier weiteren Produkten ist nicht nur die Wirkung nicht belegt, sie überschreiten bei einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen die empfohlene Höchstmenge. „Besonders relevant sind deutliche Überschreitungen bei Vitamin A, das im Übermaß etwa die Leber schädigen kann“, so Stiftung Warentest. Es fehlen außerdem oft relevante Verbraucherhinweise. Laut 24vita sind auch viele Vitamin-B12-Präparate unnötig.
Stiftung Warentest veröffentlicht diesen Test in der Februar-Ausgabe 2023. Darin sind weitere Untersuchungen aufgelistet, wie zum Beispiel der Test-Vergleich von Waschmittel. (jol)